Tag 17 – Die ikonischsten Sci-Fi Kinofilme (Teil 1) | Mi. 1.4.20

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (Noch keine Bewertungen)

Hier der siebzehnte Eintrag in unserem Corona Quarantäne Tipps Tagebuch.


Heute mal wieder etwas für die Großen, Abteilung gehobene Unterhaltung, Sektion Film.

Listen, Listen, Listen, …. wir können es einfach nicht lassen. Diesmal geht es um ausgewählte ikonische Science Fiction Kinofilme, die unsere Redaktion nachhaltig beeindruckt haben.

Als “ikonisch” betrachten wir in diesem Zusammenhang Filme, die stilprägend für ein Genre, eine Periode, eine Technik oder auch ein spezielles Thema sind. Wir haben den Begriff also synonym zu prägend, prototypisch bzw. archetypisch verwendet.

Da es der Redaktion unmöglich war, sich auf eine Liste zu einigen, gibt es auch hier wieder mehrere Teile. Macht aber nichts, denn die verschärften Ausgehregeln wegen Corona bleiben uns ja noch einige Zeit erhalten.

Iconic sci-fi movies vs. coronavirus

Natürlich handelt es sich auch hier wieder um eine subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Auch hier hoffen wir wieder darauf, dass die Auswahl bestens als Basis für hitzige Diskussionen geeignet ist und trotzdem auch für versierte Kenner das eine oder andere noch unbekannte Highlight bietet. Die Reihenfolge der Nennungen ist wieder zufällig und nicht als Wertung zu verstehen.

Teil 1 enthält die ikonischsten Science Fiction Filme aller Zeiten. Also zumindest, wenn es nach unserer Redaktion geht.

METROPOLIS von Fritz Lang

Wenn man so will, der Vater aller Science Fiction Filme. Die wenigsten haben ihn gesehen, die meisten kennen dennoch die beeindruckenden Bilder aus diversen Video- oder Fernsehmontagen. So enthält etwa das Musikvideo zum Song Radio Ga Ga von der britischen Rockband Queen Szenen aus Fritz Langs 1927 erschienenem Stummfilm-Epos. Unser Tipp: anschauen. Wann wenn nicht jetzt?

ALIEN von Ridley Scott

Dazupassend, das bahnbrechende Werk von Regisseur Ridley Scott aus dem Jahr 1979, der damit den Prototyp des Science Fiction Horror Movies erschuf. Mit Sigourney Weaver als zweite Offizierin des Raumfrachters Nostromo in der Hauptrolle, einem monströsen Wesen aus einer anderen Welt, geschaffen vom Schweizer Künstler HR Giger und Kulissen, die den Film zu einem der visuell beeindruckendsten Werke des modernen Kinos machen. Allein der nachfolgende Trailer ist schnitttechnisch seiner Zeit weit voraus. Kein Wunder, damals wurden Trailer noch von Regisseuren, nicht von Marketingleitern der Filmstudios gemacht.

2001 – Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick

Natürlich ist es vollkommen hirnrissig und auch nicht argumentierbar, warum das bereits 1968 entstandene Oevre von Stanley Kubrick erst nach ALIEN genannt wird. “Alles außer vorhersehbar” lautet allerdings momentan die Devise in der Redaktion. Nun gut, hier die Hardfacts: eine bildgewaltige Darstellung, die bis dahin ihresgleichen suchte. Dazu visuelle Effekte, die noch nie zuvor eingesetzt wurden und die dem Regisseur in der Kategorie Spezialeffekte auch den Oscar einbrachten (den einzigen im übrigen). Ein Soundtrack der Sonderklasse mit vielen klassischen Stücken, wie “Also sprach Zarathustra” von Richard Strauss, “An der schönen blauen Donau” von Johann Strauss II und diverse Werke der Komponisten Aram Chatschaturjan und György Ligeti.

Außerdem: eine unheimliche Computerstimme, ein rotes Kameraauge und die mysteriöse Bezeichnung HAL 9000 für den Bordcomputer. Spoiler für alle Nerds: nein, bei der Bezeichnung handelt es sich nicht um ein Anspielung auf den Markennamen der US-Computerfirma IBM (die Buchstaben H, A und L stehen im Alphabet jeweils unmittelbar vor den Buchstaben I, B und M), wie der Drehbuchautor Arthur C. Clarke mehrfach betonte. Aber das haben sie natürlich sowieso gewusst.

Allein die Eröffnungssequenz (die bei Fernsehausstrahlungen leider meist ausgespart wird) ist mehr als ungewöhnlich und soll das Publikum wohl auf die Handlungsgeschwindigkeit des Films entschleunigen: es beginnt mit einer dreiminütigen Musiksequenz aus György Ligetis Atmosphères zu völlig schwarzem Bild. Die Handlung, Bildsprache und Musik bieten Spielraum für mehrere philosophische Interpretationsansätze. Ein Pflichtfilm, unbedingt in einem Kino mit großer Leinwand und gutem Soundsystem ansehen.

BLADE RUNNER von Ridley Scott

Und noch einmal Ridley Scott, dem britischen Filmregisseur und Filmproduzenten ist es 1982 gelungen nach ALIEN noch einen Genrefilm der Sonderklasse nachzulegen. Zwar hat er sich bei der Einschätzung der technologischen Entwicklungsgeschwindigkeit gründlich vertan, doch ansonsten hat er mit dem im Jahr 2019 angesiedelten dystopischen Film mit Harrison Ford und Rutger Hauer in den Hauptrollen alles richtig gemacht.

Interessanter Funfact: bei Publikum und Kritik floppte der Film nach dem Erscheinen, zwar erhielt er zwei Oscarnominierungen für Nebenkategorien, ging dabei aber leer aus. Heute gilt BLADE RUNNER als Kultfilm, der viele Entwicklungen der Menschheitsgeschichte hinsichtlich des technischen Fortschritts, der Umweltzerstörung und des Verfalls voraussah und der in seiner Darstellung als pessimistischer Gegenpart zu den eher optimistischen Filmen “Unheimliche Begegnung der dritten Art” (1977) und “E.T” (1982) von Steven Spielberg überzeugte.

Der ebenfalls unter der Regie von Ridley Scott entstandene Film “Der Marsianer – Rettet Mark Watney” hat es übrigens knapp aber doch nicht in die Liste geschafft.

TERMINATOR von James Cameron

Dazu ist hierzulande nicht viel zu sagen. Mit dem (vergleichsweise mit wenig Budget gedrehten) Film setzte der kanadischstämmige Regisseur James Cameron unserer steirischen Eiche Arnold Schwarzenegger ein Denkmal. Drei Namen sind seit damals unauslöschlicher Teil der Science Fiction Filmgeschichte: Linda Hamilton, Sarah Conner und natürlich T-800. Keine Oscars!

MATRIX von Lilly Wachowski und Lana Wachowski (auch bekannt als: Larry Wachowski)

Die Liste geht nicht ohne MATRIX. Auch dieser Film überzeugt mit einzigartiger Bildästhetik und neuartigen Spezialeffekten (Bullet-Time-Effekt, Motion-Capture-Verfahren usw.). Unvergessen auch die aufwendig gestaltete Martial Arts Kampfszenen und die lässigen Kostüme. Auch wenn die Dialoge des Films auf wenigen A4 Seiten Platz haben, so überzeugt die Story mit zahlreichen philosophisch-theologischen Anspielungen und einem interessanten und gleichzeitig plausiblen Plot.

Demnach verlor die Menschheit, vermutlich zu Beginn des 21. Jahrhunderts, einen Krieg gegen von ihr selbst erschaffene Maschinen mit künstlicher Intelligenz. Gegen Ende des Krieges verdunkelten die Menschen den Himmel, um die Maschinen an der Sonnenenergiegewinnung zu hindern und so auszuschalten. Allerdings reagierten die Maschinen, indem sie vortan menschliche Körper zur Energiegewinnung nutzten, und entwickelten die Computersimulation der Matrix, um die bewusstlosen Menschen so unter Kontrolle zu halten.

In der Realität gibt es aber menschliche Revolutionäre wie Neo, Morpheus und Trinity (dargestellt von Keanu Reeves, Laurence Fishburne und Carrie-Anne Moss), die sich durch Telefonleitungen in die Matrix hacken können, um Menschen daraus zu befreien. Dies ist gefährlich, da man, sofern man in der Matrix zu sterben glaubt, auch in Wirklichkeit stirbt. Bekämpft werden sie in der virtuellen Matrix von sogenannten “Agenten”, bei denen es sich in Wirklichkeit um Computerschutzprogramme handelt. Klingt verwirrend, ist es auch. Vier Oscars in kleineren Kategorien (Bester Schnitt, Bester Tonschnitt, Bester Ton und Beste visuelle Effekte). Kultfaktor: folge dem weißen Hasen

ENEMY MINE von Wolfgang Petersen

Und hier ist sie, die Schrulle der Liste, die wohl an dieser Stelle niemand ernsthaft zur Nennung in Erwägung ziehen würde. Anders unsere Redaktion, die die US-amerikanisch-deutsche Koproduktion von Wolfgang Petersen (Das Boot, Die unendliche Geschichte uvm.), gedreht in den Bavaria Filmstudios in München und auf der Insel Lanzerote im Jahr 1985, ganz offensichtlich ins Herz geschlossen hat. Science-Fiction mit humanistischem Touch, maßlos aufgebläht, liebenswert dilettantisch umgesetzt.

Was uns gefallen hat: Dennis Quaid (Willis Davidge alis “Daaahweeech), Louis Gossett Jr. (als Jeriba „Jerry“ Shigan) und natürlich der kleine Drac Zammis.

Lieblingszitate:

Davidge: You know something, Jerry? Your great Shismar ain’t shit!
Jerry (the Drac): [angry] Earthman, your Mickey Mouse is one big stupid dope! [Davidge tries not to laugh]

Davidge: Where would you be without me, huh?
Jerry (the Drac): Back home.

Schauen Sie sich das an, bleiben Sie gesund & bleiben Sie zu Hause!

Linktipps

– Ikonische Filme (Teil 1) | So. 13.4.20
– Tag 35 – die besten Komödien (Teil 1) | So. 19.4.20
– Die besten Filme aller Zeiten | Coronavirus Quarantäne Tipps
– Die ultimative Coronavirus Spotify Playlist | Fr. 20.3.20
– Tag 31 – Lieblingsschauspielerinnen (Teil 1) | Mi. 15.4.20

--------------------------

⭐⭐⭐

Fotocredit: Foto by 024-657-834 on Pixabay.com and Jamie Zawinski