Weißdorn | Heilpflanzenlexikon

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Weißdorn mit Früchten | Heilpflanzenlexikon

Der Weißdorn ist ein strauchartiger Baum mit meist stark verzweigten dornigen Ästen. Die einzelnen Arten lassen sich meist nur schwer voneinander unterscheiden, da sie leicht und oft miteinander bastardieren.


Je nach Zählung werden bis zu 300 Arten angegeben. In Mitteleuropa begegnen einem, neben Hybriden, in der Regel zwei Arten – der Eingriffelige und der Zweigriffelige Weißdorn. Als Heilpflanze wurde der Weißdorn spät entdeckt, heute aber umsomehr geschätzt. Er wird bei Herzrhythmusstörungen auch in der Schulmedizin empfohlen.

Der Weißdorn hat einen hohen ökologischen Wert, da er 150 Insektenarten und 30 Singvogel-Arten Lebensraum bietet.

Die kleinen dunkelroten Früchte zählen zum Wildobst. Sie sind roh genießbar, sie schmecken allerdings säuerlich und sind mehlig. Sie werden daher zumeist mit anderen Früchten in Kompotts oder Gelees kombiniert, da sie auch gut gelieren.

Aufgrund der Artenvielfalt und der Schwierigkeit die einzelnen Weißdorn-Arten zu unterscheiden können auch die Synonyme nur der Gattung und nicht den einzelnen Arten zugeordnet werden.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna) Zweigriffeliger Weißdorn (Crataegus laevigata)
  • Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Farbe der Blüten: weiß
  • Sammelzeit: Blüten: Mai-Juni, Früchte: August und September
  • Vorkommen: Europa
  • Standorte: sonnig bis halbschattig, keine Ansprüche an den Boden
  • verwendete Pflanzenteile: Blüten, Blätter, Früchte

Synonyme

Christdorn, Haakäsen, Hagapfel, Hagäpfli, Hagdorn, Hageapfel, Hagedorn, Hägela, Hägele, Hagewiepkes, Heckendorn, Heinzelmännerchen, Mehlbeerbaum, Mehlbeere, Mehldorn, Mehlfäßchen, Mehlfässl, Mehlkübeli, Mehlwieken, Rotdorn, Sumpf gelappter Weißdorn, Weißheckdorn, Wibelken, Wubbelken, Wyßdorn, Zaundorn, Zweikern-Weißdorn

Wirksame Inhaltsstoffe

Amine, ätherisches Öl, Crataegussäure, Flavonoide (Hyperosid, Procyanidine, Rutin, Vitexin, Vitexinrhamnosid), Fructose, Gerbstoff, Glykoside (Oxyacanthin, Saponin), Mineralstoffe (Aluminium, Calcium, Kalium, Natrium, phosphorsaure Salze), Trimethylamin

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Heilwirksame Fähigkeiten und Anwendungsgebiete sind:

  • Altersherz,
  • Angina Pectoris
  • Bluthochdruck
  • Durchfall
  • fördert Durchblutung der Herzkranzgefäße
  • Herzinfarkt-Nachbehandlung
  • Herzrhythmusstörungen
  • herzunterstützend bei schweren grippalen Infekten und Infektionskrankheiten
  • Kreislaufbeschwerden
  • Nervosität
  • Schlaflosigkeit
  • steigert Leistungskraft des Herzmuskels
  • Wassersucht
  • Wechseljahrsbeschwerden

Dosierung und Anwendung

Sowohl die Früchte, als auch die Blüten und Blätter des Weißdorns können für die Herstellung von Tees oder auch Tinkturen genutzt werden.

Weißdorn-Tee bei Schlafstörungen:

Hierfür nimmt man 1 EL Früchte, zerdrückt diese und übergießt sie mit ¼ Liter kochendem Wasser, lässt dies 10 Minuten ziehen und seiht es danach ab.
Davon trinkt man täglich mehrere Tassen.

Tee bei Herzrhythmusstörungen:

Hierfür nimmt man 2 TL Blüten und Blätter und übergießt sie mit ¼ Liter kochendem Wasser, lässt dies 15 Minuten ziehen und seiht es danach ab.
Davon trinkt man über 4 Wochen täglich mehrere Tassen.

Tinktur bei Herzschwäche:

Hierfür setzt man 20 g Blüten und Blätter mit ¼ Liter 70 %igem Alkohol an, lässt diesen 10 Tage lang ziehen. Davon nimmt man täglich 30 Tropfen mit Wasser verdünnt ein.

Warnhinweise

Nebenwirkungen sind keine bekannt.

Bei Herzproblemen ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen, von einer Selbstbehandlung ist strikt abzuraten. Die Einnahme von hoch dosierten Weißdornpräparaten kann Auslöser von Magen- und Darmproblemen sein. Bei Kindern unter 12 Jahren keine Weißdornpräparate anwenden.

Während der Schwangerschaft und der Stillzeit nur nach ärztlichem Rat anwenden.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipp:

– Sanddorn gegen Durchfall | Heilpflanzenlexikon
– Die Kraft der Kräuter nutzen
– Jetlag – Syndrom der Zeitverschiebung

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