Knoblauch | Heilpflanzenlexikon

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Knoblauch, Knofl, Naturheilmittel

Der Knoblauch stammt ursprünglich aus Zentralasien und war bereits im Altertum weit verbreitet. Aufgrund seines intensiven Geruchs gingen schon damals die Meinungen über den Knoblauch weit auseinander. So war er im alten Rom bei der Oberschicht eher verpönt, bei den Ägyptern jedoch galt er als heilig. Angeblich bekamen die Arbeiter beim Bau der Pyramiden Knoblauch zu essen, um sie vor Krankheiten zu schützen.


Der griechische Arzt Dioskurides beschrieb den Knoblauch als Heilpflanze, welche positiv auf die Verdauung wirkt, sowie als Mittel gegen Vergiftungen. Weiters wurde der Knoblauch in der Antike bei Hautkrankheiten oder Erkältungen eingesetzt.

Hildegard von Bingen behandelte mit dem Knoblauch Gelbsucht. Auch im Kampf gegen die Pest wurde der Knoblauch im Mittelalter eingesetzt.

Sein starker Geruch machte den Knoblauch auch im Aberglauben zu einer wichtigen Pflanze. Er wurde zur Abwehr von Dämonen, bösen Geistern und Vampiren eingesetzt.

Heute wird der Knoblauch vor allem als Mittel gegen Bluthochdruck und Arteriosklerose sehr geschätzt, aber auch aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung.

Der Knoblauch ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Er besitzt eine kleine Zwiebel, welche aus fünf bis zwanzig Tochterzwiebeln, den sogenannten Knoblauchzehen, besteht. Diese Zwiebel ist es auch, welche sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde genutzt wird.

Der Knoblauch wurde in Deutschland vom VDD (Verband deutscher Drogisten) zur Arzneipflanze des Jahres 1989 gewählt.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Allium sativum
  • Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 90 cm
  • Farbe der Blüten: Weiß, Rosa bis Lila
  • Sammelzeit: Sommer oder Herbst
  • Vorkommen: ursprünglich aus Zentralasien, heute weltweit
  • Standorte: sonnig; humusreiche, nährstoffreiche, tiefgründige Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Knollen

Synonyme

Alterswurzel, Chnobli, Gartenknoblauch, Gruserich, Knobi, Knöblich, Knobloch, Knofel, Knofi, Knofl, Knoflak, Knopfel, Knowwlich, Knuflauk, Knuflook, Look, Rockambolle, Stinkwurze

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Allicin, Disulfide, Ajoen, Adenosin, Flavonoide, Alliine, Saponine, Triterpene, Thiamin (=Vitamin B1), Selen

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Der Knoblauch wirkt antibakteriell, desinfizierend, krampflösend und sekretionssteigernd. Ebenso wird er zur Abwehr stechender Insekten verwendet. Darüber hinaus stärkt er das Immunsystem und wirkt so vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Auf folgenden Gebieten findet der Knoblauch Anwendung:

  • Appetitlosigkeit
  • Arteriosklerose
  • Asthma
  • Bekämpfung von Alterserscheinungen
  • Blähungen
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Diabetes
  • Durchfall
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Haarflechten
  • Herpes
  • Herzschwäche
  • hoher Cholesterinwert
  • Hühneraugen
  • Infektionen
  • infektiöse Darmerkrankungen
  • Lungenschwäche
  • Magen- und Darminfektionen
  • Magenschwäche
  • Muskelschmerzen
  • Neuralgien
  • Ohrenentzündung
  • Resistenzsteigerung
  • Rheuma
  • Schwielen
  • Warzen
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Würmer


Dosierung und Anwendung

Der Knoblauch kann als Gewürz roh, zum Beispiel in Salaten, aber auch gegart in den verschiedensten Gerichten verwendet und so über die Nahrung eingenommen werden. Ebenso kann man den Knoblauch in Form von Präparaten zu sich nehmen.

Gegen trockenen Husten hilft ein Getränk, welches man mit Knoblauch und Milch selbst herstellen kann. Dafür kocht man eine zerquetschte Knoblauchzehe mit ¼ Liter Milch auf kleiner Flamme ungefähr 10 Minuten lang und trinkt dies lauwarm in kleinen Schlucken.

Äußerlich kann man den Knoblauch zur Behandlung von Pickel oder Warzen nutzen. Hierfür schneidet man eine Knoblauchzehe in Scheiben. Die Pickel bestreicht man mit dem Knoblauch; für die Behandlung von Warzen nimmt man ein Pflaster, klebt mit diesem die Knoblauchscheiben auf die betroffene Stelle und lässt diese über Nacht einwirken.

Warnhinweise

  • Während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht in größeren Mengen anwenden.
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln ist unbedingt Rücksprache mit dem Arzt zu halten.
  • Vor einer Operation müssen Knoblauchpräparate abgesetzt werden.
  • Selten kann die Einnahme von Knoblauch zu allergischen Reaktionen führen.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipps

– Bei welchen Krankheiten kann Knoblauch helfen? (pharmawiki.ch)
– Regrowing: Gemüse einfach wieder nachwachsen lassen
– Sellerie | Heilpflanzenlexikon
– Kein Heilpflanzenverbot durch EU-Richtlinie

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