Flüssigkeitszufuhr: Richtig trinken im Hitzesommer!

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Flüssigkeitszufuhr: Richtig trinken im Hitzesommer!

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Ausreichend Flüssigkeit sorgt dafür, das körpereigene Kühlsystem in Schwung zu halten. Wenn wir schwitzen, verdunstet Wasser auf der Haut und kühlt uns ab. Der menschliche Körper besteht zu 60 Prozent aus Wasser. Fast zwei Drittel befinden sich in den Körperzellen, der Rest in der Gewebsflüssigkeit zwischen den Zellen, davon zirka sieben Prozent im Blut. Ohne Wasser geht also gar nichts.


Der Körper braucht es für seine Grundfünktionen. Es sorgt dafür, dass die Organe arbeiten, die Nährstoffe zu den Zellen gelangen und Stoffwechsel Endprodukte abtransportiert werden. Wer langfristig zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, kann krank werden und sich Nieren- oder Herzleiden zuziehen.

Expertentipps für die richtige Flüssigkeitszufuhr im Hitzesommer

Die Hitze und die zunehmenden Belastungen durch den Klimawandel fordern unsere Physiologie speziell im Sommer heraus. Darum sollten wir den Körper unterstützen, wo wir nur können – und Trinken ist ein besonders einfacher Weg. Hier die besten Expertentipps, wie Sie mit der richtigen Flüssigkeitszufuhr auch bei großer Hitze einen kühlen Kopf bewahren.

  • Öfters kleine Mengen statt schubweise große Mengen trinken: Der Körper kann Flüssigkeitsdefizite nur mit Verzögerung ausgleichen – „nachtrinken“ hat also nicht sofort den gewünschten Effekt.
  • Nicht aufs Durstgefühl warten: Proaktiv trinken ist besser als zuzuwarten – eben auch, weil der physiologische Effekt erst nach einiger Zeit eintritt.
  • Wasser bevorzugen: Für die Bedürfnisse des Körpers ist Wasser einfach am besten geeignet – und Österreich hat überall ausgezeichnete Trinkwasserqualität zu bieten. Schon morgens nach dem Aufstehen ist ein Glas Wasser ideal, um den Flüssigkeitsverlust der Nachtstunden auszugleichen.
  • Vorrat mitnehmen: Der Anblick von Menschen mit Trinkflasche am Rucksack ist im Stadtbild ganz normal geworden – gut so! Denn damit sind sie versorgt und haben auch eine Erinnerungswirkung für alle anderen, die sie sehen.
  • Regen Sie Babys, Kleinkinder sowie ältere Menschen oft zum Trinken an.
  • Erinnerungen nutzen: Es gibt praktische Apps fürs Smartphone, aber auch viele andere Möglichkeiten, sich ans Trinken erinnern zu lassen: Und sei es nur die gefüllte Karaffe am Schreibtisch, die unaufdringlich immer auf den Wasserbedarf hinweist.

Erwachsenen wird von Medizinern empfohlen, eineinhalb bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich zu nehmen, die auf verschiedene Arten wieder ausgeschieden werden. Den Großteil (ein bis eineinhalb Liter) hinterlassen wir auf der Toilette, der Rest verdampft über Schweißdrüsen (ein halber Liter in 24 Stunden) und Atmung. Dies gilt für ganz normale Tage.

Bei großer Hitze erhöht sich die Schweißabsonderung enorm. Selbst bei Büroarbeit können das je nach Veranlagung bis zu vier Liter am Tag sein. “Prinzipiell trinken die Menschen zu wenig. Im Laufe des Erwachsenenlebens lässt das Durstempfinden nach. Je älter man wird, desto größer das Problem”, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Ingrid Kiefer vom Institut für Sozialmedizin der Universität Wien.

Die Folge: Es geht einem einfach nicht gut, man hat Kopfweh und Konzentrationsschwierigkeiten. Ingrid Kiefer empfiehlt, aktiv zu trinken. Am besten gleich zu Bürobeginn eine Flasche Wasser auf den Schreibtisch stellen und sich über den Tag verteilt immer wieder an einem Gläschen laben.

So kann man sich das richtige Trinkverhalten wieder antrainieren. Wer sich an eine bestimmte Menge gewöhnt hat, dem geht sie auch ab, wenn er wieder in trockene Zeiten verfällt. Natürlich lebt der Mensch nicht gern vom Wasser allein.

Deshalb empfiehlt es sich, zu variieren. Mit Säften und Tees. Als Treibstoff für den Organismus und als Durstlöscher ist Wasser aber ideal. Mineralwasser erst recht, weil Mineralstoffe ergänzt, die wir beim Schwitzen verlieren.

Vor eiskalten Getränken wird gewarnt: Sie löschen nur kurzfristig den Durst, sorgen für zusätzliche Schweißausbrüche und eventuell für Magengeschwerden.

Tipps & Tricks

Elisabeth Tschachler-Roth hat in ihrem Buch “Gesund & glücklich durch das ganze Jahr” ein “Nachfüllprogramm” zusammenstellt:

  • Zum Frühstück zwei Tassen Pfefferminztee,
  • Vormittag: Ein Glas Multivitaminsaft sowie Wasser und Mineralwasser,
  • Mittag: Apfelsaft gespritzt,
  • Nachmittag: Kräuter- oder Früchtetee und wieder Wasser.
  • Nachtmahl: Johannisbeersaft gespritzt,
  • Vor dem Schlafen gehen: Melissen- oder Orangenblütentee.

Natürlich spenden auch Suppen, Obst und Gemüse Flüssigkeit. Wer an heißen Tagen reichlich bei Früchten zu greift, versorgt sich nicht nur mit Wasser, sonder auch mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Die besten Durstlöscher zum Reinbeißen: Gurken, Paradeiser, Kohlrüben, Paprika, Wassermelonen, Erdbeeren, pfirsiche und Orangen. Apropos: Wer dies mit leichter Kost kombiniert, ist mit allem versorgt, was er brauch und bleibt auch an heißen Tagen cool.

Getränke, die Zucker, Koffein und Alkohol enthalten, tun uns bei Hitze gar nicht gut. Sie machen entweder dick, putschen auf oder vernebeln das Hirn. Harte Getränke und schwere Rotweine sind jetzt verpönt. Bier oder G’spritzter sollten erst nach Sonnenuntergang genossen werden.

Rangliste der Durslöscher

  1. Leitungswasser
  2. Mineralwasser
  3. Tee
  4. Kaffe
  5. Limonade
  6. Energydrinks
  7. Bier
  8. Sommer-G’spritzter

Was Sie zusätzlich beachten sollten:

  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengung
  • Räume tagsüber abdunkeln, nur ganz früh und in der Nacht lüften
  • Besonders zur Mittagszeit einen kühlen oder schattigen Platz suchen
  • Tragenm Sie leichte, luftdurchlässige, den Körper bedeckende Kleidung

App-Tipps: Trinke ich genug?

Mit der App Wassererinnerung für Android gelingt es auch ausgewiesenen Trinkmuffeln, ausreichend zu trinken.

Die App errechnet anhand der Angaben zu Gewicht, Geschlecht, Aufsteh- und Schlafenszeit den persönlichen Flüssigkeitsbedarf und erinnert den Nutzer, wenn es wieder Zeit für einen ordentlichen Schluck Wasser ist. Die kostenlose App ist einfach und intuitiv zu bedienen und außerdem auch noch übersichtlich gestaltet.

Das alles und noch mehr kann auch die App YAZIO (für iOS und Android), die es in einer Gratis- und einer Kaufvariante gibt. Schon die kostenlose Version ist üppig ausgestattet und bietet zum Wasserzähler auch noch einen sehr tollen Kalorienzähler auf Basis einer gigantischen Datenbank, die mit beinahe allen Lebensmitteln und Produkten, wie sie bei uns im Handel erhältlich sind ausgestattet ist. So kann man neben dem Flüssigkeitshaushalt auch gleich das Gewicht regulieren.

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Quelle:

¹ ApoLife Apothekengruppe (Pharmazeutische Arbeitsgemeinschaft Rat & Tat GmbH)
² App Wassererinnerung – Wasser trinken erinnern (water reminder)
³ YAZIO Ernährungs-App

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Linktipps

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– Gesundes Raumklima im Sommer
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