Diagnose Herzschwäche: europaweite Studie startet in Österreich

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Herzschwäche

Wien – Am Universitätsklinikum Graz wurde jüngst dem ersten Patienten der europaweit durchgeführten CARE HF Studie ein Gerät (InSync, Medtronic Inc.) implantiert, das die Pumpwirkung des Herzens verbessert. Die CARE HF Studie (Cardiale Resynchronisierung bei HeartFailure – Patienten) soll die Wirksamkeit einer Kombination von Implantierbarem Gerät und optimaler Medikamentenverabreichung bei Herzschwäche zeigen. Dadurch wird die optimale Behandlungsmethode dieser weitverbreiteten, meist mit verminderter Lebensqualität und hoher Todesrate einhergehenden Krankheit ermittelt.


In mehr als 100 Herzzentren in 12 europäischen Ländern wird die CARE-HF Studie durchgeführt. In österreich nehmen Prof. Dr. Werner Klein (LKH Graz), Doz. Dr. Franz Leisch (AKH Linz) und Prof. Dr. Richard Pacher (AKH Wien) teil. 400 Patienten werden durch optimale Medikamententherapie behandelt und weiteren 400 wird zusätzlich das Gerät InSync zur kardialen Resynchronisation implantiert.

Die erste Implantation im Rahmen der großen europäischen Studie wurde in österreich am 30. 1. 2001 am Universitätsklinikum Graz durchgeführt. Der Eingriff wurde von Dr. Andrä Wasler von der Chirurgischen Universitätsklinik und Dr. Manfred Grisold von der Medizinischen Universitätsklinik vorgenommen. Der Patient, ein 64-jähriger Niederösterreicher leidet schon seit mehreren Jahren unter fortgeschrittener Herzschwäche, die sich in Leistungsschwäche, Atemnot und Schwindel äußerte.

“Trotz der Fortschritte in der medikamentösen Behandlung leiden viele meiner Patienten mit Herzinsuffizienz unter schweren Symptomen wie Atemnot, geringer Belastbarkeit, Müdigkeit, geschwollenen Beinen und die Lebenserwartung ist stark vermindert”, meint Prof. Dr. Werner Klein, der auch Mitglied der internationalen Studienleitung ist.

Mehrere Studien haben die positive Wirksamkeit der kardialen Resynchronisationstherapie bereits bewiesen. “Wir müssen nun zeigen, dass die Resynchronisationstherapie mit einem Gerät wie InSync die wichtige Rolle in der Langzeitbehandlung spielt, die wir erwarten.”

Die kardiale Resynchronisationstherapie stellt gemeinsam mit einer optimierten medikamentösen Behandlung eine neue vielversprechende Therapie für weltweit über 20 Millionen Patienten mit schwerer Herzschwäche dar. Bei einigen dieser Patienten arbeiten die beiden Herzkammern nicht synchron. Dies führt zu einer Reduzierung der Pumpfunktion, die im weiteren Verlauf auch andere Organe beeinträchtigen kann.

Um dies auszugleichen, wird ein Gerät (InSync) implantiert, das schwache elektrische Impulse an das Herz sendet, damit die Kontraktionen wieder synchronisiert ablaufen. Man geht davon aus, dass dadurch das Blut effizienter durch den Körper gepumpt wird und sich so die Beschwerden bessern. Generell leiden Patienten mit schwerer Herzschwäche an rascher Ermüdung und verminderter Lebensqualität mit einer hohen Todesrate. Europaweit stellt Herzschwäche mit 6,6 Millionen Betroffenen eine der häufigsten Todesursachen dar. 500.000 neue Fälle werden insbesondere bei älteren Menschen jedes Jahr neu diagnostiziert.

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