Protein für Hörprozess
Innsbruck – Wissenschaftern der Universität Innsbruck ist es gelungen, die Bedeutung eines bestimmten Proteins für den Hörprozess nachzuweisen. Wie der Biologe Josef Platzer vom Institut für Biochemische Pharmakologie der Universität Innsbruck mitteilte, befinde sich dieses Protein in der Zellmembran der Sinneszellen, der so genannten “Haarzellen”, im Innenohr.
“Wenn die Sinneshaare der inneren Haarzellen durch Schallwellen bewegt werden, leiten diese Proteine Kalzium-Ionen in die Zelle. Durch diesen Vorgang werden Signalüberträgerstoffe freigesetzt, die das für das Hören entscheidende elektrische Signal in den Hörnerven auslösen”, erklärte Platzer. Das Innsbrucker Forschungsteam habe die Bedeutung dieses Proteins durch Untersuchungen an Mäusen entdeckt, denen dieses Eiweiß fehlt. Diese Mäuse sind nach Angaben der Experten taub, verhalten sich aber sonst wie normale Mäuse.
Neben der Taubheit bei bestimmten Mäusen hätten die Wissenschafter auch entdeckt, dass der Herzschlag bei diesen Tieren in Ruhe verlangsamt ist. “Damit wurde erstmals auch die Bedeutung dieses Eiweißes für die Schrittmacherzellen im Herzen beschrieben”, betonte der Biologe. Zur Zeit untersuchen die Forscher, ob neue Medikamente, welche die Aktivität dieses Proteins hemmen oder stimulieren, für die Therapie von Herzerkrankungen oder Hörstörungen nützlich sein könnten.
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