Urlaub – gesund essen und trinken auf Fernreisen

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Urlaub - gesund essen und trinken auf Fernreisen

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Das Erkunden ferner Länder und exotischer Kulturen ist für viele Reisende aus Österreich ein spannendes Abenteuer.


Doch während einer Fernreise gibt es einige Aspekte bezüglich des Essens und Trinkens zu beachten, um unangenehmen gesundheitlichen Beschwerden vorzubeugen.

Urlaub – gesund essen und trinken:

Doch beim Bereisen exotischer Länder gilt es einige Hygienetipps zu beachten.

Dieser Artikel bietet praktische Tipps für Reisende aus Österreich, insbesondere in Bezug auf die Ernährung und Getränke, die Planung und Organisation für Menschen mit Vorerkrankungen oder besonderen Bedürfnissen sowie das Reisen mit Kindern. Darüber hinaus werden einige Gebiete, Länder und Regionen genauer betrachtet, in denen abweichende Ernährungsgewohnheiten vorherrschen.

Hier also die wichtigsten Tipps kurz zusammengefasst, damit Sie kein unnötiges Risiko beim Essen und Trinken im Urlaub eingehen.

Urlaubsplanung

Immer mehr Reisen werden online gebucht, Reiseportale im Internet boomen nach wie vor. Von Frühjahr bis Herbst zählen Länder im Mittelmeerraum, wie etwa Spanien oder Griechenland zu den beliebtesten Zielen für Last Minute Reisen, im Winter liegen Ferndestinationen im Trend – Asien und die Karibik rufen!

Doch je exotischer das Reiseziel, desto mehr sollte man entsprechend vorsorgen um im Falle des Falles dann nicht das Nachsehen zu haben. Während man in früheren Zeiten im Rahmen einer persönlichen Beratung im Reisebüro meist auch auf etwaige Gefahren und Risiken im Urlaubsdomizil der Wahl hingewiesen wurde, ist heute Eigeninitiative gefragt.

Bei der Planung einer Fernreise ist es also ratsam, sich im Vorfeld über die kulinarischen Besonderheiten des Reiseziels zu informieren. Einige Länder und Regionen haben eine andere Esskultur und verfügen über ganz eigene Gerichte und Zutaten.

Manche dieser kulinarischen Spezialitäten können sehr scharf oder gewürzreich sein, was für den ungewohnten Magen-Darm-Trakt problematisch sein kann. Durch eine gezielte Recherche im Internet oder das Lesen von Reiseführern können Sie sich auf mögliche Herausforderungen vorbereiten und geeignete Alternativen finden.

Clevere Urlaubsvorsorge erspart viel Ärger

Was beim entspannten Trip in die Sonne und gerade bei kurzfristigen last minute Angeboten oft vernachlässigt wird, sind entsprechende Vorsorgemaßnahmen sowie eine gründlich geplante Reiseapotheke und die Berücksichtigung gängiger Hygieneregeln bei der Ernährung.

Dabei geht es oft weniger um die Qualität der jeweiligen Nahrungsmitteln an sich als um die Lagerung, die Probleme bei der Aufrechterhaltung der Kühlkette und die Zubereitung bzw. eben ‘Nicht Zubereitung’ im Falle von rohen Speisen. Die gesundheitlichen Beschwerden können von Sodbrennen und Übelkeit über Durchfall bis hin zu schweren bakteriellen Infektionen reichen.

Für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder besonderen Bedürfnissen ist es wichtig, ihre Reiseapotheke entsprechend anzupassen. Wenn Sie beispielsweise an einer Nahrungsmittelallergie leiden, sollten Sie ausreichend Medikamente und Notfallmaßnahmen mit sich führen.

Diabetiker sollten sicherstellen, dass sie genügend Insulin und Blutzuckermessgeräte dabei haben. Bei Erkrankungen des Verdauungssystems können Probiotika helfen, die Darmgesundheit zu unterstützen. Es ist ratsam, vor der Reise Rücksprache mit einem Arzt oder Spezialisten zu halten, um individuelle Empfehlungen zu erhalten.

Das Reisen mit Kindern erfordert ebenfalls besondere Aufmerksamkeit in Bezug auf das Essen und Trinken. Kleinkinder haben oft empfindliche Mägen und könnten anfälliger für Magen-Darm-Beschwerden sein.

Es ist ratsam, Babynahrung und Milchpulver von zuverlässigen Quellen mitzunehmen. Bei älteren Kindern ist es wichtig, sie über die Bedeutung des Vermeidens von Leitungswasser und ungeschältem Obst zu informieren. Eine gute Hygienepraxis, wie regelmäßiges Händewaschen mit Seife, kann dazu beitragen, Infektionen zu vermeiden.

Empfehlung: Ausschließlich Gekochtes und Geschältes

Vor der Zubereitung von Lebensmitteln und vor dem Essen sollten Sie sich immer die Hände gründlich waschen.

Generell ist es vorteilhaft im Urlaub nur gekochte Speisen und geschältes sowie gewaschenes Obst zu verzehren. Zudem sind Sie gut beraten Zubereitungen aus ungekochter Milch stehen zu lassen.

Vermeiden Sie rohe oder halbgegarte Lebensmittel, insbesondere Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier und Milchprodukte. Stattdessen sollten Sie gut gekochte oder gebratene Speisen bevorzugen, da Hitze Krankheitserreger abtöten kann.

Auf den Verzehr von ungeschältem Obst und Gemüse sowie von Salaten, die mit Leitungswasser gewaschen wurden, sollten Sie vorsichtshalber verzichten. Stattdessen sollten Sie Obst und Gemüse bevorzugen, das geschält oder gekocht wurde, und Wasser nur aus originalverschlossenen Flaschen oder abgepackten Getränken zu sich nehmen.

Meeresfrüchte – so beliebt sie mittlerweile bei uns sind – sollten auch immer mit Vorsicht genossen werden. Vor allem von dem Verzehr von rohen Meeresfrüchten, die nicht nachweislich extrem frisch sind raten Gesundheitsexperten ganz konkret ab. Denn Muscheln, Seeigel und Co. übertragen relativ häufig Hepatitis-Erreger; unangenehme Magen-Darm-Beschwerden sind das Ergebnis.

Wasser- und Getränketipps

Eiswürfel sollten an sich immer von spezifisch zertifizierten Eisfabriken geliefert werden – da dies aber in den meisten Ferndestinationen nicht kontrolliert bzw. sichergestellt werden kann, sollten Sie auf Eiswürfel generell verzichten.

‘Verschmutzte’ Eiswürfel sind häufig Auslöser für Übelkeit, Durchfall und Schlimmeres. Trinken Sie daher ausschließlich von Flaschen, die unmittelbar vor Ihren Augen geöffnet wurden, um sicher zu gehen, dass Sie ein ‘Originalgetränk” erhalten und sich keine Insekten darin verkrochen haben. Und trinken Sie ausreichend!

An heißen Tagen ist die Flüssigkeitsaufnahme besonders wichtig, denn starkes Schwitzen verursacht Mineralstoffverlust, der nur durch Flüssigkeitszufuhr – am Besten Mineralwasser – ausgeglichen werden kann. Nehmen Sie mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich um den Organismus ausreichend zu versorgen und das Immunsystem zu unterstützen.

Greifen Sie niemals zu eiskalten Getränken, wenn Sie in sehr warmen Regionen unterwegs sind. Die geringe Temperatur belastet den Körper enorm und führt dazu, dass die Temperaturregulation aus dem Gleichgewicht gerät. Häufig schwitzen Sie dann noch mehr und fühlen sich träge.

Auch beim Zähneputzen, Kochen und Geschirrspülen sollten Sie an einigen Urlaubsorten (z.b. den Seychellen) auf die Verwendung von Leitungswasser verzichten. Erreger für Durchfallerkrankungen und Cholera sind dort weit verbreitet. Greifen Sie stattdessen ebenfalls zu Trinkwasser aus Flaschen.

Andere Länder, andere Sitten

Asien und Afrika bieten eine Vielzahl von exotischen Gerichten und Zutaten, die in Österreich möglicherweise weniger bekannt sind oder deren Verzehr hier abgelehnt wird.

Hier sind einige Beispiele für Produkte, die in diesen Regionen konsumiert werden, aber in Österreich weniger verbreitet sind:

In einigen asiatischen Ländern wie Thailand, Kambodscha oder Laos sind Insekten ein gängiger Bestandteil der traditionellen Küche. Heuschrecken, Käfer, Seidenraupenlarven und Grillen werden oft frittiert, gebraten oder in Suppen serviert. Um solche Gerichte vorab zu identifizieren, können Sie Reiseführer, lokale Speisekarten oder Online-Ressourcen zu landestypischen Gerichten konsultieren.

Der Verzehr von Hunden und Katzen ist in einigen Teilen Asiens, insbesondere in China, Vietnam und Südkorea, immer noch üblich, obwohl er kontrovers diskutiert wird. Um solche Gerichte zu erkennen oder zu vermeiden, sollten Sie auf Fleischgerichte achten, bei denen die Fleischquelle nicht klar angegeben ist. Auch hier kann eine vorherige Recherche über lokale Essgewohnheiten und landestypische Gerichte hilfreich sein.

Der Verzehr von Affen ist eher selten und in den meisten Ländern gesetzlich verboten, dennoch gibt es vereinzelte Berichte über den illegalen Handel und Konsum. Es ist wichtig zu beachten, dass der Schutz und Erhalt von Affenarten von großer Bedeutung sind. Um solche Situationen zu vermeiden, ist es ratsam, auf den Konsum von exotischem Fleisch im Allgemeinen zu verzichten und sich an etablierte Gerichte zu halten.

Häufiger allerdings ist der Verzehr spezieller Innereien: Einige afrikanische Länder haben eine vielfältige Küche, die auch ungewöhnliche Innereien umfasst. Zum Beispiel werden in Nigeria Gerichte wie “Suya” (gegrillte Kuhfußsehnen) oder “Isi Ewu” (gedämpfter Ziegenkopf) zubereitet. Um solche Gerichte zu identifizieren, können Sie lokale Märkte oder Restaurants besuchen und Einheimische um Empfehlungen bitten.

Um diese Gerichte vorab zu identifizieren oder zu erkennen, ist es ratsam, vor der Reise Informationen über die landestypische Küche einzuholen. Reiseführer, kulinarische Blogs oder Online-Ressourcen können Ihnen helfen, mehr über die lokalen Spezialitäten und Essgewohnheiten zu erfahren.

Darüber hinaus können Sie bei der Bestellung von Gerichten in Restaurants nach den Zutaten fragen oder auf lokale Empfehlungen zurückgreifen, um eine bessere Vorstellung von dem zu bekommen, was Sie bestellen.

Mitunter ist die Kommunikation schwierig, wenn vorort außer der landestypischen Sprache keine gängige Fremdsprache (z.B. Englisch, Französisch oder Spanisch) gesprochen wird.

Erschwerend kann hinzukommen, dass etwa die Schrift keinerlei Aufschlüsse geben kann, wenn die Schriftzeichen den Reisenden unbekannt ist.

Beispielhaft seien an dieser Stelle Schriftarten, wie Kyrillisch (Rußland, Ukraine, Serbien, Bulgarien), Arabisch, Thai, Chinesisch, Japanisch und Koreanisch genannt, die sich stark von der lateinischen Schrift unterscheiden.

Kommunikation: Hilfreiche Apps & Gadgets

Wenn Sie als Reisender mit diesen Schriftarten konfrontiert werden und die Sprache nicht beherrschen, können Sie verschiedene Hilfsmittel nutzen:

1. Reiseführer und Sprach-Apps: Viele Reiseführer und Sprach-Apps enthalten Abschnitte mit wichtigen Ausdrücken und Übersetzungen in die lokale Sprache. Diese können Ihnen helfen, sich in bestimmten Situationen besser zurechtzufinden.

2. In touristischen Gebieten werden häufig bildliche Darstellungen, also Symbole und Fotos verwendet, um Informationen zu vermitteln. Verlassen Sie sich dann auf diese visuellen Hinweise wie Piktogramme, die Ihnen bei der Orientierung helfen können.

3. Auch Übersetzungs-Apps oder elektronische Wörterbücher, um Texte vor Ort zu übersetzen, können äußerst hilfreich sein. Es gibt zahlreiche Apps, die Texte per Kameraerkennung übersetzen können. Es ist allerdings ratsam sich bereits vor der Reise mit diesen Apps und Gadgets auseinanderzusetzen, damit man dann vorort geübt im Umgang ist.

Die Nutzung von Smartphones und mobilen Apps wird von Touristen zunehmend in allen Reisephasen genutzt, um sich über Reiseziele, Sehenswürdigkeiten aber auch Sitten und Gebräuche zu informieren und Empfehlungen anderer Reisender zu Restaurants und Hotels zu lesen.

Es ist wichtig, die verschiedenen Optionen zu recherchieren und zu entscheiden, welche am besten zu den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben passen.

Es gibt viele Apps und Gadgets, die Touristen bei der Planung und Durchführung ihrer Reise unterstützen können. Hier eine kleine Auswahl:

Google Maps: Eine der bekanntesten Navigations-Apps, die Touristen bei der Orientierung in einer neuen Stadt oder einem neuen Land hilft. Es bietet auch Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Sehenswürdigkeiten.

TripAdvisor: Eine App, die Touristen bei der Suche nach Restaurants, Hotels und Aktivitäten unterstützt. Es bietet auch Bewertungen und Empfehlungen von anderen Reisenden.

Es gibt eine große Auswahl an Sprachapps, die Touristen bei der Sprachvorbereitung unterstützt. Viele bieten kostenlose Sprachkurse in vielen Sprachen (z.B. Duolingo, Babel usw.).

Dazu gibt es auch Apps, die bei der Wärungsumrechnung hilfreich sind. Diese digitalen Währungsrechner unterstützen Touristen und Reisende bei der Umrechnung von Währungen, zumeist sogar mit ganz aktuellen Live-Wechselkursen.

[abo]

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Quellen:

¹ Institut für spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin
² Gütesiegel für Gesundheits-Apps: Zwischen Vertrauen und Verunsicherung – DOI: https://doi.org/10.1515/pubhef-2019-0031

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