Eisenkraut | Heilpflanzenlexikon

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Eisenkraut, Druidenkraut, Heilkräuter

Das (Echte) Eisenkraut ist eine mehrjährige, selten einjährige, krautige Pflanze. Es ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt und dementsprechend ranken sich zahlreiche Mythen rund um das Eisenkraut. So wurde es zum Beispiel zur rituellen Reinigung von Tempeln verwendet. Römische Soldaten trugen es bei sich, um sich vor Verletzungen zu schützen. Im alten Rom sowie im antiken Griechenland trugen hohe Würdenträger Kopfschmuck aus Eisenkraut, und bei den Ägyptern war es Teil von Zeremonien und wurde „Träne der Isis“ genannt.


Im Mittelalter galt das Eisenkraut als Allheilmittel und war so in nahezu jedem Zaubertrank zu finden.

Heute wird das Eisenkraut als Heilpflanze nur in der Volksheilkunde eingesetzt. In der Schulmedizin findet es keine Verwendung, weil seine Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist.

Genutzt wird das Eisenkraut auch in der kosmetischen Industrie sowie zur Herstellung von Tees. Oft wird es namentlich mit der ebenfalls zu den Eisenkrautgewächsen zählenden Zitronenverbene verwechselt. Diese duftet und schmeckt intensiv nach Zitrone und ist häufig unter dem Namen „Eisenkraut duftend“ im Handel erhältlich.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Verbena officinalis
  • Familie: Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 80 cm
  • Farbe der Blüten: Hellrosa, Rot bis Hellviolett
  • Sammelzeit: Juli – September
  • Vorkommen: weltweit
  • Standorte: sonnig; mäßig nährstoffreiche und schwach saure Lehm- und Tonböden
  • verwendete Pflanzenteile: Kraut

Synonyme

Druidenkraut, Eisenbart, Eisenhart, Eisenherz, Hahnenkopf, Heiligkraut, Isenkraut, Junoträne, Katzenblut, Katzenblutkraut, Merkurblut, Richardskraut, Sagenkraut, Stahlkraut, Taubenkraut, Traumkraut, Venusader, Verbena, Verbene, Wundkraut, Wunschkraut

Wirksame Inhaltsstoffe

Alpha-Sitosterol, ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe (Gerbsäure), Iridoidglykoside (Aucubin, Hastatosid, Verbenalin), Kaffeesäure, Kieselsäure, Schleimstoffe

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Das Eisenkraut gilt als adstringierend, antibakteriell, blutverdünnend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, milchbildend, schmerzstillend, schweißtreibend, stoffwechselanregend und tonisierend. Es findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Angina
  • Appetitlosigkeit
  • Asthma
  • Augenentzündungen
  • Blasensteine
  • Blutarmut
  • Bronchitis
  • Durchfall
  • Ekzeme
  • Fieber
  • Furunkel
  • Gallenschwäche
  • Geschwüre
  • Gicht
  • Halsschmerzen
  • Husten
  • Katarrhe der oberen Luftwege
  • Keuchhusten
  • Leberschwäche
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Mandelentzündung
  • Migräne
  • Milzerkrankungen
  • Nervosität
  • Nierensteine
  • Ödeme
  • Rheuma
  • Schlaflosigkeit
  • Schnittwunden
  • Schüttelfrost
  • Schwächezustände
  • Sodbrennen
  • Verdauungsschwäche
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Wundbehandlung
  • Zyklusunregelmäßigkeiten


Dosierung und Anwendung

In der Volksheilkunde wird das Eisenkraut gerne zur Herstellung von Tees oder Gurgellösungen genutzt.

Tee:
1 TL Kraut mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen.

Gurgellösung:
5 g Kraut mit 100 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.

Der Tee kann auch zur äußerlichen Anwendung in Form von Umschlägen oder Teilbädern genutzt werden.

Warnhinweise

Es sind keinerlei Nebenwirkungen bekannt. Allerdings sollte aufgrund unzureichender Erfahrungen die Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit, sowie bei Kindern unter 12 Jahren nur auf ärztlichen Rat erfolgen.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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