Stressfaktor E-Mail

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Stressfaktor E-Mail

Fehlende Einschätzbarkeit des Kommunikations-Partners und verkürzte Entscheidungszeiten setzen Menschen im Beruf unter Druck.


E-Mails setzen Beschäftigte nach Ansicht des deutschen Arbeitswissenschafters Professor Hans Martin stark unter Druck. “Elektronische Kommunikation macht Abläufe schneller und verkürzt die Zeitspanne für Entscheidungen”, sagt der Leiter des Instituts für Arbeitswissenschaft an der Universität Kassel. Probleme des “E-Business” sollen nun im Rahmen des Forschungsprojekts “e@rbeit” unter Leitung des Kasseler Instituts untersucht werden.

“Im Unterschied zur Kommunikation von Angesicht zu Angesicht kann man sich bei E-Mail- Kontakten nicht mehr auf bewährte Techniken zur Einschätzung des Gegenüber verlassen – etwa, was die Verlässlichkeit angeht”, erläuterte Martin. Auch wenn Geschäfte per Handschlag lange der Vergangenheit angehörten, seien das direkte Gespräch und der Blick in die Augen für viele Menschen immer noch ein entscheidender Teil von Verkaufsverhandlungen. “Wir wollen herausfinden, inwiefern Befürchtungen berechtigt sind, dass elektronische Geschäfte deshalb zwangsläufig unsicherer sind.”

Neben einer menschengerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen im E- Business solle es in dem Forschungsprojekt auch um die Frage der Wirtschaftlichkeit gehen. Die Forscher wollen die Arbeitssituation in 20 Unternehmen der E-Commerce-Branche analysieren und danach am alternative Modelle entwickeln und erproben. Beteiligt sind neben Arbeitswissenschaftern, Psychologen und Wirtschaftsinformatikern der Universitäten Kassel und Heidelberg eine Rechtsanwaltskanzlei, ein Softwarehaus, Gesundheitsschützer und der Deutsche Gewerkschaftsbund.

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