Rose | Heilpflanzenlexikon
Die Apotheker-Rose ist die wahrscheinlich älteste kultivierte Rose. Ihren wissenschaftlichen Namen „Rosa gallica officinalis“ erhielt sie von ihrer Wildform, der Essig-Rose (Rosa gallica); „officinalis“ bedeutet, dass sie für medizinische Zwecke genutzt wird.
Von Konfuzius wurde aus China schon 500 Jahre v. Chr. von Rosen berichtet. Auch im Altertum wurde die Rose als Heilpflanze oder für Parfums genutzt. Im Mittelalter verordnete Karl der Große in seiner „Capitulare de villis“ den Anbau von Rosen. Als „Red Rose of Lancaster“ wurde die Apotheker-Rose Symbol des Hauses Lancaster, einer englischen Königsdynastie.
Vermutlich im 14. Jahrhundert wurde die Apotheker-Rose kultiviert und ist seither einer der Hauptlieferanten des Rosenöls, welches in der Parfum- und Kosmetikindustrie sowie für medizinische Zwecke eingesetzt wird. In der Volksheilkunde findet es unter anderem Anwendung bei der Behandlung von Magenbeschwerden oder Bronchialasthma. In der Aromatherapie dient es der körperlichen und geistigen Entspannung. Die Blüten der Rose werden auch zur Herstellung von Süßigkeiten oder Marmeladen verwendet.
Kenndaten
- Wissenschaftlicher Name: Rosa gallica officinalis
- Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
- Wuchshöhe: bis zu 150 cm
- Farbe der Blüten: Magentarot
- Sammelzeit: Juli bis August
- Vorkommen: im südlichen bis mittleren Europa
- Standorte: sonnig bis halbschattig; gute, nahrhafte Böden
- verwendete Pflanzenteile: Blüten
Synonyme
Bischofsrose, Centifolie, Fleischrose, Französische Rose, Gallische Rose, Gartenrose, hundertblättrige Rose, Jungfernrose, Kaiserrose, Knopfrose, Moosrose, Pomponrose, Rote Rose, Samtrose, Trianonrose, Vielblättrige Rose, Zuckerrose
Wirksame Inhaltsstoffe
Ätherische Öle und deren Bestandteile (α- und β-Pinen, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Nerol), Gerbstoffe (Gerbsäure), Saponine
Heilwirkung und Anwendungsgebiete
Die Apotheker-Rose wirkt adstringierend, blutreinigend, blutstillend sowie nervenstärkend und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:
- Aphthen
- Augenschmerzen
- Bronchialasthma
- Durchfall
- Gebärmutterschmerzen
- Gelbsucht
- Gesichtsrose
- Herzbeschwerden (leichte)
- Heuschnupfen
- Kopfschmerzen
- Leberschwäche
- leichte Verbrennungen
- Lidentzündungen
- Lungenschwäche
- Magenbeschwerden
- Melancholie
- Mundentzündungen
- Ohnmacht
- Ohrenschmerzen
- schwer heilende Wunden
- Schwindel
- starke Periodenblutung
- Verstopfung
- Wechseljahrsbeschwerden
- Zahnfleischentzündung
- Zahnschmerzen
Dosierung und Anwendung
Im Handel sind Rosenöle sowie Rosenblütentees erhältlich. Bei Zubereitung und Anwendung sind die Angaben der Hersteller zu beachten. Einen Tee aus Rosenblüten kann man aber auch leicht selbst zubereiten:
1 TL getrocknete Rosenblüten mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, 5 – 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
Der Tee kann zur Stärkung von Nerven und Herz, bei Kopfschmerzen oder bei starker Periodenblutung getrunken werden. Äußerlich kann er für Umschläge bei leichten Wunden oder Verbrennungen genutzt werden. Außerdem hilft Rosenblütentee als Mundspülung bei Zahnfleischentzündungen.
Warnhinweise
Es sind keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt.
Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
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