Seidelbast | Heilpflanzenlexikon

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Seidelbast, Brennwurz, Naturheilmittel

Der (Echte) Seidelbast ist ein kleiner, sommergrüner, wenig verzweigter Strauch. Charakteristisch am Seidelbast ist, dass seine Blüten unmittelbar am Stamm seiner Zweige wachsen.


Im August reifen leuchtend rote, erbsengroße Früchte. Diese sind – wie auch die Rinde des Seidelbasts – hochgiftig. Bereits wenige Beeren können eine tödliche Dosis darstellen. Symptome einer Vergiftung sind ein Brennen der Mund- und Rachenschleimhäute, Reizungen des Magens, Durchfall, Erbrechen, Krämpfe und Blutungen. Bereits die Berührung mit Seidelbast kann Hautreizungen, Blasen, sowie ein Absterben des Gewebes verursachen (siehe auch Warnhinweise)!

Seidelbast – Artikelübersicht:

  • Synonyme
  • Heilwirkung und Anwendungsgebiete
  • Dosierung
  • Warnhinweise
  • Linktipps zum Seidelbast als Heilpflanze

Der Seidelbast wurde früher als Heilmittel bei Kopf- und Zahnschmerzen genutzt, seine Rinde wurde außerdem in Essig eingelegt und so als Zugpflaster verwendet.

Heute findet der Seidelbast nahezu nur noch Anwendung in homöopathischen Fertigpräparaten zur Behandlung von Hautproblemen, Ekzemen und Ausschlägen, sowie von Kopfschmerzen.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Daphne mezereum
  • Familie: Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 150 cm
  • Farbe der Blüten: Rosa
  • Sammelzeit: Seidelbast ist eine Giftpflanze, das Sammeln ist daher zu unterlassen!
  • Vorkommen: Europa und Nordasien
  • Standorte: halbschattig; kalkhaltige, nährstoffreiche Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Rinde

Synonyme

Berg-Pfeffer, Brennwurz, Buschweide, Daphne, Deutscher Pfeffer, Elendsblum, Gewöhnlicher Seidelbast, Giftbäumlein, Giftbeere, Holzmännchen, Hundszigel, Insigel, Kälberhals, Kellerhals, Kellerhalsrinde, Kellerkraut, Menschendieb, Pfefferstrauch, Rechbeere, Seidelbaum, Süssbast, Waldlorbeer, Waldveigl, Warzenbast, Warzenkraut, Wilder Holler, Wilder spanischer Pfeffer, Wolfsbast, Zahnwehholz, Zeiland, Ziland, Zilander, Zillingsbeer

Wirksame Inhaltsstoffe

Apfelsäure, Beta-Sitosterol, Cumaringlycosid, Daphnetoxin, Daphnin, Flavonoide, Harz, Hesperidin, Mezerein

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Der Seidelbast wird auf folgenden Gebieten eingesetzt:

  • Blähungen
  • Bläschen
  • Blasenkrämpfe
  • eingeschlafene Füße
  • Ekzeme
  • Gastritis
  • Gelenkschmerzen
  • Gelenkversteifung
  • Gürtelrose
  • Harnbrennen
  • Hautkrankheiten
  • Herpes Zoster
  • Koliken
  • Kopfschmerzen
  • Magengeschwüre
  • Magenschleimhautentzündung
  • Magenschmerzen
  • Menorrhagie
  • Migräne
  • Nackenschmerzen
  • nässende Ausschläge
  • Neuralgien
  • Niesreiz
  • offene Beine
  • Pruritus
  • Rückenschmerzen
  • Schnupfen
  • Trigeminusneuralgie
  • Verstopfung
  • Zungenbrennen


Dosierung und Anwendung

Da es sich beim Seidelbast um eine Giftpflanze handelt, ist von einer Selbstbehandlung strikt abzuraten. Bei Fertigpräparaten sind die Angaben des Beipacktextes oder die Anweisungen des Arztes zu befolgen.

Warnhinweise

  • Der Seidelbast ist eine Giftpflanze! Alle Pflanzenteile sind giftig! Bereits die Berührung mit Seidelbast kann Hautreizungen, Blasen, sowie ein Absterben des Gewebes verursachen.
  • Die Einnahme weniger Beeren kann bereits eine tödliche Dosis darstellen. Symptome einer Vergiftung sind ein Brennen der Mund- und Rachenschleimhäute, Reizungen des Magens, Durchfall, Erbrechen, Krämpfe und Blutungen.
  • Bei Verdacht ist sofort der Notarzt zu verständigen.
  • Für Beratung und Hilfe steht auch der Vergiftungsnotruf zur Verfügung:
    Vergiftungs-Informations-Zentrale am Wiener AKH, Tel.: 01/406 43 43

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipps

– Giftpflanzen
– Der Seidelbast in der Homöopathie
– Die Apotheke im Garten
– Kein Heilpflanzenverbot durch EU-Richtlinie
– Heilpflanzenlexikon – Index

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