Mehr Spaß und Lernerfolg im Erste-Hilfe-Unterricht
Die Johanniter haben ein neues Konzept für den Erste-Hilfe-Unterricht entwickelt: Die Theorie wurde auf sieben Leitsymptome vereinfacht und der praktische Unterricht durch viele interaktive Elemente kurzweiliger und lerntypengerecht gestaltet.
Ziel ist, mehr Spaß am Lernen und Helfen zu vermitteln und die Erste-Hilfe-Maßnahmen stärker im Gedächtnis zu verankern.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Integral haben 86 Prozent der Österreicher ab 18 Jahren bereits einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Immerhin 37 Prozent der Befragten gaben an, die Inhalte des Kurses weitgehend behalten zu haben.
Bei Nachfrage nach dem richtigen Reanimationsrhythmus, konnten allerdings nur 22 Prozent der Befragten die richtige Antwort geben (30x Herzdruckmassage, 2x beatmen). Richtig beantwortet haben diese Frage vor allem Menschen zwischen 18 und 29 Jahren, deren Erste-Hilfe-Kursbesuch nicht länger als drei Jahre zurückliegt.
Diese Zahlen belegen zweierlei: Zum einen müssen die Kursanbieter Erste-Hilfe-Wissen kompakter vermitteln, so dass die Inhalte länger im Gedächtnis bleiben. Zum anderen ist es sinnvoll, Erste-Hilfe-Wissen regelmäßig aufzufrischen und auf den aktuellsten Stand zu bringen. Für die Johanniter Grund Genug ein neues und verbessertes Unterrichtsmodell zu entwickeln.
7 Leitsymptome statt 28 Notfallbildern
Bisher wurden in den Erste-Hilfe-Kursen 28 einzelne Notfallbilder vermittelt. Aus der Pädagogik weiß man allerdings, dass sich das Gehirn nur wenige Sinneinheiten merken kann. Daher greifen die Johanniter in ihrem neuen Konzept ganz simpel auf sieben griffige Leitsymptome zurück. Diese Leitsymptome werden in sieben Lerninseln zusammengefasst. Die sieben Lerninseln heißen
Nicht erweckbar?
Atemprobleme?
Keine Atmung?
Probleme in der Brust?
Verletzungen?
Probleme im Kopf?
Probleme im Bauch
An Hand dieser Leitsymptome lassen sich die wichtigsten Symptome und dazugehörigen lebensrettenden Handgriffe einfach und übersichtlich vermitteln.
Mehr Spaß, mehr Praxis, mehr Sicherheit – sollen die Teilnehmer in den neuen Erste-Hilfe-Kursen der Johanniter erfahren. Dazu wurde das Unterrichtskonzept radikal verändert. In den neuen Kursen wird die Theorie wesentlich kompakter vermittelt, die Teilnehmer lernen interaktiv die lebensrettenden Sofortmaßnahmen.
“Mit dem neuen Kursangebot orientieren sich die Johanniter an aktuellen pädagogischen Erkenntnissen. Mit den sieben Leitsymptomen und den dazugehörigen Maßnahmenpaketen wird die Erste Hilfe übersichtlich und die Inhalte bleiben länger im Gedächtnis.
In den praktischen Übungen wird das Gelernte sofort umgesetzt. Durch den interaktiven und erlebnisreichen Unterricht sind die Kursteilnehmer motivierter”, so Dr. Michael Hüpfl, Chefarzt der Johanniter in Wien.
Mit allen Sinnen lernen – emotional für das Helfen bewegen!
Mit Hilfe einer Vielfalt von Methoden und Medien, wie Erlebnisberichten, Impulsfolien, Plakaten und Kartenspielen werden für jeden Lern- und Wahrnehmungstyp entsprechende Elemente geboten. So wird der Erste-Hilfe-Kurs zum Erlebnis.
Mit dem neuen Kurskonzept sollen nicht nur Wissen und Fertigkeiten eingehend vermittelt, sondern auch Einstellungen und Überzeugungen beeinflusst werden. “Ziel der neuen Kurse ist es, das Interesse und den Spaß an der Ersten Hilfe wiederzubeleben”, so Doris Wundsam, Leiterin des Ausbildungszentrums, “Wir möchten Ersthelfern für den Notfall den Rücken stärken”.
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Linktipps
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