Hauhechel | Heilpflanzenlexikon
In der Naturheilkunde wurde die Hauhechel bereits im Altertum unter anderem zur Blutreinigung und zur Behandlung bei Nierensteinen eingesetzt. Schon einige Jahrhunderte vor Christi wurde die Hauhechel oder eine ihr verwandte Art von Theoprast beschrieben. Auch im Kräuterbuch von Leonhard Fuchs, einem der Väter der Pflanzenheilkunde, wurde sie bereits im 16. Jahrhundert erwähnt.
Auch heute noch wird die Hauhechel in der Naturheilkunde als wassertreibendes Mittel bei Harnwegserkrankungen und zur Vorbeugung von Nierensteinen eingesetzt.
Die (Dornige) Hauhechel ist ein kleiner, mehrjähriger Strauch und zählt zur Familie der Hülsenfrüchte. Ihre Blätter sind gefiedert, ihre rosa Blüten trägt sie zwischen Juni und August. Die Wurzelstöcke der Hauhechel sind stabil, ihre verzweigten Pfahlwurzeln können eine Tiefe von 1 m erreichen. In der modernen Landwirtschaft ist die Hauhechel daher ein gefürchtetes Unkraut, da sie große Probleme beim Pflügen verursacht. Außerdem können ihre Dornen Mensch und Tier verletzen.
Kenndaten
- Wissenschaftlicher Name: Ononis spinosa
- Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
- Wuchshöhe: bis zu 80 cm
- Farbe der Blüten: Rosa
- Sammelzeit: März bis April, September bis Oktober
- Vorkommen: Europa, Nordafrika, Westasien
- Standorte: sonnig, warm; trockene, kalkhaltige, stickstoffarme Böden
- verwendete Pflanzenteile: Wurzel
Synonyme
Aglarkraut, Eindorn, Einhagel, Eselskraut, Frauenkriegswurzel, Frauenstreit, Großmausohrwurzel, Gundeldorn, Hachelkraut, Harnkraut , Harnkrautwurzel, Hasenblume, Hasenöhrle, Haudorn, Haudornwurzel, Hechelkraut, Hechelkrautwurzel, Heckelkraut, Heudorn, Heuhechel, Hofdorn, Hohachel, Hohachl, Höhldorn, Huldorn, Katzenspeer, Lahmdorn, List, Listendorn, Magenputzer, Ochsenbrech, Ochsenbruch, Ochsenkraut, Pflugsterz, Questenkraut, Questenkrautwurzel, Schafhechel, Schafhechle, Schmalhef, Stachelkraut, Stachelkrautwurzel, Stallchrut, Stallkrautwurzel, Triefkraut, Weiberklatsch, Weiberkrieg, Weiberzorn, Weichsen, Wetzsteinkraut, Witschge, Witwerdörn, Wiwkrut
Wirksame Inhaltsstoffe
Alpha-Onocerin, ätherische Öle und deren Bestandteile (Anethol, Carvon, Menthol), Flavonoide (Biocchanin A, Formononetin, Genistein, Trifolirhizin), Gerbstoffe (Ononin), Glykoside, Gummi, Harz, Onocerin, Phytosterin (Sitosterin), Saponine, Triterpene, Zitronensäure
Heilwirkung und Anwendungsgebiete
Die Hauhechel wirkt antibakteriell, aquaretisch (entwässernd), blutreinigend, diuretisch (harntreibend), entzündungshemmend und steinlösend und wird auf folgenden Gebieten eingesetzt:
- Blasenentzündung
- Blasengrieß
- Blasenkatarrh
- Blasenschwäche
- Blasensteine
- blutendes Zahnfleisch
- Ekzeme
- Feigwarzen
- Gicht
- Harngrieß
- Harnröhrenentzündung
- Harnsteine
- Harnwegserkrankungen
- Hautprobleme
- Herpes simplex
- Herpes zoster
- Mundgeruch
- Nierenbeckenentzündung
- Nierenerkrankungen
- Nierengrieß
- Nierensteine
- Östrogen-Dominanz
- Rheuma
- Vorbeugung gegen Harnsteine
- Wassersucht
- Zahnschmerzen
Dosierung und Anwendung
Die Wurzel der Hauhechel eignet sich zur Zubereitung von Tees, aber auch zur Herstellung von Tinkturen oder Gurgellösungen.
Tee:
2 TL Wurzeln mit kochendem Wasser übergießen und nach 30 Minuten abseihen. Davon täglich je 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken.
Tinktur:
20 g Wurzeln mit 150 ml Weingeist ansetzen und nach 10 Tagen abseihen. Davon täglich 3 Mal 20 Tropfen mit Wasser einnehmen.
Gurgellösung:
3 EL Wurzeln mit einem ½ Liter Apfelessig aufkochen. Mit Wasser verdünnen und als Mundspülung verwenden.
Warnhinweise
- Die Hauhechel sollte nicht bei Wasseransammlungen infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit angewandt werden.
- Während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht ohne ärztlichen Rat anwenden.
- Während der Behandlung muss darauf geachtet werden, dass dem Körper ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird.
- Beim Sammeln sollte man auf die Dornen achten, da diese schwer heilende Wunden verursachen können.
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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