Laserbehandlungen – Brille adé?

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Laserbehandlungen – Brille ade?

Zur Korrektur von Fehlsichtigkeit stehen heute mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Ob Brille, Kontaktlinsen oder Laserbehandlung muss individuell entschieden werden.


Laserbehandlungen – Artikelübersicht:

Brillen, Kontaktlinsen, Laserbehandlung

Der Brillenmarkt boomt, fast jeder Zweite braucht heute eine Brille, Tendenz steigend. Doch nicht jeder, der eine Sehhilfe braucht, ist auch gewillt, sie zu tragen. Bei sportlichen Aktivitäten kann sie stören und Kontaktlinsen sind nicht immer die passende Alternative. Nicht jeder verträgt die Kontaktlinsen und nicht wenige empfinden die Prozedur beim Einsetzen und Herausnehmen als unangenehm.

Dazu können Kontaktlinsen durchaus auch heftige allergische Reaktionen auslösen. Dann röten sich die Augen, brennen und sind letztlich keine Option mehr. Bildschirmarbeit kann dies noch begünstigen. Ebenso wie Pflegefehler und Verunreinigungen, die schnell zu bakteriellen Infektionen und Pilzinfektionen führen können.

Dann bleibt zur Brille eigentlich nur mehr eine Alternative. Die Lösung für ein Leben ohne Sehhilfe, ohne dabei den Durchblick zu verlieren, ist eine Augenoperation mit Laser. Doch es gibt gewisse Voraussetzungen, die für eine Laserbehandlung zu erfüllen sind. Doch dazu später mehr.

Unterschied Laserbehandlung oder normale Chirurgie?

Je nach Behandlungzweck kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden zum Einastz. Klassische chirurgische Eingriffe betreffen etwa Katarakt (Grauer Star) und Glaukom (Grüner Star), dazu gibt es hornhautchirurgische Eingriffe, glaskörper- und netzhautchirurgische Eingriffe und die sogenannte refraktive Chirurgie (etwa mittels Implantaten), die darauf abzielt die Sehfähigkeit zu korrigieren und Sehhilfen am Ende überflüssig zu machen.

In Deutschland beispielsweise, operieren Augenärzte jedes Jahr den Grauen Star etwa 600.000-mal. Es ist die am häufigsten vorgenommene Augenoperation, bei der der Arzt die getrübte Linse aus dem Auge entfernt und durch einen künstliche ersetzt. Diese Operation mithilfe kleiner Schnitte verläuft fast immer komplikationsfrei. Es gibt noch weitere Augenerkrankungen, die häufig eine operative Behandlung erfordern:

• das Glaukom oder Grüner Star
• die Netzhautablösung oder Ablatio retinae
• der Strabismus oder Schielen und
• die Ametropie oder starke Fehlsichtigkeit

Die meisten dieser Operationen erfolgen heute mithilfe einer speziellen Lasertechnik. Bei Hornhautverkrümmung, Kurz- und Weitsichtigkeit trägt der Operateur mithilfe des Lasers die Hornhaut teilweise ab. Damit verändert sich die Lichtbrechung des Auges und der Sehfehler ist ausgeglichen. Allerdings sind diese Methoden nicht für jeden geeignet.

Kann sich jeder die Augen lasern lassen?

Patienten, die gerne ihre Fehlsichtigkeit mit einer Laserbehandlung beseitigen lassen möchten und an chronischen Augenkrankheiten oder trockenen Augen leiden, sollten hier vorsichtige sein. Der Augenarzt muss hier sehr umsichtig entscheiden, welches Verfahren dann überhaupt möglich ist.

Die ersten modernen Laserbehandlungsmethoden gab es vor etwa dreißig Jahren. Seit dieser Zeit hat sich die Laserchirurgie ständig weiterentwickelt. Heute gibt es sehr ausgefeilte und sichere Methoden. Doch nicht jede Kurz- oder Weitsichtigkeit lässt sich mit dem Laser behandeln. Vorher ist eine umfassende augenärztliche Untersuchung notwendig.

Dabei klärt der Arzt die Hornhautdicke und misst mit hochmodernen Geräten den genauen Grad der Fehlsichtigkeit. Neben weiteren Daten muss er beispielsweise den Augendruck oder den Durchmesser der Pupillen bestimmen. Erst wenn alle notwendigen Untersuchungen abgeschlossen sind, kann der Augenarzt mit Gewissheit sagen, ob die Laserkorrektur eine Behandlungsmethode ist oder nicht und welche Augenlasermethode infrage kommt.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Kurzsichtigkeit bis zu -10 Dioptrien per Augenlasermethode behandelbar ist. Eine Weitsichtigkeit ist bis +4 Dioptrien behandelbar und Astigmatismus bis maximal 6 Dioptrien. Bei entsprechender Indikation lässt sich mit dem Laser auch Altersweitsichtigkeit behandeln.

Voraussetzungen: Was ist bei einer Laserbehandlung zu bedenken?

Damit eine Laserbehandlung durchführbar ist, sind einige Bedingungen zu erfüllen. Der Patient muss volljährig sein und seit mindestens einem Jahr darf sich die Sehstärke nicht wesentlich verändert haben. Außerdem dürfen keine relevanten Augenkrankheiten auftreten, wie Hornhauterkrankungen oder Entzündungen in den Augen.

Zudem muss die Hornhaut ausreichend dick sein für die Behandlung. Überdies muss der gesundheitliche Allgemeinzustand gut sein. Wichtigste Voraussetzung ist dabei, dass das zu operierende Auge gesund ist.

Methoden: Fehlsichtigkeit mit dem Laser korrigieren

Mittlerweile wird die überwiegende Mehrzahl an refraktiven chirurgischen Eingriffen mittels Laser durchgeführt. Dabei gibt es mehrere unterschiedliche technische Verfahren: LASIK, PRK, LASEK und EPILASIK.

Die Ursachen von Fehlsichtigkeit variieren und nicht immer liegt das Problem in der Hornhaut. Diese äußerste Schicht des Auges hat allerdings einen sehr großen Anteil daran, wie sich das in das Auge einfallende Licht bricht. Deshalb setzen viele Laserverfahren genau da an.

Je nach individueller Krankengeschichte (Anamnese) und der Beschaffenheit der Augen wird mit dem behandelnden Arzt die für den Patienten passende Methode erörtert. Entscheidungsgrundlage ist hierbei die Art der Fehlsichtigkeit und der Dioptrien-Wert.

Mit einer Korrektur der Hornhaut kann der Facharzt für Augenheilkunde die Brechkraft des gesamten Auges korrigieren. Die Hornhaut ist dann der Teil des Auges, der die Funktion von Brille oder Kontaktlinse übernimmt. Dabei verändert der Laser insbesondere die Wölbung der Hornhaut.

Die LASIK-Methode ist die mit Abstand häufigste Lasermethode. In einem ambulanten Eingriff wird ein kleiner Deckel (Flap), auf der Oberfläche der Hornhaut hergerichtet. Dieser kleine Deckel wird dann hochgeklappt um die eigentliche Behandlung mit dem Laser vorzunehmen. Dabei wird mittels Laserstrahl das Hornhautgewebe so modelliert, dass die Hornhaut die richtige Krümmung erhält.

Bei den drei Methoden LASEK, PRK und EPILASIK werden zuerst die oberste Zellschicht der Hornhaut (Epithel) entfernt und dann die Hornhautoberfläche mit dem Laser behandelt. Dabei wird die Hornhaut nur noch sehr oberflächlich abgetragen, so dass sich diese Methoden vor allem bei Patienten mit geringer Hornhautdicke eignen.

Die Unterschiede der drei Verfahren liegen bei der Entfernung des Epithels und dessen anschließender Verwendung.

Welche Risiken sind mit einer Laserbehandlung verbunden?

Jede Operation birgt Risiken, das gilt selbstverständlich auch für die Laserbehandlung des Auges. So treten nach der Operation für ein paar Wochen meistens erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit der Augen auf. Auch ein Trockenheitsgefühl wird danach häufig beobachtet.

Schwankende Sehleistungen und auch Schmerzen sind möglich. In seltenen Fällen kommt es zu einer Entzündung der Hornhaut oder zu Narbenbildung. Heute laufen aber 99 Prozent der Eingriffe ohne Komplikationen ab.

Mittlerweile ist die Lasertechnik sehr ausgefeilt. Wer sich für eine Laseroperation entscheidet und die Voraussetzungen erfüllt, kann davon ausgehen, dass er für den Rest seines Lebens keine Fernbrille mehr brauchen wird.

Die meisten spüren direkt nach der Operation eine erhebliche Verbesserung der Sehkraft. Nach vier bis fünf Tagen können die meisten Patienten wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Dennoch ist eine augenärztliche Nachsorge erforderlich, die bis zu drei Monate dauern kann.

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Quellen:

¹ Auswahl einer Klinik für eine Laser-Augenoperation
² Bewertung und Qualitätssicherung refraktiv-chirurgischer Eingriffe durch die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (PDF)
³ Risiken einer Laserbehandlung der Augen

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Fotohinweis: Fotocredit by Shutterstock © 1637554609

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