Medizinlexikon: Loa Loa

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Loa Loa

Beim Loa Loa (Augenwurm, Augenfilarie) handelt es sich um einen Fadenwurm, welcher primär in tropischen Regenwaldregionen von Afrika vorkommt (West- und Zentralafrika) und sich bei Menschen und Tieren parasitär im Fettgewebe oder auch (seltener) im Auge aufhält. Das Krankheitsbild wird als “Loiasis” (auch: Loaose, Loa-Loa-Infektion, Kamerunbeule oder auch als Calabar-Schwellung) bezeichnet. Die Würmer können bis zu 7 cm lang sein.


Befall:

Die Übertragung auf Menschen erfolgt via Hautstich von weiblichen Bremsen (Gattung Chrysops).
Binnen 6 Monaten entwickeln sich ausgereifte Fadenwürmer – die Infektion wird allerdings frühestens nach ca. 3 Monaten bemerkt – meistens viel später…

Symptome:

Da die Entwicklungszeit dieser Würmer länger dauert, treten Schmerzen oft erst viel später (oft viele Jahre) nach der eigentlichen Infektion auf und äußern sich via stark juckender Schwellung der Haut (mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm) welche einige Tage (1 bis 3) bestehen bleibt. Dann geht die Schwellung zurück und tritt einige Zeit später wieder an einer anderen Stelle hervor – der Wurm wandert im Körper weiter.

Manchmal tritt er auch unter der Bindehaut im Auge auf und ist dort sichtbar (sonst nicht) – daraus resultiert auch der Name “Augenwurm”.

Behandlung:

Medikamente. Die Erkrankung ist nicht lebensgefährlich aber sehr unangenehm: Die Fadenwürmer halten sich häufig mehr als 10 Jahre im Körper auf und verursachen damit chronische Schmerzen. Auch Spätkomplikationen (Herzschäden, Nierenschäden, Hirnhautentzündung) werden vermutet. Eine wirksame Prophylaxe (Vorbeugung) ist nicht bekannt. Lange, weiße Kleidung, Insektensprays etc. & natürlich “nicht stechen lassen” sind die wesentlichen Tipps für Afrika-Reisende.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Reisemedizin
– Augen-Corner
– Der Sandfloh – ein exotischer Quälgeist
– Ebola – die Fieberkrankheit

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Zur Information: Diese Informationen wurden – im Sinne mündiger Patienten – für interessierte Laien eingerichtet. Keinesfalls dürfen sie als Ersatz für medizinsche Beratung und Hilfe seitens qualifizierten Personals aus dem jeweiligen Fachbereich angesehen oder eingesetzt werden. Kontaktieren Sie bei Beschwerden jedenfalls den Arzt Ihres Vertrauens!

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