Tonometrie (Augendruckmessung)

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Tonometrie

Die Messung des Augeninnendrucks durch den Augenarzt bezeichnet man als Tonometrie. Der Augeninnendruck, auch Augenbinnendruck oder Augendruck genannt, ist der Druck, der im Inneren des Augapfels herrscht.


Er erreicht beim gesunden Erwachsenen Werte zwischen 10 und 20 mm Hg bzw. 1,3 und 2,9 kPa. Verantwortlich für den Augeninnendruck ist das Kammerwasser, eine wässrige Flüssigkeit, die im Ziliarkörper im Augeninneren gebildet wird, in die vordere Augenkammer fließt und dort wieder aus dem Auge in die Blutbahn aufgenommen wird. Produktion und Abfluss des Kammerwassers stehen in einem Gleichgewicht und garantieren so einen gleich bleibenden Augeninnendruck.

Bei welchen Krankheiten wird die Messung des Augeninnendrucks durchgeführt?

Am häufigsten wird die Tonometrie beim Verdacht auf einen Grünen Star (Glaukom) angewendet. Beim Grünen Star ist das Gleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss des Kammerwassers gestört. Das Kammerwasser staut sich und der Augeninnendruck steigt an.

Bei einer plötzlichen und drastischen Drucksteigerung durch einen Verschluss des Kammerwinkels (Glaukomanfall) kommt es häufig zu stärksten Kopf- und Augenschmerzen und Erbrechen. Durch den erhöhten Augeninnendruck kann der Sehnerv geschädigt werden und es kann so zu Ausfällen im Gesichtsfeld (Skotomen) oder sogar zu Erblindung des betroffenen Auges kommen. Besonders wichtig ist die Augeninnendruckmessung für die Früherkennung des Grünen Stars, der im Frühstadium oft noch keine Schmerzen verursacht, jedoch den Sehnerv bereits schädigen kann.

Wie wird der Augeninnendruck gemessen?

Es gibt verschiedene Methoden, den Augeninnendruck zu messen. Die am gebräuchlichste Methode ist die Messung mit dem Applanations-Tonometer nach Goldmann. Vor der Untersuchung wird die Hornhaut der Augen mit Hilfe von Augentropfen betäubt, um die Untersuchung schmerzfrei durchführen zu können. Dann wird mittels eines kleinen Messkörpers (Sensor) die Rundung der Hornhaut in einem Bereich von drei Millimetern eingedrückt. Der Druck, der hierfür nötig ist, entspricht dem Augeninnendruck und wird vom Arzt abgelesen oder automatisch registriert.

Welche Risiken gibt es bei der Messung des Augeninnendrucks?

Die Tonometrie ist eine Untersuchung mit sehr geringem Risiko. Nur selten werden Komplikationen nach einer Augenspiegelung beobachtet.

Durch den Kontakt des Sensors mit der Hornhaut kann es in seltenen Fällen zu kleinen Hornhautverletzungen oder Infektionen des Auges mit der Folge einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder einer Hornhautentzündung (Keratitis) kommen.

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