Süßholz | Heilpflanzenlexikon

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Süßholz - Bastoncini di liquirizia

Das Süßholz ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einem ausgedehnten Wurzelwerk aus Pfahlwurzeln und Nebenwurzeln. Genutzt werden vom Süßholz die Nebenwurzeln, die nach drei Jahren geerntet werden können. Kennen tut man Süßholz am ehesten als Hauptbestandteil von Lakritze, es wird aber auch in der Naturheilkunde unter anderem bei Husten, Kopfschmerzen und niedrigem Blutdruck genutzt.


Das Süßholz kommt ursprünglich aus dem vorderen Orient. Bereits bei den Ägyptern in der Antike war seine heilende Wirkung bekannt. Auch Theophrast (um 350 v. Chr.) setzte Süßholz schon als Heilmittel gegen Husten ein.

Süßholz wird auch Lakritze genannt und aus seinen Wurzeln – genau genommen dem Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra) – stellt man auch die gleichnamige Süßigkeit her. Neben dem Süßholz werden auch noch Zuckersirup, Mehl und Gelatine bei der Herstellung von Lakritze zugesetzt.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Glycyrrhiza glabra
  • Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 2 m
  • Farbe der Sporen: bläulich bis violett, weiß
  • Sammelzeit: März-April, September-Oktober
  • Vorkommen: Europa und Asien
  • Standorte: volle Sonne, tiefgründige, humusreiche und durchlässige Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Wurzel

Synonyme

Kahles Süßholz, Lakritze, Lakritzen, Lakritzenwurzel, Russisches Süßholz, Spanisches Süßholz

Wirksame Inhaltsstoffe

Cumarine (Umbelliferon), Flavonoide (Formononetin, Isoliquiritigenin, Liquiritigenin), Glykoside (24-Hydroxyglycyrrhizin, Glabrinsäure, Glycyrrhizin, Oleanolsäurederivate, Sojasaponine), Phytosterole

Heilwirksame Fähigkeiten und Anwendungsgebiete

  • Antimykotische
  • Antibakteriell
  • Blutdruck steigernd
  • Blutreinigend
  • Bronchitis
  • Entzündungshemmend
  • Gicht
  • Harntreibend
  • Husten
  • Kopfschmerzen
  • Magengeschwüre
  • Migräne
  • Mundschleimhautentzündung
  • Rheuma
  • Schleimlösend
  • Schmerzlindernd
  • Sodbrennen
  • Verstopfung
  • Zwölffingerdarmgeschwüre

Dosierung und Anwendung

Das Süßholz wird am häufigsten in Form von Tees oder als Gurgellösung genutzt.

Tee:
Hierfür übergießt man 4 g Wurzeln mit ¼ Liter kochendem Wasser, lässt dies 5 Minuten ziehen und seiht es danach ab. Davon trinkt man täglich je 1 Tasse nach den Mahlzeiten.

Gurgellösung:
Hierfür übergießt man 6 g Wurzeln mit ¼ Liter kochendem Wasser, lässt dies 5 Minuten ziehen und seiht es danach ab. Damit mehrmals täglich gurgeln.

Warnhinweise

Nicht anwenden

  • Während der Schwangerschaft und der Stillzeit
  • bei Herz-Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck, Herzinsuffizienz)
  • Diabetes
  • bei Hypokaliämie (Kaliummangel im Blut)
  • Leber- und Nierenerkrankungen

Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Medikamente, speziell bei blutdrucksenkenden Mitteln, bei Abführmitteln oder bei Cortisonpräparaten. Vor der gleichzeitigen Anwendung von Süßholzpräparaten und anderen Medikamenten ist daher unbedingt Rücksprache mit einem Arzt zu halten.

Nicht länger als vier Wochen oder in höherer Dosierung einnehmen. Überdosierung kann zu Störungen des Mineralstoffhaushalts führen und Auslöser von Ödemen, Bluthochdruck, sowie Herzrhythmusstörungen sein.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipps

– Süßholzwurzel – Wirkung mit Geschmack
– Tee und seine Wirkung
– Phytopharmazie – Arzneimittel aus Pflanzen
– Heilpflanzen gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit

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