Medizinlexikon: Heterogenie
[gr], heteros – ein Anderer,
[gr], genesis – Entstehen
Dieser Begiff steht in der Medizin für die Entstehung gleichartiger (oder nicht sicher unterscheidbarer) erblicher Merkmale.
Häufig verwendet wird dieser Begriff im Bereich der Genetik: Wenn die Vererbung eines bestimmten Erbleidens nicht von einem bestimmten Chromosom abhängig, sondern die krank machenden Allele (Ausprägungen von Genen) können auf unterschiedlichen Chromosomen lokalisiert sein, spricht man von Heterogenie.
Durch einen Prozess der Mutation auf verschiedenen Chromosomen kann somit dieselbe Krankheit entstehen, was vordergründig unverständlich war – lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass spezielle Krankheiten immer an ein bestimmtes Chromosom gebunden sind.
Daraus resultiert, dass homozygote (reinerbige) Träger von Krankheitsmerkmalen nicht unbedingt und immer das entsprechende Krankheitsbild vereben – auch 2 am selben Krankheitsbild leidende Merkmalsträger können somit z.B. durchaus ein völlig gesundes Kind bekommen.
Beim normalen Erbgang überdecken die jeweils gesunden (dominanten) Allele eines Partners das “schlechte” Erbgut des anderen Partners. Das Kind trägt zwar dann das krankmachende Erbgut in sich, bleibt aber ohne Beschwerden, da die “guten” Allele stärker sind.
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Linktipps
– Über die Genetik (Vererbungslehre)
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