Umweltfreundliches Bauen: gesundheitsfördernd und wertsteigernd

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Umweltfreundliches Bauen

Bauökologie bzw. Baubiologie beschäftigen sich mit der Beziehung zwischen dem Menschen und seiner gebauten Umwelt, also inwieweit die im Bauwesen eingesetzten Baustoffe und Bauprodukte gesundheitlich für den Menschen und seiner Umwelt unbedenklich sind. Eine nachhaltige Bauweise wird heutzutage beim Bau eines Hauses oder Umbau bestehender Wohnräume immer wichtiger. Nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Gesundheit kommt es zu Gute, wenn beim Bau darauf geachtet wird, Naturmaterialien einzusetzen und möglichst auf synthetische Baustoffe zu verzichten. Eine nachhaltige, ökologische Bauweise muss dabei nicht zwingend einen tiefen Griff ins Portemonnaie bedeuten: Viele Naturbaustoffe sind mittlerweile überraschend günstig erhältlich.


Eingesetzte Baustoffe

Umwelt- und gesundheitsfreundlich bauen fängt schon bei den Baustoffen an.

Der Einsatz konventioneller Baustoffe wirkt sich doppelt auf die Umwelt aus: Es werden nicht nur begrenzt verfügbare Ressourcen eingesetzt, sondern auch bei der Herstellung selbst reichlich Energie verbraucht. Ein gutes Beispiel dazu ist Styropor, das aus Erdöl hergestellt und vor allem bei der Wärmedämmung verbaut wird.

Problematisch ist, dass Styropordämmungen durch die geringe Feuchtigkeitsdurchlässigkeit zu Schimmelbildung an den Wänden führen können. Selbst wenn er noch nicht sichtbar ist, sind die in der Luft enthaltenen Sporen bereits äußerst gesundheitsschädlich.

Kopfschmerzen, Asthma oder Müdigkeit und Erschöpfungszustände sind nur einige der zahlreichen Symptome, die auf Schimmelbefall der Wände hinweisen können.

Ein erhöhtes Risiko besteht zudem für Personengruppen, die ohnehin sensibler reagieren oder ein geschwächtes Immunsystem haben- so zum Beispiel Senioren, Kinder und Menschen mit Herz-Kreislaufsystemerkrankungen. Außerdem werden vor allem empfindliche Augen und Atemwege durch die Schimmelsporen in der Luft gereizt – gerötete, tränende Augen und Hustenanfälle sind die Folge.

Als umweltbewusste Alternative hierfür kann Holz eingesetzt werden, besonders wenn es aus heimischen Wäldern stammt und keine langen Transportwege notwendig sind. Eine Dämmung mit Holz verspricht ein gutes Raumklima und ist CO2-neutral.

Weitere beliebte, umweltverträgliche Baumaterialen sind Lehm oder auch Kalksandstein. Lehm lässt sich als Massivlehmstein sehr gut verbauen. Das Material ist sehr stabil, weswegen sogar tragende Wände damit aufgemauert werden können. Lehm gilt als feuchtigkeitsregulierend und hat ebenso wie Holz gute Schall- und Dämmeigenschaften.

Zu beachten ist allerdings, dass Lehm vor eindringender Feuchtigkeit geschützt werden muss, weshalb empfohlen wird, für die Grundmauern des Hauses (Sockel- sowie Kellermauern) einen anderen Baustoff zu verwenden – zum Beispiel Kalksandstein. Dieser bereits in der Römerzeit verwendete Baustoff wirkt feuchtigkeitsregulierend, ist kaum schimmelanfällig und trägt so zu einem gesunden Raumklima bei.

Solarthermie oder Photovoltaik?

Um aus dem Licht der Sonne Energie zu gewinnen, werden in erster Linie zwei verschiedene technische Verfahren genutzt. Möchte man die Kraft der Sonne zur Wärmegewinnung nutzen, bringt man eine sogenannte Solarthermieanlage auf dem Hausdach an.

Flüssigkeitsgefüllte Kollektoren erhitzen sich und leiten die entstandene Wärmeenergie über ein Rohrsystem in das Haus, die dann für Warmwasser oder für die Heizung genutzt werden kann. So spart man nicht nur Heizkosten, auch der Umweltaspekt spielt hier wieder eine große Rolle, da erneuerbare Energiequellen zum Einsatz kommen.

Alternativ kann man auch direkt elektrischen Strom durch Photovoltaik gewinnen. Die Photovoltaik (auch “Fotovoltaik”) ist die direkte Umwandlung der Strahlenenergie des Sonnenlichts in elektrische Energie (Strom). Sie ist ein Teilbereich der Solartechnik und kommt heute bereits in diversen Bereichen häufig zum Einsatz. Dieser ökologisch erzeugte Strom kann natürlich auch im eigenen Haushalt genutzt werden.

Ein Wermutstropfen ist der Umstand, dass es derzeit noch kaum rentable längerfristige Speichermöglichkeiten gibt – der Strom muss daher sofort verbraucht werden. Bei einigen Stromanbietern ist es aber auch möglich, den entstandenen elektrischen Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen und hierfür eine Einspeisevergütung zu erhalten – ein Trend übrigens, der in den letzten Jahren immer mehr Anhänger findet.

Viele haben jedoch Bedenken, ob eine Photovoltaikanlage nicht auf Grund des elektromagnetischen Feldes gesundheitsschädigend sein könnte. Zum Teil widersprechen sich hier die Forschungsergebnisse, eine eindeutige Empfehlung kann derzeit also noch nicht ausgesprochen werden. Von der Platzierung der Anlage direkt über tagsüber häufig genutzten Bereichen etwa dem Wohnzimmer – ist sicherheitshalber abzuraten.

Ökologische Isolierung und richtiges Lüften

Auch Fenster lassen sich ökologisch einbauen. Hier verzichtet man auf Kunststofffenster und nutzt mehrfach isolierte Fenster aus regional geschlagenen Hölzern. Wichtig ist beim umweltfreundlichen Einbau von Fenstern, dass eine möglichst hohe Energieeffizienz erreicht wird, also mit minimalem Energieeinsatz eine maximale Isolierung erzielt wird.

Um dieses Ziel zu erreichen, raten die Ausstattungsexperten von Lagerhaus dazu, die Vor- und Nachteile diverser Fenstermaterialien miteinander zu vergleichen: So sind Holzfenster – die momentan wieder einen Aufschwung erleben – zwar umweltverträglicher und haben einen ausgezeichneten U-Wert, jedoch sind sie in der Anschaffung etwas teurer und benötigen regelmäßige Pflege.

Wer auf den Komfort von Kunststofffenstern aber nicht ganz verzichten möchte, kann auf Holz-Alu-Fenster zurückgreifen, die die Vorteile beider Materialien miteinander verbinden. Um die Fenster stabiler zu machen, haben gute PVC-Fenster einen durchgehenden Kern aus Aluminium , verzinkten Stahl oder Holz und wer möchte, kann auf Holzfensterrahmen zurückgreifen. Eine Investition, die sich lohnt, denn PVC Fenster haben eine lange Lebensdauer und punkten durch sehr gute Wärmedämmung.

Bei Fenstern von Marktführern wie Internorm ist zudem eine Dreifachverglasung bereits Standard. Daneben stehen Hightech-Fenster zur Auswahl, die neben der Optik auch durch zusätzliche Funktionen wie Photovoltaik-Beschattung punkten.

Ein dichtes, gut isoliertes Fenster dient auch der Gesundheit. Zwar ist es nur ein Gerücht, dass Zugluft gesundheitsschädigend ist. Tatsächlich tragen schlecht isolierte Fenster aber zur Feuchtigkeitsbildung und daher zu Schimmelbefall bei. Auch falsches Lüften zieht gesundheitliche Komplikationen nach.

Kippt man die Fenster über einen längeren Zeitraum, anstatt 5-10 Minuten lang Stoßzulüften, führt das zu einer Abkühlung des Körpers. Die Blutgefäße der Haut verengen sich – eine schlechtere Durchblutung ist die Folge, wodurch Müdigkeit und Kopfschmerzen auftreten können.

Außerdem schwächt das Auskühlen das Immunsystem, eindringende Viren und Bakterien haben so ein leichtes Spiel. Des Weiteren sind Muskeln und Gelenke betroffen- sie verhärten und verspannen sich. Auch von schmerzhaften Rheumaschüben bei dafür anfälligen Personen wird berichtet.

Lüften Sie 3-4 Mal täglich. Dadurch ist eine optimale Versorgung mit Frischluft und Sauerstoff garantiert, während der ausgeatmete Kohlenstoffdioxid sich nicht im Raum ansammelt – ein weiterer Auslöser für Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Viele wirken dem entgegen, indem sie Topfpflanzen kaufen, da diese CO2 in O2 umwandeln und so für mehr Sauerstoff im Raum sorgen. Auch hier muss man aber bedenken, diese regelmäßig auf Schimmelbefall zu überprüfen, da sie idealen Nährboden für diverse Schimmelarten bieten.

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Quellen:

¹ – Photovoltaikanlagen
² – Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

[dosko]

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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Linktipps

– Gesünder bauen? Tipps für Behaglichkeit & Wohlbefinden
– Öko-Möbel: schadstoffreies Wohnen liegt im Trend
– Bessere Raumluft durch Zimmerpflanzen
– Sick-Building-Syndrom

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