Die häufigsten Gartenunfälle

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Gartenunfälle im Bild

Garteln ist eines der beliebtesten Hobbys – raus in die Natur, den eigenen Garten behübschen! Unkraut jäten, Hecken und Äste schneiden, Rasen mähen, düngen….. Doch was so gemütlich klingt ist mit hohem Unfallpotential verbunden. Jährlich landen in Österreich rund 25.000 Menschen nach einem Gartenunfall im Krankenhaus. Auch bei vermeintlich gefahrlosen Tätigkeiten ist Vorsicht geboten.


Die häufigsten Gartenunfälle – Artikelübersicht:

Rund die Hälfte der Gartenunfälle sind das Ergebnis von Unachtsamkeit. Jedes achte Unglück ist auf Überforderung oder Selbstüberschätzung zurückzuführen. Männer sind mit 65% unfallgefährdeter als Frauen, knapp die Hälfte der verletzten Hobbygärtner ist über 60 Jahre alt und die häufigsten Verletzungen sind Knochenbrüche. Doch wie kann man Gartenunfälle am besten vermieden?

Gartenunfälle vermeiden: Präventive Schutzmaßnahmen

Die Gefahr liegt vor allem darin, dass sich viele Hobbygärtner über- und die Anstrengung im Garten unterschätzen. Gartenarbeit verlangt nämlich nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch Konzentration.

Wie jede Arbeit braucht auch Gartenarbeit grundlegende Vorbereitung. Wer gut vorbereitet, mit richtiger Kleidung und richtigem Equipment an die Arbeit geht, kann sein Unfallrisiko massiv verringern.

Richtige Kleidung

Gartenarbeit gehört in langen, anliegenden Hosen und festen Schuhen mit griffigem Profil erledigt. Oberbekleidung ist ebenfalls empfehlenswert, um sich vor Kratzern zu schützen.

Verwenden Sie Handschuhe, um Blasen und Schnittwunden zu vermeiden. Auch eine Schutzbrille, wenn Sie mit der Säge arbeiten, ist unumgänglich.

Denn auch wenn es noch so heiß ist – besser ein bisschen schwitzen, als eine ernsthafte Verletzung riskieren. Und das geht erfahrungsgemäß schneller als man glaubt!

Richtig rasenmähen

Rund 14% der Verletzungen im Garten passieren im Zuge des Hantierens mit motorisierten bzw. elektrisch angetriebenen Geräten. Unfälle mit Rasenmähern, Motorsägen, Hecken- und Baumscheren führen noch dazu meist zu relativ schweren Verletzungen, die überwiegend die oberen und unteren Extremitäten betreffen.

Die Schnittverletzungen sind meist Folge unsachgemäßen Hantierens und führen zu offenen Wunden (28%), Sehnen- und Muskelverletzungen (14%) oder im schlimmsten Fall zu Amputationen (4%).

Gerade diese Unfälle könnten durch einfache Sicherheitsvorkehrungen verhindert werden.

Die wichtigsten Tipps:

  • Reinigung: Geräte ausschalten und Netzstecker ziehen bevor Sie zur Reinigung schreiten! Auch Grasfangkörbe des Rasenmähers nur bei Stillstand reinigen
  • Regelmäßige Wartungsarbeiten: Am besten ist es, die Geräte regelmäßig zu Beginn oder zu Ende der Gartensaison von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Auch Reparaturen zwischendurch vom Fachmann vornehmen lassen
  • Rasenmäher bei Hanglage: Führen Sie bei Schräglagen den Rasenmäher immer parallel zum Hang! Niemals bergauf und bergab fahren! Das Risiko beim Mähen auszurutschen und über oder unter die Schneidrotoren zu rutschen ist viel zu groß!
  • Obacht geben: Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber der Vollständigkeit halber trotzdem angeführt: Bei Gartenarbeit mit schneidenden oder motorisierten Geräten immer darauf achten, dass Kinder und Haustiere nicht gefährdet werden

Die richtige Leiter

Auch Leitern bergen ein hohes Gefahrenpotential. Wackelige Leiter, rutschige Sprossen, aber auch Stürze von an sich sicheren Leitern sind häufige Unfallursachen. Vergewissern Sie sich jedes Mal bevor Sie eine Leiter besteigen, dass alle Sprossen fix montiert sind. Stellen Sie die Leiter auf einen flachen Untergrund, auf dem sie sicher steht ohne zu wackeln.

Leitern, die heute zum Verkauf stehen, entsprechen der ÖNORM EN 131. Das sind sicherheitsgeprüfte Leitern mit rutschfesten Sprossen und Gummifüßen, die für bessere Bodenhaftung auf glattem Untergrund sorgen.

Bei Leitern die im Garten benutzt werden sollten mindestens sieben Zentimeter lange Stahlspitzen sicher stellen, dass eine feste Verankerung im Rasen oder in der Erde stattfindet. Achtung bei alten Holzleitern! Deckende Lackierungen sind zwar hübsch, können aber über morsches Holz oder andere Schäden hinwegtäuschen! Leitern zum Anlehnen müssen zudem unbedingt gegen seitliches Wegrutschen gesichert werden.

Denken Sie daran: die häufigste Ursache für Gartenunfälle sind Leiterstürze! Nehmen Sie sich Zeit! Besser einmal mehr ab und wieder aufsteigen, als eine Überdehnung die entweder zum Sturz führt oder zu einer Zerrung. Verzichten Sie auf akrobatische Verrenkungen und versuchen sie bloß nicht mit der Leiter zwischen den Beinen zu gehen. Dieses Kunststück haben schon viele im Krankenhaus bereut!

Zeit nehmen!

Zwar gibt es im Herbst mehr Gartenunfälle als im Rest des Jahres, aber Vorsicht ist zu jeder Jahreszeit geboten. Denn die meisten Unfälle im Garten passieren in Folge von Hektik und Stress.

Stress ist das Gegenteil von Achtsamkeit und wer unachtsam ist, dem passieren Fehler. Unachtsamkeit ist somit die Gefahrenquelle Nummer Eins bei der Gartenarbeit.

Dabei ließen sich die meisten Unfälle ganz einfach vermeiden. Die richtige Kleidung, gute Vorbereitung, und Achtsamkeit – dann steht dem Vergnügen im Freien nichts mehr im Wege und Sie können sich zufrieden und verletzungsfrei lange an Ihrem gepflegten Garten erfreuen!

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Quelle:

¹ Kuratorium für Verkehrssicherheit

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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