Antibiotika gegen resistente Erreger
London – Künstliche Antibiotika können nach Ansicht von US-Chemikern einen Ausweg aus der zunehmenden Resistenz vieler Bakterien gegen herkömmliche Medikamente weisen.
Synthese eines Peptids, das Antibiotikum ähnelt
Sie synthetisierten ein bestimmtes Eiweißprodukt (Peptid), das natürlichen Antibiotika ähnelt, aber auch gegen schon resistente Stämme wirkt und sogar besser verträglich sein könnte, berichten die Forscher in der Zeitschrift “Nature” (Bd. 404, Nr. 6778).
Ausgangspunkt waren so genannte Magainine, kleine Peptide, die viele Organismen als natürlichen Schutz gegen Bakterien bilden, berichten Samuel Gellman und Emilie Porter von der Abteilung für Chemie und Pharmazie der Universität von Wisconsin in Madison (USA).
Die künstliche Version dieser Stoffklasse unterscheidet sich von ihrem natürlichen Vorbild durch ein leicht verändertes Grundgerüst. Dadurch wird sie im Magen nicht mehr abgebaut. Zudem schädige der Stoff im Gegensatz zu manchen anderen Antibiotika die roten Blutkörperchen nicht. In Labortests tötete das neue Antibiotikum resistente Stämme von vier Bakterienarten, darunter Enterococcus faecium und den gefürchteten Keim Staphylococcus aureus.
Wird eine neue Klasse von Antibiotika möglich?
Durch chemische Änderungen am Molekül könnte es möglich werden, eine völlig neue, wirksame Klasse von Antibiotika herzustellen, hoffen die Forscher.
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