Fragenkatalog Eigenhaartransplantation
Eigenhaartransplantationen zählen heute zu den effektivsten Methoden bei Haarausfall – soferne sie gewissenhaft gemacht werden und die Informationen beim Patienten nicht unrealistische Hoffnungen ausgelöst haben. Worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich ernsthaft für eine Eigenhaartransplantation interessieren, haben wir in Form eines Fragenkataloges für Sie zusammengestellt.
Haartransplantation ja oder nein? Viele Menschen sind noch immer verunsichert, wenn es um das Thema Eigenhaartransplantation geht. Obwohl zahlreiche rennomierte Institute werbetechnisch seit einiger Zeit den Schritt an die breite Öffentlichkeit gewagt haben, gibt es viele Fragen zur Methode. Haarausfall beim Mann ist ein – auch wirtschaftlich – großes Thema leidet doch beinahe jeder zweite Mann unter mehr oder weniger starkem Haarausfall.
Im Gespräch mit Dr. Jörg Hugeneck langjähriger Leiter der Moser Medical Group haben sich zahlreiche interessante Aspekte für all jene ergeben, die mit dem Gedanken an eine Eigenhaartransplantation spielen.
Worauf bei der Eigenhaartransplantation zu achten ist
Was macht die Qualität der Eigenhaarverpflanzung aus?
Dr. Hugeneck: Die Behandlung muss handwerksmäßig komplikationsfrei ablaufen. Es gibt ganz wichtige Spielregeln, wie Sorgfalt, Verantwortungsbewußtsein, Können und Erfahrung, die es einzuhalten gilt. In anderen Fällen kommt es aufgrund mangelnder Ergebnisse zu teuren Klagen. Ich arbeite seit Jahren mit Erfolg und zufriedenen PatientInnen im Bereich der Eigenhaarverpflanzungen.
Können fehlerhafte Verpflanzungen wieder rückgängig gemacht werden?
Dr. Hugeneck: Auch im Bereich der Eigenhaarverpflanzung und der ästhetisch-plastischen Chirurgie ist – ähnlich den Zahnbehandlungen – ein gewisser Auslandstourismusspürbar.
Bei den Eingriffen geht es aber um Fingespitzengefühl und die Erfahrung, aber auch das Durchsetzungsvermögen bei jenen Leuten, die unrealistische Vorstellungen haben.
Wie steht es also um eine Rückgängigmachung?
Dr. Hugeneck: Es muss berücksichtigt werden, dass die Menge des Spenderhaares begrenzt ist, vertrauen Sie sich daher nur erfahrenen HaarspezialistInnen an.
Wo liegt die Zukunft der Eigenhaarverpflanzung ?
Dr. Hugeneck: Die optimale Lösung wäre die Vermehrung der Haarwurzeln. Die Stammzellenforschungist auf dem Weg dorthin. Die Zwischenergebnisse werden derzeit für die Steigerung der Qualität der aktuellen Methode eingesetzt. Die nächste Lösung wäre eine Art Manipulation jenes Gens, das den Haarausfall verursacht. Doch die Forschung konzentriert sich natürlich vor allem um Lösungen für schwere Krankheitsbilder.
Fragenkatalog Eigenhaartransplantation
Fragen, die Sie stellen sollten, wenn Sie auf der Suche nach einem kompetenten Institut für Haarverpflanzungen sind:
- Gibt es bei Haartransplantationen Personengruppen welche aus medizinischen oder ethischen Gründen nicht behandelt werden (können)?
- Ab welchem Stadium ist eine EHT sinnvoll bzw. ist diese auch bei Vollglatze (bei vorh. intaktem Haarkranz) noch machbar? Stichwort: Megasessions (= Operationseinheiten über 4 Std.)
- Welches Implantationsverfahren wird bei der gewählten Methode angewandt?
- Wieviele Follicular units (Haarwurzeln) werden pro Anwendung verpflanzt?
- Wie werden die Grafts (Gewebestücke aus zwei bis 6 Haarwurzeln) in die kahlen Stellen eingebracht?
- Gibt es Narben bei den Entnahmestellen?
- Werden begleitende medikamentöse Maßnahmen geboten/benötigt?
- Welche ästhetischen Risiken bestehen für den Patienten (unregelmäßige Büschel bzw. kein Wachstum der verpflanzten Haare)?
- Gibt es eine Anwuchsgarantie? Wenn nein, warum nicht?
- Welche Problemlösungsszenarien bietet die Klinik, das Institut den PatientInnen im Falle des Falles?
- Wieviele OP’s werden ca. im Jahr durchgeführt?
Bitte bedenken Sie, dass Eigenhaartransplantationen nicht von den Krankenkassen gezahlt werden, die vollen Kosten also privat vom Patienten übernommen werden müssen. Daraus ergibt sich natürlich, dass diese Eingriffe, wie “normale” ästhetisch-plastische Eingriffe (Schönheitsoperationen) rein nach wirtschaftlichen Aspekten durchgeführte Leistungen von kommerziellen Anbietern sind. Dies ist zwar nach gängigen Moralvorstellungen keineswegs unehrenhaft, bedeutet aber auch, dass für den Eingriff keinerlei medizinische Indikation (Notwendigkeit) vorliegt und die operativen Risiken (die niemals auszuschließen sind) vom Patienten, der Patientin bewusst in Kauf genommen werden.
Die Serie “Haarausfall” wird fortgesetzt, der 3. Teil beschäftigt sich mit den größten Haarinstituten in Österreich und Deutschland sowie Angeboten aus der Türkei und Übersee.
Stand: 2012
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Linktipps
– Methoden moderner Haartransplantation im Vergleich
– Mittel und Methoden gegen Haarausfall
– Private Krankenversicherung – Infos & Tarife
– androgenetische Alopezie
– Haarausfall bei der Frau
– Haut & Haar – Info-Corner
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