Ventolin (Salbutamol) zur Behandlung von Asthma

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Ventolin (Salbutamol) gegen Asthma

Wer unter Asthma leidet, der kennt Anfälle von Atemnot nur zu gut – daran gewöhnen wird man sich jedoch nie. Asthma Anfälle lösen oftmals Panik oder Erstickungsangst aus. Das Arzneimittel Ventolin (Salbutamol) ist eines von mehreren Medikamenten, das schnell und effektiv bei akuter Luftnot im Rahmen von Asthma bronchiale und COPD hilft.


Was ist Ventolin (Salbutamol)?

Ventolin® Salbutamol ist ein Dosier-Aerosol bzw. Pulver-Inhalator für Asthmatiker und Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD) mit oder auch ohne Lungenblähung (Lungenemphysem).

Das Medikament entfaltet seine Wirkung innerhalb nur weniger Minuten nach der Inhalation: Es entkrampft die Atemmuskulatur und lindert so Beschwerden wie Keuchen, Husten und Luftnot. Darüber hinaus wirkt Ventolin Entzündungen in den Bronchien entgegen und ist mit anderen Asthma-Medikamenten kompatibel. Ventolin erleichtert das Atmen bei Anfällen von Atemnot, einem Engegefühl in der Brust und schweren Husten-Attacken. Zudem kann Ventolin auch zur Vorbeugung von asthmatischen Anfällen angewandt werden. Insbesondere dann, wenn eine körperliche Anstrengung bevorsteht oder der Kontakt mit auslösenden Reizen (Allergene, chemische Stoffe, Medikamente etc.) vorherzusehen ist.

Aufgrund seiner unkomplizierten Anwendungspraxis und guten Verträglichkeit eignet sich das Präparat für Kinder (ab vier Jahren) und auch für Erwachsene. Schwangere und stillende Frauen dürfen Ventolin nur unter Vorbehalt und nach Rücksprache mit ihrem Arzt anwenden.

In welcher Form ist Ventolin-Asthmaspray erhältlich?

Ventolin Salbutamol gibt es in Form zweier Inhalator-Typen: als Accuhaler (Pulver-Inhalator) oder Evohaler (Dosier-Aerosol).

Evohaler sind Asthmasprays auf Treibgas-Basis. Der Wirkstoff liegt im Evohaler in komprimierter Tröpfchen-Form vor und wird freigesetzt, sobald Sie Druck auf den Behälter ausüben. Gleichzeitig mit dem Druck wird auch das austretende Aerosol eingeatmet. Der Ventolin Evohaler weist eine Salbutamol-Konzentration von 100 Mikrogramm auf.

Der Ventolin Accuhaler beinhaltet hingegen eine Mischung aus 200 Mikrogramm Salbutamol und Laktose (Milchzucker). Accuhaler sind Inhalatoren, in denen der Wirkstoff als Trockenpulver enthalten ist. Sobald Sie den Hebel des Accuhalers betätigen, wird ein Blister aufgestochen und der Wirkstoff kann entweichen.

Anders als beim Ventolin Evohaler müssen Sie das Pulver allerdings aktiv einatmen, da es nicht durch Treibgase ausströmt. Da der Ventolin Accuhaler eine tiefe Einatmung erfordert, eignet sich dieser Inhalator-Typ nur bedingt für Kinder und ältere Menschen.

Für wen eignet sich Ventolin nicht?

Besteht eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Salbutamol, darf Ventolin nicht angewedet werden. Zudem enthält der Ventolin Accuhaler die Zuckerart Laktose (Milchzucker) und ist bei bekannter Unverträglichkeit gegenüber Zuckern nur nach Rücksprache mit dem Arzt anzuwenden.

Darüber hinaus muss der Gebrauch von Ventolin Salbutamol einer kontinuierlichen ärztlichen Kontrolle unterliegen, wenn:

  • Sie am Herzen erkrankt sind (Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen zusammen mit gesteigerter Herzschlag-Frequenz).
  • Sie Herzglykoside wie zum Beispiel Digitoxin oder Digoxin einnehmen.
  • Sie an einer schweren oder unbehandelten Hypertonie (Bluthochdruck) leiden.
  • Sie Aneurysmen aufweisen, d. h. eine krankhafte Ausweitung der Gefäßwand.
  • Ihnen eine Hyperthyreose (Schilddrüsen-Überfunktion) attestiert wurde.
  • Sie einen schwer kontrollierbaren Diabetes mellitus haben.
  • Sie Phäochromozytom-Patient sind (Nebennierenmarks-Erkrankung).

Welchen aktiven Wirkstoff enthält Ventolin?

Die Wirkung von Ventolin beruht auf dem Wirktstoff Salbutamol. Salbutamol ist ein Bronchodilatator, also ein bronchienerweiterndes Medikament, und gehört zur Gruppe der kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetika (auch β2-Adrenozeptor-Agonisten oder Beta-2-Adrenergika genannt). Es findet Einsatz bei Atemwegserkrankungen, die durch eine Verengung der Bronchien gekennzeichnet sind. Zu diesen Infektionen zählen Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD = Chronic Obstructive Pulmonary Disease).

Salbutamol ist ein sogenannter Reliever, ein Notfallmittel für akute Asthma-Anfälle. Es erweitert in minutenschnelle die Bronchien, erleichtert das Abhusten von Schleim und vermindert Entzündungen bzw. allergische Reaktionen in den Atemwegen.

Wie funktioniert Ventolin?

Ein Asthma-Anfall entsteht, sobald der Betroffene mit bestimmten Reizen wie Pollen, Zigarettenqualm oder anderen Stoffen in Kontakt gerät. Auch psychische (Stress, Sorgen) und körperliche Faktoren (Atemwegsinfekte, körperliche Anstrengung) können sich negativ auf den Gesundheitszustand eines Asthmatikers auswirken und zu asthmatischen Anfällen führen. Dabei verengen sich die Bronchien des Betroffenen: Das erschwert nicht nur die Atmung immens, sondern erzeugt auch ein beunruhigendes Engegefühl in der Brust bis hin zu gefährlicher Atemnot.

Kommt es zu solch einem Asthma-Anfall, ist schnelles Handeln gefragt. Der Wirkstoff von Ventolin gelangt mit einem einfachen Sprühstoß direkt in die Lunge. Dort stimuliert Salbutamol die körpereigenen Beta-Rezeptoren in der Bronchialmuskulatur. Durch die Anregung lockern sich die verkrampften Atemwegs- und Bronchialmuskeln in wenigen Minuten (spasmolytische Wirkung). So können sich die Bronchien wieder ausdehnen und die Atmung reguliert sich. In der Regel erfolgt der Wirkungseintritt innerhalb von fünf Minuten und hält bis zu vier Stunden an.

Darüber hinaus besitzt Ventolin Salbutamol entzündungshemmende Eigenschaften, was sich ebenfalls günstig auf Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD auswirkt.

Ventolin: Dosierung und Anwendung

Ventolin Salbutamol kann seine Wirkung zur Vorbeugung und in akuten Notfällen nur dann vollständig entfalten, wenn Sie es korrekt anwenden. Zuerst nehmen Sie den Deckel ab, um sicher zu gehen, dass sich keine Fremdkörper im Mundstück befinden, die beim Gebrauch in die Atemwege gelangen. Als nächstes ist das Inhalationsgerät kräftig zu schütteln, damit sich der Inhalt gut verteilt. Wenn Sie das Spray zum ersten Mal verwenden oder länger nicht benutzt haben, sind auch ein bis zwei Test-Sprühstöße in die Umgebungsluft sinnvoll: Auf diese Weise erkennen Sie sofort, ob der Sprühmechanismus funktioniert und den Wirkstoff augenblicklich freisetzt.

Dann umfassen Sie das Mundstück gänzlich mit dem Mund; das Spray sollten Sie dabei gerade halten. Anschließend atmen Sie ruhig und gleichmäßig über die Nase aus. Zeitgleich dem tiefen Einatmen betätigen Sie den Auslöser des Sprays. Achten Sie darauf das Einatmen nicht zu unterbrechen, damit das Aerosol auch bis zu den Bronchien vordringen kann.

Kinder und Senioren müssen gegebenenfalls bei der Anwendung von Ventolin Salbutamol unterstützt werden. Wenn nicht anders verordnet, atmen Erwachsene und Kinder ab dem 12. Lebensjahr bei akuter oder bevorstehender Atemnot ein bis zwei Sprühstöße (Ventolin Evohaler) bzw. ein bis zwei Einzel-Dosen (Ventolin Accuhaler) ein.

Was tun, wenn Ventolin Salbutamol nicht wirkt?

Sollte die Wirkung von Ventolin Salbutamol einmal völlig aussetzen oder nachlassen, ist das meist auf eine falsche Anwendung zurückzuführen. Viele Patienten haben große Angst vor einem Asthma-Anfall und benutzen das Spray zu früh oder zu einem falschen Zeitpunkt. Doch auch die inkorrekte Benutzung des Aerosolgerätes kann die Wirkung beeinträchtigen. So ist darauf zu achten, dass die Lippen das Mundstück vollständig umfassen, damit das Aerosol zu den Bronchien gelangt und nicht in die Umgebungsluft austritt. Auch müssen Sie die Sprühflasche vor dem ersten Gebrauch gut durchschütteln, um den Wirkstoff gleichmäßig zu verteilen. Zu guter Letzt sollten Sie überprüfen, ob das Spray technisch intakt ist oder der Inhalt vollständig aufgebraucht wurde.

Stellt sich trotz dieser Maßnahmen keine oder nur eine schwache Wirkung ein, sollten Sie das weitere Vorgehen mit Ihrem Arzt besprechen.

Nebenwirkungen

Ventolin Salbutamol zeichnet sich durch einen hohen Verträglichkeitsfaktor aus. Dennoch kann es in manchen Fällen zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, insbesondere während der ersten Anwendungen von Ventolin Salbutamol. In diesem Zusammenhang können ein leichtes Zittern (v.a. an den Händen), Herzklopfen, Kopfschmerzen und milde Muskelkrämpfe auftreten. Auch Schleimhaut-Irritationen im Mund- und Rachenraum sind nicht auszuschließen. Außerdem sind Herzrhythmusstörungen wie Herzstolpern oder Pulsrasen möglich.

Um eine potentielle Unverträglichkeit und allergische Reaktion gegenüber dem Wirkstoff Salbutamol rechtzeitig festzustellen, sollten Sie vor allem in der Anfangsphase der Ventolin-Anwendung ärztliche Kontrollen wahrnehmen.

Im Normalfall reduzieren sich die Nebenwirkungen im Laufe der Ventolin-Behandlung. Treten diese Reaktionen jedoch immer wieder auf, sollten Sie die Beschwerden in einem Protokoll festhalten und dieses Ihrem Arzt vorlegen. Selbst wenn es sich nur um leichte Nebenwirkungen handelt, ist der behandelnde Arzt zu informieren. Der Abbruch einer Ventolin-Behandlung ist nur dann erforderlich und angezeigt, wenn sich schwere Nebenwirkungen zeigen.

Weitere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Erhöhen Sie unter keinen Umständen die Dosierung von Ventolin Salbutamol, ohne dies zuvor mit Ihrem Arzt abgesprochen zu haben. Steht Ihnen eine Operation bevor, dann sollten Sie den zuständigen Narkosearzt über die Anwendung von Ventolin in Kenntnis setzen.

Außerdem ist zu bedenken, dass Ventolin Ihre Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen kann. Das Bedienen von Fahrzeugen oder Maschinen sollte daher unterbleiben. Sportler sollten bedenken, dass sich der Wirkstoff Salbutamol auf der Dopingliste befindet und seine Nutzung bei sportlichen Turnieren und Veranstaltungen nicht zugelassen ist.

Bei Schwangeren ist die Anwendung von Ventolin Salbutamol genauestens abzuwägen. Denn im ersten Schwangerschafts-Drittel besteht die Gefahr, dass der Wirkstoff über die Plazenta in die Blutbahn des Ungeborenen gelangt. Weil Salbutamol auch wehenhemmende Eigenschaften aufweist, darf es nicht vor der Geburt angewandt werden.

Ventolin Salbutamol darf unter keinen Umständen benutzt werden, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Achten Sie außerdem bei der Aufbewahrung darauf, dass das Medikament an einem Ort gelagert wird, der keine hohen oder tiefen Temperaturen zulässt.

Wie erkenne ich, dass ich das Original Ventolin kaufe?

Original-Medikamente können Sie mittels der Chargennummer identifizieren. Bei der Produktion lässt der Hersteller Allen & Hanburys Ltd diese Ziffernfolge auf die Verpackung des Präparats drucken. Auf der Webseite des genannten Herstellers lässt sich diese Nummer dann eigenhändig überprüfen.

Rezeptpflicht

Bei Ventolin Salbutamol handelt es sich um ein rezeptpflichtiges Arzneimittel, dessen Anwendung ausschließlich auf ärztliche Anweisung erfolgen darf. Aus diesem Grund ist es innerhalb Deutschlands und der EU nicht möglich, Ventolin Salbutamol ohne ärztliches Rezept zu erhalten.

Über die folgende Seite können Sie das Asthmaspray mit Salbutamol direkt inkl. Rezept online bestellen:

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Linktipps

– COPD – Atemwegserkrankung
– Krankheitslexikon – Asthma
– Atemschule bei Asthma
– Hygiene und Asthma
– Medikamente richtig aufbewahren
– Medikament Adcirca: Tadalafil zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie

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