Salbei | Heilpflanzenlexikon
Der (Echte) Salbei ist ein ausdauernder Halbstrauch, dessen Stängel in den unteren Teilen verholzen. Seine Blätter sind schmal, weich und filzig. Die Blätter werden – frisch oder getrocknet – sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Küche verwendet.
In der Küche ist der Salbei vermutlich seit dem Mittelalter in Verwendung. Er hat einen charakteristischen aromatischen Geruch und schmeckt würzig bitter. Außerdem soll er konservierend wirken und so das Ranzigwerden von Fetten verhindern.
Als Heilpflanze kannten den Salbei bereits die alten Ägypter. Auch Hippokrates nutzte schon seine Heilkraft als Uterus-Heilmittel. Im Mittelalter schätzten Heilkundige wie Paracelsus oder Hildegard von Bingen den Salbei als Mittel gegen Fieber, Koliken, Erkältungen und Zahnschmerzen.
Der Name „Salbei“ (Salvia officinalis) lässt schon die heilende Wirkung des Salbeis erahnen, leitet sich dieser doch von dem lateinischen Wort „salvare“ ab und bedeutet soviel wie „heilen“.
Kenndaten
- Wissenschaftlicher Name: Salvia officinalis
- Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Wuchshöhe: bis zu 60 cm
- Farbe der Blüten: Violett, selten Rosa oder Weiß
- Sammelzeit: Mai oder September (vor oder nach der Blüte)
- Vorkommen: Mittelmeergebiete
- Standorte: sonnig; trockene, durchlässige, leicht kalkige Böden
- verwendete Pflanzenteile: Blätter
Synonyme
Allerheilkraut, Altweiberschmecken, Chüechlichrut, Dalmatiner-Salbei, Edelsalbe, Edelsalbei, Fischsalbe, Fischsalve, Gartensalbei, Garten-Salbei, Geschmackblatt, Gewürzsalbei, Griechischer Tee, Grüner Salbei, Gschmackblatteln, Heilsalbei, Königssalbei, Kreuzsalbei, Küchensalbei, Müsli, Muskatellerkraut, Mutterkraut, Rauchsalbei, Rauhe Salbe, Sabikraut, Salbenblätter, Salbine, Salf, Salfat, Salser, Salve, Sälvel, Salwie, Saphie, Scharlachkraut, Scharlei, Scharleiblätter, Scharleikraut, Schmale Sofie, Schuwen, Selve, Sophie, Sophieblätter, Tugendsabe, Zaffe, Zahnblätter, Zahnsalbei, Zuffen, Zupfblattel, Zupfblatteln
Wirksame Inhaltsstoffe
ätherische Öle und deren Bestandteile (Borneol, Cineol, Kampfer, Ledol, Limonen, Menthol, Pinen, Sabinol, Terpineol, Thujon,Thymol), Asparagin, Betulin, Bitterstoff (Salvin), Carnosolsäure, Flavonoide (Cirsimaritin), Fumarsäure, Gerbstoffe (Gerbsäure), Harz, Karotinoide, Mineralstoffe (Zink, Eisen), Oleanolsäure, Rosmarinsäure, Salizylsäure, Saponine, Vitamine
Heilwirkung und Anwendungsgebiete
Der Salbei wirkt abschwellend, adstringierend, anregend und belebend, antibakteriell, auswurffördernd, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend im Mund- und Rachenraum, harntreibend, krampflösend, pilzabtötend bzw. pilzhemmend, schleimlösend, schweißregulierend und tonisierend. Darüber hinaus steigert er die Konzentrationsfähigkeit und hemmt die Milchsekretion. Auf folgenden Gebieten findet der Salbei Anwendung:
- Abstillen
- Akne
- Appetitlosigkeit
- Asthma
- Blähungen
- Blasenentzündungen
- Brechreiz
- Bronchitis
- Darmentzündungen
- Depressionen
- Diabetes
- Drüsenerkrankungen
- Durchfall
- eitrige Geschwüre
- Ekzeme
- Erkältungen
- Erysipel (Rotlaut)
- Fußschweiß
- Gallenblasenentzündung
- Gallenschwäche
- Gallensteine
- Gedächtnisschwäche
- Gicht
- grippale Infekte
- Gürtelrose
- Haarausfall
- Halsentzündungen
- Halsschmerzen
- Hautkrankheiten
- Heiserkeit
- Hitzewallungen
- Husten
- Insektenstiche
- Kehlkopfkatarrh
- Keuchhusten
- Leberschwäche
- Lungenschwäche
- Magen-Darm-Beschwerden
- Mandelentzündungen
- Menstruationsbeschwerden
- Mitesser
- Mundgeruch
- Mundschleimhaut- und Rachenentzündungen
- Nachtschweiß
- Nervosität
- Raucherhusten
- Reisekrankheit
- Rheuma
- Schlafsucht
- schmerzhaft geschwollene Brüste
- schwache Blase
- Schweißfüße
- Seekrankheit
- Übelkeit
- Übergewicht
- Verdauungsschwäche
- Vergesslichkeit
- Verstopfung
- Wechseljahrsbeschwerden
- Weißfluss
- Wunden
- Zahnfleischbluten
- Zahnfleischentzündungen
- Zuckerkrankheit
Dosierung und Anwendung
Der Salbei eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Tees, aber auch Tinkturen lassen sich mit seinen Blättern herstellen.
Tee:
2 TL getrocknete oder frische Blätter mit ¼ Liter heißem Wasser übergießen und nach 10 Minuten abseihen. Davon täglich 2 – 3 Tassen trinken.
Tinktur:
30 g getrocknete Blätter mit 150ml 70 %-igem Alkohol ansetzen, in einer dunklen Flasche 10 Tage lang ziehen lassen und abseihen (Rückstand auspressen). Bei der Anwendung wird die Tinktur mit zwei Teilen Wasser verdünnt.
Warnhinweise
- Stillende sollten den Salbei nicht einnehmen, da dieser den Milchfluss hemmen kann.
- Während der Schwangerschaft sollte auf Salbei ebenfalls verzichtet werden.
- Länger dauernde Einnahme von Salbeitee kann Darmstörungen auslösen.
- Bei einer Überdosierung oder einer Anwendung über einen längeren Zeitraum – insbesondere des ätherischen Öls – können toxische Wirkungen in Form von Herzklopfen, Krämpfen, Schwindel oder Übelkeit auftreten.
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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Linktipps
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