Asthma | Krankheitslexikon

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Asthma

Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Durch die Hyperreaktivität der Atemwege – eine übersteigerte Reaktion auf allergische und nichtallergische Auslöser – kommt es bei den Betroffenen zu Anfällen von Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot. In Österreich sind etwa sechs Prozent der Erwachsenen, also etwa eine halbe Million Menschen, davon betroffen.


Was ist Asthma?

Ein gesundes Lungen- und Bronchialsystem verfügt über mehrere Mechanismen, die das Einatmen von gefährlichen Stoffen verhindern:

  • Jedes Teilstück der Bronchien ist elastisch und kann seinen Umfang verkleinern, wenn sich zum Beispiel in der Atemluft Stoffe befinden, die der Körper für gefährlich hält.
  • Flimmerhärchen transportieren Staub und Fremdkörper in Richtung Mund und Nase, wo sie ausgehustet oder ausgeschnäuzt werden können.
  • Die Bronchien sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Bei bestimmten Reizen schwillt sie an. Damit verkleinert sich die Öffnung zum Atmen.

Diese Vorgänge laufen völlig automatisch ab und können vom Menschen nicht bewusst gesteuert werden. Bei Asthmatikern befindet sich das Lungensystem in einer ständigen Abwehrreaktion und reagiert überempfindlich auf völlig normale Reize. Die Bronchien verengen sich und die Schleimhaut schwillt an. Ein dickflüssiger Schleim wird produziert, wodurch die Flimmerhärchen Staub und Fremdkörper nicht mehr vollständig zu Mund und Nase transportieren können. Die Folge sind chronische Entzündungen. Die Zahl der Asthmatiker nahm in den vergangenen Jahren in den Industriestaaten stetig zu. In Österreich leiden rund 500.000, in Deutschland etwa 4,5 Millionen Menschen an dieser Krankheit. Damit sind rund fünf Prozent der Bevölkerung von Asthma betroffen, bei Kindern sind es sogar bis zu zehn Prozent.

Arten von Asthma

Allergisches Asthma: Dabei reagiert der Körper auf bestimmte Stoffe, die sich in der Atemluft befinden, mit einer Überreaktion: Die Bronchien verengen sich und die Schleimhaut schwillt an. Ausgelöst wird allergisches Asthma zum Beispiel durch Tierhaare, Schimmelpilze, Pollen, Hausstaub und Hausstaubmilben, in seltenen Fällen durch Lebensmittel oder Medikamente.

Nicht-allergisches Asthma: Bei dieser Form der Krankheit sind die auslösenden Faktoren meist nicht klar zu bestimmen. In Betracht kommen häufig wiederkehrende Infektionen der Atemwege (Infekt-Asthma), körperliche Anstrengung (Anstrengungsasthma) und möglicherweise bestimmte Stoffe unserer Umwelt. In der Praxis treten bei vielen Patienten Mischformen dieser beiden Typen auf. Oft sind es mehrere unterschiedliche Faktoren, die zum Ausbruch der Krankheit führen.

Ursachen

Körpereigene Ursachen: Eine Altersanlage für Asthma ist nicht gesichert. Eine Zunahme der Krankheit im Alter ist zwar feststellbar, sie hängt aber wahrscheinlich mit der natürlichen Alterung und der langen Einwirkungszeit von belastenden Umwelteinflüssen zusammen. Fest steht ein Zusammenhang zwischen Geschlecht und allergischem Asthma. Daran erkranken doppelt so viele Männer wie Frauen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Krankheit erblich ist. Häufig von Asthma betroffen sind Menschen mit Übergewicht und chronischen Erkrankungen, bei denen die Atemwege verlegt sind. Psychische Faktoren spielen zwar als Krankheitsursache keine Rolle, können jedoch bei bestehender Krankheit zur Verschlimmerung der Symptome führen.

Äußere Ursachen: Neben Allergenen sind virale Infekte ein wichtiger Auslöser für eine bronchiale Überempfindlichkeit. Besonders gefährdet sind Raucher: In mehr als 70 Prozent der Krankheitsfälle ist ein Zusammenhang zwischen Rauchen und Asthma nachweisbar. Häufig tritt Asthma bei bestimmten Berufsgruppen vermehrt auf: So erkranken zum Beispiel viele Bäcker aufgrund einer Mehlstauballergie an Asthma. Eine bedeutende Rolle spielt auch der Einfluss des Wetters. Bei bestehender Hyperreaktivität der Atemwege können Kaltluft oder Nebel zu Atemnot führen. Winterliche Inversionswetterlagen führen oft zu einer erhöhten Schadstoffbelastung, was das vermehrte Auftreten von Krankheitsfällen zur Folge hat.

Beschwerden

Neben ständigen Entzündungen, die dem Patienten nur geringe Beschwerden bereiten, kann es zum akuten Auftreten eines Asthma-Anfalles kommen. Dabei ist durch eine plötzliche, krampfhafte Verengung der Bronchien bei gleichzeitiger Schleimhautanschwellung die Atmung hochgradig eingeschränkt. Insbesondere das Ausatmen bereitet große Schwierigkeiten, wodurch ein Gefühl der Atemnot entsteht. Daneben tritt beim Atmen auch ein Brummen und Pfeifen auf. Ein langwieriger Husten mit glasigem, zähem Auswurf ist ein weiteres Symptom eines Asthma-Anfalles.

Diagnose

Wichtig ist das Messen der Lungenfunktion des Patienten, weil der Schweregrad der Atemnot oft nicht mit dem subjektiven Empfinden des Patienten übereinstimmt. Manche Kranke haben sich im Laufe der Zeit an eine verminderte Atemleistung gewöhnt, andere empfinden sie als lebensbedrohlich. Durch einen Bronchoplasmose-Test kann der Arzt eine behandelbare Atemwegsverengung feststellen. Mit einem Lungenröntgen können mögliche andere Erkrankungen (z. B. Tumore, Fremdkörper) erkannt bzw. ausgeschlossen werden. Bei jedem Verdacht auf Asthma ist zusätzlich eine Allergiediagnostik nötig. Sie erfolgt mittels spezieller Haut- oder Bluttests. Ihr Ergebnis beeinflusst die Gestaltung der Asthma-Therapie.

Therapie

Zur Vorbeugung und zur Bekämpfung der Schleimhautentzündungen wird Cromoglicinsäure verabreicht. Dieses Medikament, das u. a. aus der Heilpflanze Bischofskraut gewonnen wird, hat einen günstigen Einfluss auf die allergischen und überempfindlichen Reaktionen der Schleimhäute. Beta-Adrenergika bewirken eine Weitstellung der Bronchialäste innerhalb weniger Minuten. Dabei werden die krampfhaft angespannten Muskeln gelöst. Somit ist das Medikament sehr gut zur Behandlung eines akuten Anfalles geeignet.

Was kann der Patient selber tun?

Wichtig ist die konsequente und regelmäßige Einnahme der Asthma-Medikamente. Nur so kann eine Verschlechterung der Krankheit verlangsamt und ein weitgehend normales Leben geführt werden. Vermieden werden soll der Kontakt zu ungünstigen Faktoren wie Zigarettenrauch, allergene Substanzen und sehr kalter Atemluft.

Folgende Punkte sind beim Auftreten eines Anfalls zu beachten:

  • Ruhe bewahren und die vorgesehenen Medikamente einnehmen
  • Benachrichtigung eines Arztes
  • Wählen einer atemerleichternden Körperhaltung
  • Entspannung
  • nicht stark husten
  • Beim Atmen die “Lippenbremse” benutzen: Dabei wird langsam und ruhig durch die Nase eingeatmet. Das Ausatmen erfolgt langsam mit leicht geblähten Wangen durch die leicht gespreizten Lippen.

Informationsstellen:

Aktion Atemnot – SHG:

Kontaktperson: Monika Schneider
Rossmaehder 21b, A-6850 Dornbirn

OÖ. Asthma – Allergie – SHG:

Kontaktperson: Prim. Dr. Kurt Aigner
Fadingerstraße 1, A-4010 Linz

Österreichische Lungenunion:

Kontaktperson: Christopher Warrender
Obere Augartenstraße 26-28, A-1020 Wien

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