Warzen | Krankheitslexikon

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Warzen | Krankheitslexikon

Jean Kobben – Fotolia

Warzen sind gutartige scharf begrenzte Hautwucherungen unterschiedlicher Form. Die durch Virusinfektionen hervorgerufenen Wucherungen der Haut sind zwar ungefährlich, können aber äußerst lästig sein. Oftmals verschwinden sie von selbst, sie können aber auch über einen längeren Zeitraum unangenehme Begleiter sein. Was aber tun, wenn es mit der Spontanheilung nicht klappt?


Was sind Warzen, und welche Typen gibt es?

Warzen sind Virus-Infektionen der Haut. Es handelt sich um eine in der Regel gutartige Erkrankung, die aber im ästhetischen Sinne mehr als unangenehm ist. Warzen sind scharf begrenzte, gutartige Hautwucherungen unterschiedlicher Form mit einer rauhen Oberfläche. Sie werden durch einen ansteckenden Virus hervorgerufen. Häufig betroffen sind Kinder und Jugendliche.

Fast bei jedem Menschen entwickeln sich irgendwann – meistens im Kindesalter – Warzen. Die Infektion kann durch direkten Körperkontakt, z. B. Berührung erfolgen. Aber auch durch indirekten Kontakt, z. B. durch Barfußlaufen in Schwimmbädern, Saunen, Sporthallen oder durch Griffe und Geländer können die Viren übertragen werden. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Sichtbarwerden der Warze beträgt 3-4 Monate. Unter bestimmten Ümständen können Warzen in seltenen Fällen auch bösartig entarten.

Man unterscheidet eine ganze Reihe von verschiedenen Warzenarten. Man unterscheidet Warzen danach, wie sie aussehen und wo sie auftreten. Im Wesentlichen lässt sich zwischen verschiedenen harmlosen Hautwarzen und den ansteckenderen und gefährlicheren Genitalwarzen unterscheiden.

Am häufigsten kommen die gewöhnlichen Warzen vor, meistens an Fingern, Ellenbogen, Knien, im Gesicht oder auf der Kopfhaut. Treten diese Warzen auf der Fußsohle auf, wachsen sie oft nach innen, und man nennt sie Dornwarzen. Dornwarzen können sehr schmerzhaft sein. Eine andere Warzenart sind die sehr ansteckenden, sexuell übertragbaren Feigwarzen, die hauptsächlich an Scheide und Schamlippen, Penis oder After auftreten.

Es handelt sich dabei um kleine, weiche, rosafarbene Warzen, die nicht schmerzen. Sie stehen im Verdacht, an der Auslösung bestimmter Krebsarten beteiligt zu sein und sollten deshalb auf jeden Fall von einem Arzt untersucht werden.

Warzen sind unberechenbar und oft schwer zu behandeln. Gewöhnlich bilden sie sich mit und auch ohne Behandlung nach einigen Monaten völlig zurück. Sie können aber auch jahrelang bestehen bleiben oder immer wiederkehren.

Wann soll man behandeln und wie?

Welche Methode letztlich indiziert ist um die lästigen Begleiter endgültig loszuwerden, bestimmen Typus, Lokalisation und Eindringtiefe der Warze. Kleinere Warzen sind oft schon durch Selbstbehandlung nach ärztlicher Anleitung in den Griff zu bekommen.

Der wohl bekannteste Ansatz zur Beseitigung von Warzen ist die Behandlung mittels Lokaltherapie. Dabei wird eine Tinktur auf die betroffene Stelle aufgetragen. Manche Lösungen weichen die Haut auf, damit der Wirkstoff gegen die verursachenden Viren in die Warze eindringen kann, andere wiederum hemmen außerdem die Vermehrung des Warzenvirus.

Regelmäßig über einen längeren Zeitraum angewandt, ist diese Methode in den meisten Fällen von Erfolg gekrönt. Dazu sind verschiedene Mittel auf dem Markt. Vorteile sind eine nahezu schmerzfreie Behandlung ohne häufige Arztbesuche und die Verhinderung von Narbenbildung. Auf dem Markt sind verschreibungspflichtige Cremes, deren Wirkung auf unterschiedlichen Prinzipien beruht.

Viele Warzen heilen bei Menschen, deren Immunsystem intakt ist, spontan wieder ab. Wenn eine Warze weder schmerzt noch stört, sollte man abwarten. Verschwinden die Warzen nicht von allein, behandeln wir zunächst mit Hornhaut auflösenden Mitteln wie Salizylsäure oder Harnstoff. Ist die Hornhaut abgetragen, kann man zusätzlich ein Mittel einsetzen, das die Vermehrung des Virus hemmt. Diese Therapie muss aber über mehrere Wochen durchgeführt werden. Kehren die Warzen wieder, kann man sie auch vereisen oder mit dem Laser behandeln.

Die Vereisung der Warzen ist eine zwar weit verbreitete, aber bei zahlreichen Warzenformen wenig effektive operative Therapie mit hoher Rückfallquote. Bei der sogenannten Kryotherapie (Kältetherapie) kann man durch Erfrierungen der Warzen sehr gute Erfolge bei der Entfernung erhabener Warzen erzielen. Bei flachen, zumeist an den Füßen befindliche Warzen eignet sich diese Methode aufgrund der Wachstumstiefe eher nicht. Hier lassen sich durch Therapie mit dem CO2-Laser meist nachhaltigere Behandlungserfolge erzielen.

Gibt es neue Behandlungsansätze?

Seit kurzem werden Patienten, die unter Warzen leiden, mit einer speziellen Hautcreme behandelt. Sie enthält den Wirkstoff Imiquimod (Handelsname Aldara), der die mit dem Virus infizierten Zellen erkennt, ihre Zerstörung in Gang setzt und die Immunabwehr dieser Zellen dauerhaft stärkt. Bislang ist diese Creme aber nur für die Behandlung von Feigwarzen zugelassen, so dass bei normalen Warzen die relativ teure Therapie vom Patienten selbst bezahlt werden muss.

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