Sonnenblume | Heilpflanzenlexikon

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Sonnenblume | Heilpflanzenlexikon

Die Sonnenblume ist eine einjährige groß wachsende Pflanze. Ihre Eigenart, sich immer der Sonne zuzuwenden, nennt man Heliotropismus. Allerdings anders als oft angenommen, drehen sich nur Blätter und Knospen und nicht die ganze Pflanze Richtung Sonne. Dieser Eigenschaft verdankt die Sonnenblume auch ihren Namen. Sowohl die Kerne, als auch das aus ihnen gewonnene Öl haben heilende Wirkung.


Der wissenschaftliche Name „Helianthus annuus“ lässt sich aus dem griechischen ableiten, von „helios“ (Sonne) und „anthos“ (Blume). Bei der aus der griechischen Mythologie, unter anderem in einem Gedicht von Ovid erwähnten Pflanze, handelt es sich aber sicherlich um eine andere Pflanzengattung, da die heute bekannte Sonnenblume aus Amerika stammt, und erst im 16.Jahrhundert von den Spaniern als Zierpflanze in Europa eingeführt wurde.

Je nach Verwendungszweck unterscheidet man bei der Sonnenblume zwischen Öltyp, Futtertyp, Ziertyp und Speisetyp. Genutzt werden vorwiegend die Kerne (Samen) der Sonneblume, aus denen auch das Sonnenblumenöl gewonnen wird.

Die Kerne finden in Europa seit dem 17. Jahrhundert Verwendung, geröstet als Ersatz für Kaffee oder Trinkschokolade. Als Ölpflanze wird die Sonnenblume erst seit dem 19.Jahrhundert genutzt. In Amerika haben die Indianer die Samen vermutlich schon vor hunderten Jahren als Nahrungsmittel verwendet.

Das Sonneblumenöl wird nicht nur in der Küche genutzt, auch zur Erzeugung von Biodiesel dient es, sowie zur Herstellung von Farben und Lacke.

Sowohl die Kerne, als auch das aus ihnen gewonnene Öl haben heilende Wirkung, weshalb die Sonnenblume auch in Pharmazie und Medizin Verwendung findet, z. B. in Salben oder Cremen, sowie als Füllmaterial bei Weichgelatinekapseln. In der Naturheilkunde wird Sonnenblumenöl unter anderem bei Verstopfung oder äußerlich zur Wundbehandlung eingesetzt.

Sonnenblume – Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Helianthus annuus
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 5 m
  • Farbe der Blüten: gelb
  • Sammelzeit: August bis Oktober
  • Vorkommen: ursprünglich aus Amerika, heute weltweit
  • Standorte: sonnig und warm, tiefgründige, humus- und nährstoffreiche Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Samen, Öl

Synonyme

Gewöhnliche Sonnenblume, Goldblume, Gottesauge, Indianische Sonne, Sonnenkrone, Sonnenrose, Sonnenstern, Sonnstern, Sunnablumma, Sunnstern, Vogelkernblume

Wirksame Inhaltsstoffe

Fette Öle (Linolsäure, Ölsäure), Flavonglykoside, Flavonoide, Lecithin, Mineralstoffe (Calcium, Iod, Magnesium), Terpene (Carotinoide), Vitamin A, B, D, E, F und K, wertvolle ungesättigte Fettsäuren (Linolsäure)

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Heilwirksame Fähigkeiten und Anwendungsgebiete sind:

  • Darmreizungen
  • Dysenterie
  • Erkältungen
  • Fördert die Verdauung
  • Hautentzündung
  • Hautprobleme
  • hoher Cholesterinspiegel
  • Neurodermitis
  • positive Wirkung auf die Immunkraft
  • vitalisierende Wirkung
  • wundheilend
  • Zahnfleischstärkend


Dosierung und Anwendung

Die Sonnenblumenkerne sind geröstet ein beliebtes Knabbergebäck, werden aber auch gerne Salaten oder Müslis beigemischt. Auch das Sonnenblumenöl wird gerne in der Küche verwendet, kann aber auch zur Entgiftung genutzt werden. Aus den Blüten der Sonnenblume lässt sich Tee zubereiten.

Sonnenblumenöl zur Entgiftung (Ölziehen):
Hierfür nimmt man höchstens 1 Esslöffel und mindestens 1 Teelöffel kaltgepresstes Sonnenblumenöl in den Mund, saugt es durch die Zähne und gurgelt damit für etwa 15 Minuten. Danach das Öl ausspucken, auf keine Fall schlucken.

Tee aus Sonnenblumenblüten bei Erkältungen:
Hierfür übergießt man 2 gehäufte TL Sonnenblumenblüten mit einer Tasse kochendem Wasser, lässt dies 10 Minuten ziehen und seiht es danach ab. Den Tee warm in kleinen Schlucken trinken, auf Wunsch mit Honig gesüßt.

Warnhinweise

Die Sonnenblume kann Auslöser von Allergien sein. Die Sonnenblume bildet eine Allergengemeinschaft mit Beifuss und anderen Korbblütlern. Allergien sind jedoch selten, da wegen ihrer Insektenblütigkeit kaum Pollen in der Luft sind. Auch Nahrungsmittelallergien können selten auftreten.

Ansonsten sind keine Nebenwirkungen bekannt.

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– DEBInet: Sonnenblumenkerne
– Sonnenblumenöl
– Kennen Sie Ihre Cholesterin-Werte?
– Beifuß | Heilpflanzenlexikon