Gastritis: Was tun bei Magenschleimhautentzündung?

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Gastritis: Was tun bei Magenschleimhautentzündung?

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Kämpfen Sie schon seit längerem gegen eine unerklärliche Übelkeit, Magenschmerzen oder einem Völlegefühl an? Unter Umständen steckt hinter diesen Beschwerden eine akute Magenschleimhautentzündung.


In Fachkreisen wird diese Erkrankung Gastritis genannt. Leiden Sie an einer chronischen Gastritis, dann verläuft diese Krankheit oft ohne Symptome ab. Jedoch sollte auch in diesem Fall eine Therapie erfolgen. Somit wird eventuellen Komplikationen vorgebeugt. Wie eine Gastritis überhaupt entstehen kann und wie diese am besten behandelt wird, das haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Gastritis bzw. Magenschleimhautentzündung – Artikelübersicht:

Wie lässt sich eine Gastritis beschreiben?

Bei einer Gastritis liegt eine Entzündung der Magenschleimhaut vor. Dabei ist die Gewebeschicht betroffen, die das Innere des Magens auskleidet. Allerdings wird der Verlauf in zwei Formen unterschieden.

Während der ersten Form wird von einer akuten Gastritis gesprochen. Hierbei handelt es sich um eine kurze und vorübergehende Krankheitsepisode. Ein Auslöser für diese Magenschleimhautentzündung kann beispielsweise eine Lebensmittelinfektion sein.

Umgangssprachlich wird von einem verdorbenen Magen gesprochen. Was hin und wieder vorkommen kann. Oder der Betroffene hat zu tief ins Glas geschaut. Selbst durch einen hohen Kaffeegenuss, körperlicher sowie seelischer Stress kann ebenfalls eine Gastritis entstehen. Diese aufgezählten Ereignisse können sich praktisch auf den Magen schlagen.

Magenschleimhaut

Mit gezielten Therapiemaßnahmen kann eine akute Magenschleimhautentzündung üblicherweise rasch geheilt werden. Bei einer chronischen Gastritis sieht die Sache schon anders aus. Vor allem Menschen, die jenseits der Lebensmitte sind, leiden an dieser Erkrankung.

Allerdings wird diese von den meisten nicht bemerkt, weil die Gastritis kaum Beschwerden hervorruft. Findet also keine Behandlung statt, dann kann sich der Verlauf der Krankheit über Jahre hinweg hinziehen.

Trotzdem sollte eine Therapie erfolgen. Sie ist wichtig, da eine chronische Gastritis über einen längeren Zeitraum auch zu möglichen Komplikationen führen kann. Die Folge könnte ein Zwölffingerdarm- oder Magengeschwür sein. Eine Hauptursache für die Auslösung der Erkrankung ist eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori.

Jedoch ist das nicht der einzige Grund. Selbst Medikamente wie Schmerzmittel können eine Gastritis auslösen. Indirekt wird durch die Tabletten die Magenschleimhaut schützende Schicht zerstört. Denkbar wäre auch, dass das körpereigene Immunsystem irrtümlich die Zellen des Magens angreift.

Bei diesem Vorgang spricht man von einer Autoimmunerkrankung. Eine chronische Gastritis wird von den Ärzten in Typ A, Typ B oder Typ C unterschieden. Für die Unterscheidung ist die Ursache der ausschlaggebende Punkt.

Welche Symptome können bei einer Gastritis auftreten?

Typische Beschwerden bei einer akuten Gastritis sind urplötzliche Magenschmerzen. Der Betroffene verspürt einen ziehenden, drückenden und kneifenden Schmerz im Oberbauch unterhalb des Brustbeins. Wird von außen auf diese Stelle gedrückt, dann findet eine Verstärkung des unangenehmen Gefühls statt.

Die Schmerzen können zudem in den Rücken ausstrahlen. Hinzu kommt eine gewisse Appetitlosigkeit, ein ständiges Aufstoßen, Völlegefühl oder Übelkeit. Ein Erbrechen kann ebenso vorkommen. Diese Gastritis kann im schlimmsten Fall chronisch werden.

Die chronische Gastritis wird von den Betroffenen lange nicht bemerkt. Die Symptome werden nicht so ernst genommen, da es sich in der Regel um leichte Beschwerden handelt. Hin und wieder tritt ein Völlegefühl auf und leichte Blähungen. Das sich dahinter eine chronische Magenschleimhautentzündung verbergen soll, das wird im ersten Moment nicht so wahr genommen. Hält die chronische Gastritis länger an, dann können Komplikationen eintreten.

Ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür ist denkbar. Unter Umständen führt diese Erkrankung bis zum Magenkrebs. Um genau abklären zu können, welche Form der Betroffene tatsächlich hat, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Der Mediziner kann durch entsprechende Untersuchungen letztendlich feststellen, welche Gastritis vorliegt.

Was tun bei Gastritis? Welche Behandlungen gibt es?

Je nach Art und Ursache wird der behandelnde Arzt eine entsprechende Behandlungsmethode ansetzen. Die akute Gastritis dürfte nach einer kurzen allgemeinen Maßnahme wieder schnell verschwunden sein.

Empfehlenswert wäre es in diesem Fall ein bis zwei Tage nichts zu essen oder nur eine leichte Kost zu sich zu nehmen. Obendrein sollte ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden. Dabei sollte nur Getränke gewählt werden, die den Magen nicht zusätzlich reizen.

Ebenfalls sollte der Betroffene eine kurze Zeit auf Kaffee, alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke verzichten. Selbst Säfte sollte nicht getrunken werden. Genießen Sie stattdessen einen lauwarmen Tee oder Wasser. Sind Sie Raucher, dann versuchen Sie nicht zu den Zigaretten zu greifen. Fangen Sie mit dem Essen behutsam an.

Wählen Sie dafür kleine Portionen und diese sollte mehrmals über den Tag verteilt aufgenommen werden. Steigen Sie auf eine gut verträgliche Kost um, wie Haferschleim, Zwieback oder geriebenen Apfel. Verzichten Sie unbedingt auf ein fettes, scharfes und gebratenes Essen. Wenn Sie das eine Weile so durchziehen, dann werden Sie die Veränderungen bald spüren. Der Arzt wird Ihnen eventuell bestimmte Medikamente verschreiben.

Diese sollen die Magensäure reduzieren. Somit kann die entstandene Entzündung schneller abklingen. Generell liegt bei der chronischen Gastritis mit dem Typ A ein Fehler im Abwehrsystem vor. Dieses Wissen konnten die Forscher über mehrere Studien festhalten.

Ebenso kann diese Schwäche nicht korrigiert werden. Individuell werden in diesen Fällen säurehemmende Medikamente eingesetzt. Ebenfalls sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig. Bei dieser Form ist das Risiko für Magenkrebs erhöht.

Befindet sich der Gastritis Typ A in einer Frühform, dann besteht die Möglichkeit, dass dieser durch die Therapie der Helicobacter-Infektion geheilt werden kann. Der Typ B muss nicht immer therapiert werden. Trotzdem empfiehlt der Arzt eine sogenannte Eradikationstherapie.

Der Patient nimmt zwei verschiedene Antibiotika und einen Säurehemmer ein. Diese Behandlung geht rund eine Woche lang. Frühestens nach einem Monat überprüft der Mediziner, ob die Therapie erfolgreich war. Falls nicht, dann wird diese Methode mit einem anderen Antibiotika fortgesetzt.

Beim Typ C müssen die Ursachen beseitigt werden. Deshalb kommt hier ein Säureblocker zum Einsatz. Nimmt der Betroffene bereits andere Medikamente, dann überprüft der Arzt, ob diese Tabletten zusätzlich die Magenschleimhaut reizen. Eine Umstellung der Medikamente könnte erfolgen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen werden eingeplant, damit keine Komplikationen, wie beispielsweise Magengeschwür eintreten können.

Hausmittel gegen Gastritis

Handelt es sich um eine akute Magenschleimhautentzündung bzw. eine Frühform der Gastritis, muss nicht gleich zu Schmerzmitteln und Säureblockern gegriffen werden. Ein Anpassung der Lebensweise und die bewusste Auswahl an Nahrungsmitteln kann zusammen mit erprobten Hausmittel gute Erfolge liefern.

1. Alkohol und Tabak sind ein No Go und sollten ab sofort tabu sein.
2. Reduzieren Sie fett- und kohlenhydratreiche Speisen und verzichten Sie auf scharf gebratene und stark gewürzte Gerichte
3. Bevorzugen Sie basische Lebensmittel
4. Trinken Sie ausreichend – 1,5 bis 2 Liter Wasser dürfen es ruhig sein
5. Kümmel, Fenchel, Kamille und Leinsamen tun gut
6. Heilerde in lauwarmem Wasser aufgelöst und in kleinen Schlucken getrunken, bringt meist sofortige Linderung.

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Quellen:

¹ Gastritis: Ursachen und Symptome (gesundheit.gv.at)
² Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Robert Koch Institut)

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Linktipps

– Gastritis (Magenschleimhautentzündung) | Krankheitslexikon
– Medizinlexikon: Gastroskopie
– Was tun gegen Sodbrennen?
– Verdauungsstörungen

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