Rosmarin | Heilpflanzenlexikon

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Rosmarin, Hochzeitsbleaml, Heilpflanzen

Der Rosmarin stammt aus dem Mittelmeerraum, wo er noch heute wild wächst. Bereits im Altertum wurde er sehr geschätzt und symbolisierte Liebe und Schönheit. Aus diesem Grund war er auch der Göttin Aphrodite geweiht. Im Mittelalter glaubte man, der Rosmarin könne böse Geister bannen. Außerdem diente er in vielen Kulturen als Grabbeigabe oder Hochzeitsschmuck.


Der Rosmarin ist ein immergüner, buschiger Halbstrauch. Seine Äste wachsen meist aufrecht, seine Blätter sind gegenständig, sitzend und linealisch. Er hat einen intensiven, aromatischen Geruch und wurde gerne als Ersatz für Weihrauch benutzt.

Im „ungarischen Wasser“, eines der ersten destillierten Parfums, bei dem Alkohol und ätherische Öle kombiniert wurden, war der Rosmarin wichtiger Bestandteil. Das Parfum wurde der Legende nach der Königin Elisabeth von Ungarn im Jahre 1370 überreicht, um ihr ewige Schönheit zu bewahren. Auch Kölnisch Wasser enthält Rosmarinöl.

Der Rosmarin hat eine anregende Wirkung, man nutzt ihn daher gerne bei der Behandlung von niedrigem Blutdruck.

Seinen Hauptverwendungszweck hat der Rosmarin aber in der Küche als Gewürzpflanze. In der mediterranen Küche, vor allem in Italien und in Frankreich, ist der Rosmarin eine der wichtigsten Gewürzpflanzen, er ist beispielsweise ein Bestandteil der Kräutermischung „Herbes de Provence“ (Kräuter der Provence).

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Rosmarinus officinalis
  • Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 2 m
  • Farbe der Blüten: Hellblau
  • Sammelzeit: April – Mai
  • Vorkommen: Mittelmeerraum
  • Standorte: sonnige, trockene, kalkreiche Plätze
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten

Synonyme

Anthos, Antonkraut, Brautkleid, Brautkraut, Gartenrosmarin, Hochzeitsbleaml, Hochzeitsblümchen, Kid, Krankraut, Kranzenkraut, Maria Reinigung, Meertau, Reslmarie, Riechkräutlein, Rosmarein, Rosmarie, Weihrauchkraut

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle und deren Bestandteile (Borneol, Bornylacetat, Carnosol, Carnosolsäure, Cineol, Eugenol, Kampfer, Limonen, Pinen, Terpineol, Thymol, Verbanol), Beta-Sitosterol, Bitterstoff, Flavone, Gerbsäure, Gerbstoff, Harze, Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Phosphor), Salicylate, Saponine

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Der Rosmarin wirkt adstringierend, antibakteriell, entspannend, entzündungshemmend, krampflösend, menstruationsfördernd, pilztötend, schmerzstillend und tonisierend. Darüber hinaus soll er die Nieren- und Gallenfunktion sowie die Lebertätigkeit regeln. Auf folgenden Gebieten findet der Rosmarin Anwendung:

  • Appetitlosigkeit
  • Atembeschwerden
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Ekzeme
  • Erschöpfungszustände
  • Gicht
  • Haarausfall
  • Hämorrhoiden
  • Hautausschläge
  • Herzschwäche
  • Ischias-Leiden
  • Kopfschmerzen
  • Kreislaufschwäche
  • Magenschwäche
  • Migräne
  • Müdigkeit
  • Muskelverhärtung
  • Nervenentzündung
  • nervöse Herzbeschwerden
  • nervöse Kreislaufbeschwerden
  • Nervosität
  • Neuralgien
  • niedriger Blutdruck
  • Rheuma
  • schwache Menstruation
  • Verdauungsstörungen
  • Völlegefühl
  • Wechseljahrsbeschwerden


Dosierung und Anwendung

Der Rosmarin kann als Tee und als Badezusatz verwendet werden.

Tee:
1 TL frische oder getrocknete Blätter mit ¼ Liter heißem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Bei niedrigem Blutdruck je 1 Tasse 2 – 3 Mal täglich zwischen den Mahlzeiten trinken.

Badezusatz:
½ Handvoll Blätter mit kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und dem Badewasser beigeben.

Warnhinweise

  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten keine Zubereitungen aus Rosmarinblättern verwendet werden.
  • Um Magenreizungen zu vermeiden, sollte man das ätherische Öl nur äußerlich anwenden.
  • Es ist empfehlenswert, Rosmarinbäder nicht abends anzuwenden, da sie den Schlaf beeinträchtigen könnten.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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