Tag 23 – Schrittweise Öffnung von Geschäften | Di. 7.4.20

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Hier der dreinundzwanzigste Eintrag in unserem Corona Quarantäne Tipps Tagebuch.


In kleinen Schritten zur Normalität, so präsentiert Bundeskanzler Kurz den Stufenplan der Regierung für das Leben nach Corona. Dieser zeigt auch, dass das Leben noch längere Zeit nicht so ausehen wird wie davor.

Die Stoßrichtung hinter den neuen Maßnahmen ist klar: Die Neuinfektionen sollen trotz gelockerter Beschränkungen nicht wieder stark steigen. Und sollten sie es doch tun, will die Regierung auf jeden Fall verhindern, dass das unbemerkt geschieht – und möglichst schnell gegensteuern.

Andererseits darf die Wirtschaft unter keinen Umständen irreperablen Schaden erleiden. „Es ist ein Eiertanz, wir werden da herumlavieren müssen“, umschrieb es am Wochenende auch der Mathematiker Niki Popper von der TU Wien, der auch in jenem Expertengremium sitzt, das die Regierung in der Coronavirus-Krise mit Prognosemodellen versorgt und berät.

Kleinere Geschäfte öffnen nach Ostern

Ab 14.04.20 können kleine Geschäftslokale (bis 400 m²) für den Verkauf von Waren und Handwerksbetriebe wieder unter Auflagen öffnen. Bau- und Gartenmärkte können auch bereits ab 14.04. aufsperren, unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche. Die Auflagen gelten selbstverständlich auch in diesem Bereich.

Ab 01.05.20 können alle Geschäfte für den Verkauf von Waren sowie Friseure unter strengen Auflagen öffnen. Alle anderen Dienstleistungsbereiche, inklusive Hotels und Gastronomie, werden bis Ende April evaluiert – mit dem Ziel, ab Mitte Mai eine stufenweise Öffnung zu ermöglichen.

Neben den Supermärkten wird ab 14.04. Maskenpflicht in allen Geschäften gelten, die geöffnet sind. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln wird es ab 14. April eine Verpflichtung geben, Mund und Nase zu bedecken.

“Zuckerbrot & Peitsche”

Um die Gefahr einer bloßen Verschiebung des Problems aufgrund einer verfrühten Aufhebung der strengen Maßnahmen zu verhindern, setzt die Regierung auf einen Mix von Verschärfungen im Social Distancing (Maskenpflicht in allen Geschäften und in den Öffis) und leichten Lockerungen (schrittweise Öffnung von Geschäften) für den Handel.

Jederzeit solle aber die Möglichkeit bestehen „die Notbremse zu ziehen“, wie Gesundheitsminister Anschober es ausdrückte. Wie das am besten gelingen kann, soll nach Auswertung einer Stichprobenuntersuchung von SORA formuliert werden. Dafür hat das Sozialforschungsinstitut in den vergangenen Tagen im Auftrag des Wissenschaftsministeriums Rund 2.200 Menschen getestet.

Durch diesen repräsentativen Test (“Querschnitt der Bevölkerung”) wird versucht den tatsächlichen Durchseuchungsgrad in der Bevölkerung zu eruieren. Laut „erste Zwischenergebnisse“, wird nunmehr von einer Dunkelziffer im „Promillebereich“ ausgegangen. Insgesamt dürfe die „Durchseuchung“ bei etwa einem Prozent liegen, so Kanzler Kurz. Stimmen diese Zahlen, würde das eine Zahl von maximal 88.000 Fällen bedeuten.

Das würde aber auch bedeuten, dass es wesentlich weniger Infizierte (und danach immune Personen) in Österreich gibt, als bisher angenommen. Das würde ferilich auch bedeuten, dass wir uns insgesamt auf eine lange Periode mit Verhaltensregeln einstellen müssen, denn auf natürlichem Weg verlangsamt sich die Ausbreitung erst dann, wenn zunehmend mehr Menschen eine Infektion überstehen und immun werden.

Damit die Ausbreitungskurve nicht mehr weiter ansteigt, müssten sich nach gängiger Meinung rund zwei Drittel der Bevölkerung infiziert haben um die vielzitierte Herdenimmunität zu erreichen und das Virus so in die Knie zu zwingen. Das würde ohne die Entwicklung einer Impfungen oder wirksamer Medikamente – je nach Berechnung – zwei bis drei Jahre dauern.

Auch unter diesem Aspekt ist daher eine weitere Maßnahme zu sehen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer betrifft: Bestimmte zu den Risikogruppen gehören Personen mit Vorerkrankungen, die den Verlauf einer etwaigen COVID-19-Erkrankung erheblich verschlechtern können, sollen freigestellt werden. Hier finden Sie >> weitere Infos (Fragen 9 und 10) dazu.

Wir wünschen viel Durchhaltevermögen & alles Gute! Bleiben Sie gesund.

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