Richtige Hygiene schützt – Tipps zum effektiven Schutz vor Keimen

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Hygienereglen, richtige Hygiene schützt vor Keime

Seit Mitte Mai grassiert in Deutschland das gefährliche Darmbakterium EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli). Auch in Österreich sind erste Fälle bekannt geworden. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Debatte über effektive Hygiene und die Verbreitung von Infektionen wieder stark an Bedeutung. Die Einhaltung einfacher Hygieneregeln kann gerade in der wärmeren Jahreszeit einen effektiven Schutz vor krankheitserregenden Keimen bieten.


Laut einer internationalen Studie des Hygiene Council lauern in Haushalt und Küche zahlreiche Infektionsherde, denen man im Alltag oft zu wenig Beachtung schenkt. So wies das Expertengremium nach, dass 19 Prozent aller Küchenoberflächen mit E.coli-Bakterien infiziert sind. Der EHEC-Erreger, der für die heftigen Durchfall- und Nierenerkrankungen verantwortlich ist, gehört zu einem E. coli Subtyp. Weder eine Impfung noch eine kausale Behandlung können diesem Erreger zu Leibe rücken. „Es gilt daher, mit Lebensmitteln aufmerksam umzugehen und sowohl Küchengeräte und -oberflächen als auch Hände besonders gründlich und richtig zu reinigen“, so Christoph Wenisch, Infektiologe am SMZ Süd in Wien.

Dass es häufig ganz einfache Maßnahmen sind, die effektiven Schutz vor Keimen bieten, geht in der derzeitigen medialen Berichterstattung oftmals unter. Dabei muss es sich gar nicht immer um dramatische Beschwerden, wie etwa durch EHEC-Keime oder eine Salmonellen-Infektion verursachte Erkrankungen handeln, auch einfache Durchfallerkrankungen (Diarrhoen) lassen sich dadurch leicht verhindern.

Video: >> Kreuzkontamisation Hygiene

Quelle: www.dettol.at – Desinfektionsmittel sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen. Hinweis: einfacher Klick ins Video stoppt, Doppelklick setzt die Animation fort.

Lebensmittelhygiene – einfach und effektiv

Bei der Zubereitung von Speisen gilt es, eine Kreuzkontamination zu vermeiden. Das Befolgen einfacher Tipps kann hier schon viel bewirken: Für die Zubereitung von Rohkost sollte man andere Schneidebretter und Messer verwenden, als für das Schneiden von Fleisch. Farbige Bretter helfen bei der Unterscheidung. Beide Bretter und Messer sollten nach dem Gebrauch sofort mit heißem Wasser und einem geeigneten Reinigungsmittel gesäubert werden. Das gilt auch für die Hände. Diese sollten vor und nach dem Zubereiten des Essens gründlich gewaschen werden. Desinfizierende Haushaltsreiniger und antibakterielle Seifen können hier einen zusätzlichen Schutz bieten.

Während man in der Küche häufig noch vorsichtig ist, vergisst man beim sommerlichen Grillen gerne die grundlegenden Hygieneregeln. Doch auch wenn kein fließendes Wasser verfügbar ist, kann man sich vor Bakterien schützen. Rohes Grillfleisch sollte auf keinen Fall mit dem beim Essen verwendeten Besteck gewendet werden. Ebenso wenig sollten Outdoor-Fans mit der Fleischzange den Salat auf die Teller verteilen. Wenn Händewaschen zwischendurch unmöglich ist, helfen desinfizierende Handgels für unterwegs.

Händewaschen gegen die Kette der Keimübertragung

Nicht nur über Schneidebretter und Messer kann eine Kreuzkontamination verursacht werden. Hände sind die Hauptverbreiter von Bakterien und anderen Keimen und können über verschiedene Wege an Mitmenschen weiter gegeben werden. Ein Keim kann durch Handkontakt an bis zu 13 Personen übertragen werden!

Aber nicht immer ist der direkte Kontakt mit einer bereits infizierten Person für die Weitergabe einer Infektion erforderlich. Gegenstände, die von vielen Menschen berührt werden, wie zum Beispiel Wasserhähne, Schwammtücher, Türklinken, Computertastaturen oder Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln, sind bedeutsame Glieder der Infektionskette. Die hartnäckigen Keime überleben an diesen Orten weitaus länger als man vermutet. Da fast immer die Hände an der Verteilung der Bakterien beteiligt sind, kann die Infektionskette durchbrochen werden.

„Das einfachste und effektivste Mittel gegen Infektionen ist das regelmäßige und gründliche Händewaschen – nicht nur nach dem Toilettenbesuch oder in Risikozeiten, sondern mehrmals täglich“, so Infektiologe Wenisch weiter. Es ist wissenschaftlich belegt, dass gründliches Händewaschen das Risiko einer Durchfallerkrankung deutlich vermindert.¹

Mit warmem Wasser und einer antibakteriellen Seife reinigt man seine Hände schneller und gründlicher von Bakterien als mit herkömmlichen Produkten.² Doch auch die richtige Technik ist entscheidend, denn unsere Hände haben viele Seiten. Es gilt, die Handinnenflächen, die Handrücken, die Fingerzwischenräume und die einzelnen Finger gründlich einzuschäumen und dabei langsam bis 15 zu zählen.

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¹ Vgl. Curtis V & Cairncross S. Effect of Washing Hands with Soap on Diarrhoea Risk in the Community: Asystematic Review. 2003.
² Vgl. J Fuls et al. Alternative Hand Contamination Technique to Compare the Activities of Antimicrobial and Non-Antimicrobial Soaps Under Different Test Conditions. 2008.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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Linktipps

– Häufiges Händewaschen schützt vor Grippe und anderen Infektionen
– Bundesministerium für Gesundheit – Informationen zu EHEC-Erreger
– EHEC verursacht Run auf Desinfektionsmittel
– Übertriebene Hygiene als Allergieauslöser
– Hygienefehler mit der richtigen Küchenplanung vermeiden

Dieser Beitrag ist älter als vier Jahre, möglicherweise hat sich die Informationslage inzwischen geändert.
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