Pneumokokken-Schutzimpfung

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Pneumokokken

Pneumokokken-Schutzimpfung Aktion (1.10. – 31.12.2004)


Bereits zum 6. Mal haben die ÖstereicherInnen bundesweit die Möglichkeit, sich zu vergünstigten Preisen gegen Pneumokokken-bedingte Erkrankungen zu schützen. Die Österreichische Apothekerkammer sowie die Österreichische Ärztekammer und der pharmazeutische Großhandel unterstützen die Aktion, die vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2004 läuft. Der Impfstoff (Pneumo 23) ist in dieser Zeit in den österr. Apotheken zum ermäßigten Preis von € 25,– (statt € 28,70) erhältlich, das von der Ärztekammer empfohlene Impfhonorar beim Arzt beträgt € 10,–.

Trotz der Gefährlichkeit der Pneumokokken-bedingten Erkrankung weiß die österreichische Bevölkerung nur unzureichend über die einfache Möglichkeit, sich vor diesen Krankheiten zu schützen, Bescheid.

Nur Impfen reduziert das Risiko! Das Heimtückische an bakterieller Lungenentzündung ist, dass ältere Personen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem in den Anfangsphasen einer Pneumonie keine dafür typischen Krankheitszeichen aufweisen. Dies kann die rechtzeitige Diagnose und damit den Einsatz potenter Antibiotika verzögern. Besonders schwere Verläufe von Pneumokokken-Erkrankungen zeigen Risikogruppen wie Raucher oder Menschen mit Atemwegserkrankungen, Diabetiker, Bluthochdruckpatienten oder Patienten nach überstandener Pneumonie.

Der Oberste Sanitätsrat (Impfausschuss) empfiehlt daher ausdrücklich allen Personen über 60 Jahren sowie allen chronisch Kranken die Schutzimpfung. Die Pneumokokken-Impfung ist die einzige Möglichkeit zur Vorbeugung und kann Leben retten.

Die Aktions-Impfkarte, die zum Impftermin beim Arzt – am besten gemeinsam mit dem Impfpass – mitgebracht werden sollte, weist auf die besonderen Risikogruppen hin. Außerdem erinnert die Aktions-Impfkarte an weitere wichtige Schutzimpfungen des aktuellen Impfplanes des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen. Informations-Broschüren mit Aktions-Impfkarten liegen in Apotheken und Arztpraxen auf.

Fakten zu Pneumokokken-bedingten Erkrankungen

Erreger: Streptokokkus pneumoniae

Übertragung: Tröpfcheninfektion. Von den grampositiven Bakterien gibt es mehr als 80 verschiedene Typen, die durch Bestandteile der Bakterienkapsel unterscheidbar sind. 23 derartige Typen sind für über 90 % der Erkrankungen verantwortlich. Der im Aktionszeitraum vergünstigte Impfstoff schafft Immunität gegen diese 23 Stämme.

Infektionsquelle: Das Erregerreservoir ist der Mensch, wobei das Alter, die Umgebung und der Immunstatus das Trägertum beeinflussen. Die Erreger sind im Bereich der Atemwege beheimatet.

Krankheitsbild: Pneumokokken leben in der Regel im Nasen-Rachenraum, ohne uns etwas anzutun. Prinzipiell können aber alle Menschen erkranken, wobei einige Faktoren das “Aufflackern” einer solchen Erkrankung begünstigen:

· Personen über 60 Jahre
· Begleiterkrankungen wie grippale Infekte
· Fehlende Milz (nach Operation)
· Chronische Erkrankungen der Atemwege

Es gibt verschiedene Erkrankungsformen wie beispielsweise die Lungenentzündung, die so fulminant verlaufen kann, dass selbst eine sofortige Behandlung mit Antibiotika den Tod des Patienten nicht mehr verhindern kann. Weiters können Pneumokokken akute Mittelohrenzündungen oder akute eitrige Gehirnhautentzündung hervorrufen, aber auch andere schwere Erkrankungen wie Bauchfellentzündung oder Endokarditis (Herzmuskelentzündung).

Bedeutung und Vorkommen: Pneumokokkenerkrankungen sind in Österreich sehr häufig, man schätzt, dass pro Jahr ca. 18.000 Fälle von Lungenentzündung durch Pneumokokken auftreten. Da der Erregernachweis nicht ganz einfach ist (vor allem, wenn der Patient bereits mit Antibiotika anbehandelt ist) ergibt sich eine große Dunkelziffer. Angesichts der Schwere und der Häufigkeit der Erkrankungen zählen Pneumokokkenerkrankungen zu den wichtigsten Infektionserkrankungen in Österreich.

Die Durchimpfungsrate bei Österreichs Senioren ist viel zu niedrig. Die Impfung stellt besonders für gefährdete Personen die einzige Möglichkeit dar, sich zu schützen vor allem angesichts

· Der weltweiten Zunahme schwerer Verlaufsformen von Pneumokokken-Erkrankungen.
· Der hohen Komplikations- und Sterberate.
· Der zunehmenden Verbreitung Antibiotika-resistenter Pneumokokken-Stämme.
· Der häufig schwierigen Therapie.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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Linktipps

– Standardschutzimpfungen
– Kombinations-Impfungen
– Gehirnhautentzündung (Meningitis)
– Sepsis, Blutvergiftung | Medizinlexikon
– Pneumokokken: Fragen & Antworten
– impf.at

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