Fichte | Heilpflanzenlexikon

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Fichte, Edeltanne, Hausmittel

Die Fichte ist ein in Europa weitverbreiteter Nadelbaum, der für die Holznutzung gezüchtet wird. Das Holz der Fichte wird als Baustoff und für die Herstellung von Möbeln verwendet. Auch als Weihnachtsbaum erfreut sich die Fichte großer Beliebtheit.


Die Parfümindustrie produziert aus den Fichtennadeln das Fichtennadelöl, wobei für 1 kg Öl etwa 500 kg Nadeln benötigt werden.

Als Heilmittel findet die Fichte vor allem bei Lungenerkrankungen Anwendung.

Die Fichte wächst aufrecht und kann bis zu 50 m hoch werden, ihr Stamm kann einen Durchmesser von bis zu 1,5 Meter erreichen. Die Fichte ist ein immergrüner Baum, ihre Nadeln wachsen dunkelgrün rund um den Zweig.

Charakteristisch für die Fichte sind ihre Zapfen, welche aus der weiblichen Blüte entstehen.

Die Fichte wird oft in Monokultur angebaut, was die Wälder allerdings schädlingsanfällig macht, da die Fichte als Flachwurzler bei Sturm windwurfgefährdet ist und die entwurzelten Bäume bei Schädlingen (wie z. B. Borkenkäfern) beliebte Brutstätten sind.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Gemeine Fichte (Picea abies)
  • Familie: Kieferngewächse = Pinaceae
  • Wuchshöhe: bis zu 50 m
  • Farbe der Blüten: männlich: zuerst Kaminrot, dann Gelb; weiblich: Purpurrot
  • Sammelzeit: Triebe: Frühjahr, Nadeln und Harz: Juni bis August
  • Vorkommen: weite Teile Europas, Ostasien
  • Standorte: Sonne oder leichter Schatten, feuchte Luft
  • verwendete Pflanzenteile: Triebe, Nadeln und Harz

Synonyme

Edeltanne, Europäische Fichte, Feichten, Fichtenbaum, Fichtenholz, Gewöhnliche Fichte, Gräne, Krestling, Pechtanne, Rothtanne, Rottanne, Schwarztanne

Wirksame Inhaltsstoffe

Ameisensäure, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Glykosid (Picein), Harz, Saccharose, Schleimstoffe (Pentosane), Terpentinöl, Vitamin C

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Fichte findet bereits in mittelalterlichen Kräuterbüchern Erwähnung. Man beschrieb ihre Heilkraft bei der Beseitigung von Warzen, der Behandlung von Hüftschmerzen und bei der Wundheilung. Heute wird Fichtenöl u. a. zur Behandlung von Bronchitis und Husten eingesetzt.

Die Fichte gilt als anregend, antibakteriell, beruhigend, schleimlösend, schweißtreibend und tonisierend und findet auf folgenden Gebieten ihre Anwendung:

  • Asthma
  • Brandwunden
  • Bronchitis
  • Desinfektion der Mundhöhle
  • Durchblutungsstörungen
  • Entzündungen
  • Gicht
  • Herzbeschwerden
  • Husten
  • Katarrh der oberen Luftwege
  • Keuchhusten
  • Muskelkater
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • nervöse Herzbeschwerden
  • Nervosität
  • Neuralgien
  • Rachenentzündung
  • rauer Hals
  • Rheuma
  • Schlaflosigkeit
  • Wunden


Dosierung und Anwendung

Die Fichte kann in Form von Tees und Bädern, oder als Tinktur zur Einreibung und für Umschläge genutzt werden.

Tee:

1 TL Fichtentriebe in ¼ Liter Wasser kochen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Einnahme bei Bedarf (z. B. bei Husten oder Bronchitis) – hilft auch gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Badezusatz für ein Vollbad:

½ kg Fichtennadeln mit 2 Liter Wasser abkochen und dem Badewasser zugeben.

Tinktur:

20 g Fichtentriebe mit 150 ml 70 %-igem Alkohol in einer dunklen Flasche ansetzen, 10 Tage lang ziehen lassen, danach filtern und lichtgeschützt aufbewahren. Vor der Anwendung die Tinktur mit 2 Teilen Wasser verdünnen. Bei Bronchitis, Herzbeschwerden, Muskel- und Gelenksschmerzen 3 – 4 Mal täglich damit einreiben. Bei Neuralgien die betroffenen Stellen einmassieren.

Warnhinweise

  • Fichtennadeltee kann eine starke Reizwirkung verursachen.
  • Innerlich nicht in zu hohen Dosen einnehmen, um die Nieren nicht zu sehr zu reizen.
  • Vorsicht beim Sammeln! Falls man keine eigenen Fichten besitzt, bedarf das Ernten der Fichtennadeln der Genehmigung des Waldbesitzers oder Försters.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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