Wegrauke | Heilpflanzenlexikon

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Wegrauke, Raukensenf, Hausmittel

Die Wegrauke ist häufig an Wegrändern sowie als Unkraut in Feldern und Gärten anzutreffen. Sie ist eine einjährige Pflanze und wächst bevorzugt auf nährstoffreichen Böden. Knapp über dem Boden wächst eine Blattrosette mit fiedrig gelappten Blättern. Oben werden die Blätter schmäler und kleiner. Ab Mai trägt die Wegrauke kleine gelbe Blüten, aus welchen sich schmale Schoten entwickeln.


Früher wurde die Wegrauke gerne in der Volksheilkunde eingesetzt. Sie fand Anwendung bei Kehlkopf- und Stimmbandentzündungen, weshalb sie auch als Sängerkraut bezeichnet wurde. Heute hat sie allerdings als Heilpflanze keine große Bedeutung mehr.

In der Küche jedoch finden die jungen Blätter und die Samen der Wegrauke als Gewürz Verwendung. Aufgrund seines senfartigen Aromas kann der getrocknete Samen pulverisiert wie Senfpulver genutzt werden.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Sisymbrium officinale
  • Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 70 cm
  • Farbe der Blüten: Gelb
  • Sammelzeit: Juni bis September
  • Vorkommen: Europa, Asien
  • Standorte: nährstoffreiche Böden an warmen Stellen
  • verwendete Pflanzenteile: Kraut (Samen in der Küche)

Synonyme

Echte Rauke, Gelbes Eisenkraut, Gewöhnliche Rauke, Raukensenf, Wegsenf, Sängerkraut

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherisches Öl, Gerbsäure, Glukosinolate (=Senfölglykosid), Myrosin, Thiocyansäure HSCN (=Rhodanwasserstoffe), Vitamin C

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Wegrauke wirkt belebend, blutstillend, harntreibend sowie schleimlösend und wird auf folgenden Gebieten eingesetzt:

  • Bronchitis
  • Darmprobleme
  • Gelbsucht
  • Heiserkeit
  • Herzschwäche
  • Husten
  • Kehlkopfentzündung
  • Magenschwäche
  • Skorbut
  • Stimmbandentzündung
  • Verstopfung

Allgemein hat die Wegrauke als Heilpflanze nur noch geringe Bedeutung. In der Homöopathie jedoch wird sie gerne gegen Heiserkeit und Erkältungen eingesetzt.

Dosierung und Anwendung

Die Blätter der Wegrauke eignen sich vor allem zur Herstellung von Tees. Auch Aufgüsse, Tinkturen und Hustensaft werden aus den Blättern zubereitet.

Tee:
2 TL frische Blätter mit ¼ Liter heißem Wasser übergießen und nach 5 Minuten abseihen. Maximal vier Tassen pro Tag trinken. Dieser Tee kann bei Heiserkeit auch zum Gurgeln benutzt werden.

Warnhinweise

  • Die Behandlung mit Wegrauke sollte nur nach ärztlicher Beratung erfolgen, da es bei Überdosierung zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.
  • Für Kinder ist eine Behandlung mit Wegrauke nicht geeignet.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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