Zahnrestauration: Plombe, Krone oder Brücke?

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Zahnrestauration: Metall-Keramik-Brücke?

Regelmäßige Zahnpflege ist ebenso wichtig und notwendig wie halbjährliche Kontrollen beim Zahnarzt. Leider können einzelne Zähne trotz allem nicht immer gerettet werden.


Die Zahnmedizin bietet mittlerweile jedoch zahlreiche Möglichkeiten der Zahnrestauration. Dabei können verschiedene Füllmaterialien verwendet werden, aber auch unterschiedliche Techniken zum Einsatz kommen. Ob eine klassische Plombe oder ein modernes Inlay, eine Krone oder Brücke verwendet wird, hängt vom Grad der Schädigung des Zahns ab – und natürlich von den Kosten.

Zahnrestauration – Artikelübersicht:

Zähne werden restauriert, wenn Sie beschädigt sind, etwa wenn bei fortschreitender Karies ein Loch im Zahn entsteht, oder auch wenn ein Stück des Zahnes abgebrochen ist. Heute achtet man bei der Zahnrestauration immer mehr darauf, dass das Ergebnis nicht nur Schmerzen lindert, sondern vor allem auf das ästhetische Ergebnis.

Plomben

Wörtlich genommen sind Plomben Klümpchen, die zur Füllung, bzw. zum Verschluss verwendet werden. Standen ursprünglich nur Amalgam Plomben zur Verfügung, so ist heute die günstigste und hübscheste Möglichkeit, die Zähne wieder so herzustellen, dass sie möglichst natürlich aussehen, die Verwendung von Keramikinlays, danach folgen in der Beliebtheit Kunststoffinlays und an dritter Stelle Composite (ein spezielles Füllungsmaterial).

Haltbarkeit von Kunststoffplomben gegenüber Amalgamplomben

Während Kunststofffüllungen durchschnittlich fünf bis sieben Jahren halten, können Plomben aus Amalgam über zehn Jahre halten. Das ist ein Vorteil von Amalgamfüllungen. Der Nachteil bei Kunststofffüllungen liegt darin, dass sie nicht für jede Füllungsgröße geeignet sind und eine sehr sorgfältige Verarbeitung benötigen. Bei großer Füllungsfläche empfiehlt sich die Verwendung von laborgefertigter Füllungen, sogenannter Inlays.

Der Kostenpunkt bei Kunststofffüllungen liegt in etwa zwischen 60 und 120 Euro.

Schädlichkeit von Amalgam-Plomben

In Bezug auf Amalgamfüllungen sollte man sich bewusst sein, dass Zahnärzte verpflichtet sind, aus Zähnen gebohrtes Amalgam mittels Amalgamabscheider aus dem Abwasser zu filtern und als „Sondermüll“ zu entsorgen.

Sowohl beim Legen, als auch beim Herausbohren von Plomben mit Amalgam, wird Quecksilber in Form von Dämpfen frei. Dies kann zu einer Schädigung des Nervensystems und zu Unruhe führen.

Alternativen zu Amalgamfüllungen

Eine alternative Möglichkeit für Plomben ist der Ersatz von Amalgamfüllungen durch Gold, Kunststoff oder Keramikinlays. Die geeignete Methode wird anhand der Größe und Tiefe der jeweiligen Füllung sowie anhand eines Röntgenbildes entschieden.

Bei allen drei Varianten ist nicht mit elektrischen Strömen zu rechnen, wie sie bei Amalgamfüllungen auftreten können.

Werden Amalgamfüllungen gegen amalgamfreie Füllungen getauscht, ist die Sanierung prinzipiell „Quadrantenweise“ möglich, das heißt zuerst die Plomben der Zähne rechts oben, danach links oben, in Folge rechts unten und zum Schluss links unten. Die Reihenfolge ist nicht relevant.

Kostenübernahme durch die Gebietskrankenkassen

Während Amalgamfüllungen zur Gänze von der Krankenkassa übernommen werden, ist bei Kunststoff-Plomben ein Kostenbneitrag zu leisten.

Brücken in der Zahnheilkunde

Eine Brücke eignet sich als Zahnersatz, wenn ein oder mehrere Zähne nicht mehr zu retten sind. Brücken können jedoch nicht beliebig lang sein, aus Stabilitätsgründen ist nur der Ersatz von drei, maximal vier nebeneinander fehlenden Zähnen möglich.

Einsatz von Brücken

Brücken kommen dann zum Einsatz, wenn bereits Zähne fehlen und die dadurch entstandenen Lücken mittels festsitzenden Zahnersatz geschlossen werden sollen. Dauerhafte Lücken beeinflussen neben dem Aussehen sowohl die Kaufunktion, als auch das Sprachvermögen negativ und gefährden außerdem die Stellung der Nachbarzähne. Haben diese Zähne keinen angrenzenden Zahn mehr, können sie in die Zahnlücke hineinkippen, was zu einer Störung der Verzahnung führt.

Notwendige Behandlungsschritte

Als Pfeiler wird die Brücke von den natürlichen Zähnen rechts und links der Lücke gehalten. Auf den Pfeilerzähnen werden auch die Kronenanker der Brücke befestigt. Der Zustand dieser Pfeilerzähne hat entscheidenden Einfluss auf die Haltbarkeit der Brückenkonstruktion.

Die Behandlung beginnt mit der Sanierung der Pfeilerzähne durch Entfernung möglicher Karies oder Behandlung eventueller Zahnfleischerkrankungen. Durch Aufbaufüllungen ist die Form der Pfeilerzähne optimierbar.
Ist nur noch wenig eigene Zahnsubstanz vorhanden, muss die Stabilität der Pfeilerzähne möglicherweise mit einem Stiftaufbau im Wurzelkanal verbessert werden, denn nur bei gesunden und stabilen Pfeilerzähnen ist eine festsitzende Brücke sinnvoll.

Nachteil von Brücken

Ein Nachteil von Brücken ist der häufige Verlust gesunder Zahnsubstanz, welcher dadurch entsteht, dass die Pfeilerzähne zum Teil stark beschliffen werden müssen. Müssen die Nachbarzähne nicht zwingend überkront werden, empfiehlt sich alternativ die Verwendung von Implantaten.

Richtige Pflege von Brücken

Zähne, die eine Brücke tragen, erfordern einen Mehraufwand an Reinigung. Sie müssen noch gründlicher geputzt werden, da sich am Übergang vom Zahn zur Krone vermehrt Mundbakterien ansiedeln können. Dies würde in Folge zu Karies oder Zahnfleischentzündungen führen. Gerade im Bereich der Brückenzwischenglieder ist die Reinigung aber nicht immer einfach. Der Schwierigkeitsgrad ist hier vom Brückentyp und dem Abstand des Brückenstegs zum Zahnfleisch abhängig. Der Zahnarzt oder die Zahnärztin kann hierbei allerdings durch Information helfen.

Kronen in der Zahnheilkunde

Während geringe Substanzverluste wie kleine kariöse Defekte am Zahn mit einer Füllung ausgebessert werden können, empfehlen sich bei umfangreichen Substanzverlusten wie zum Beispiel fehlender Seitenwand Teil- oder Vollkronen.

Prinzipiell wird bei der Anbringung von Kronen zwischen vitalen und devitalen (wurzelbehandelten) Zähnen unterschieden.

Behandlungsablauf bei Kronen

Der Ablauf der Behandlung gestaltet sich folgendermaßen:

  • In einer ersten Sitzung wird jegliche Karies entfernt und der betroffene Zahn – falls nötig – mittels eines speziellen Aufbaumaterials gestützt.
    Nach diesem Vorgang wird der Zahn in einer weiteren Sitzung in eine leicht konische Form geschliffen. Um den späteren Kronenrand unsichtbar zu halten, wird der Präparationsrand etwas unter das Zahnfleisch gelegt.
  • Der anschließende Abdruck dieses Zahnes wird vom Techniker als Arbeitsmodell für die spätere Krone herangezogen.
  • Einige Tage später wird nun der Randschluss der Krone überprüft und die Zahnfarbe bestimmt. Um eine wirklich harmonisch und natürlich wirkende Krone zu bekommen, empfiehlt sich die Farbauswahl bei Tageslicht. Sind diese Punkte geklärt, kann die Krone eingesetzt werden.

Wurde der Zahn bereits wurzelbehandelt, ist für den Kronenaufbau ein gegossener Wurzelstift vorteilhafter, da ein devitaler Zahn spröde werden kann. In diesem Fall ist noch eine zusätzliche Sitzung beim Zahnarzt einzurechnen. Auf diesen Stift wird in Folge dann die Krone aufgesetzt.

Zusammengefasst kann für die Herstellung einer Krone also mit zwei bis vier Terminen beim Zahnarzt gerechnet werden. In der Zwischenzeit schützt ein Provisorium den Zahn.

Eine sorgfältige Vorsanierung, ein exakter Randschluss, die zarte Gestaltung unter dem Zahnfleisch sowie die Verwendung biokompatibler, hochwertiger Materialien bestimmten gemeinsam die Qualität und Haltbarkeit der Krone.

[nicer]

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Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

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– Onlinetest: Wie gesund sind ihre Zähne?
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