Ulme | Heilpflanzenlexikon

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Ulme, Rüster, Heilkraut

Früher war die Ulme eine beliebte Holzquelle, sie wurde unter anderem beim Brücken- oder Treppenbau verwendet. Weil die Ulme selten und ihr Holz, welches unter dem Namen „Rüster“ geläufig ist, deshalb teuer geworden ist, wird es inzwischen nur noch selten verarbeitet. Verwendung findet es bei der Herstellung von Furnieren, Gewehrschäften oder Parkettböden.


In der Naturheilkunde wird die Rinde der Ulme genutzt. Bereits in der Antike wurde sie von Dioskurides in seinem Heilpflanzenbuch „Materia Medica“ erwähnt. Ulmenrinde wird äußerlich als Zusatz in Bädern zur Behandlung von Hämorrhoiden oder zur Wundbehandlung eingesetzt. Innerlich dient sie zur Heilung von Entzündungen der Verdauungsorgane oder von Entzündungen in Mund und Rachen. Die positive Wirkung der Ulmenrinde bei Durchfallerkrankungen wird auch in der Tierheilkunde, vor allem bei Katzen genutzt.

Die Ulme ist eine inzwischen selten gewordene Baumgattung. Hauptgrund für das Ulmensterben ist eine Borkenkäferart, der Ulmensplintkäfer, welcher Überträger einer Pilzerkrankung ist und so schwerste Schäden an der Ulme verursacht.

In Mitteleuropa sind drei Ulmenarten bekannt: die Feldulme, die Bergulme und die Flatterulme. Weltweit kennt man ungefähr 45 Arten.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Ulmus (Gattung)
  • Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 40 m
  • Farbe der Blüten: artenabhängig
  • Sammelzeit: März – April
  • Vorkommen: weltweit in gemäßigten Breiten
  • Standorte: artenabhängig
  • verwendete Pflanzenteile: Rinde

Synonyme

Effe, Feldrüster, Parkulme, Rotrüster, Rüster, Rusten, Ruster

Wirksame Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe (Gerbsäure, Phlobaphene), Harz, Schleimstoffe

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Ulme wirkt adstringierend, entzündungshemmend und harntreibend und findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Darmentzündung
  • Durchfall
  • Ekzeme
  • Gastritis
  • Gicht
  • Hämorrhoiden
  • Mund- und Rachenraumentzündungen
  • Rachenentzündungen
  • Wundheilung

Dosierung und Anwendung

Die Rinde der Ulme kann zur Herstellung von Tees oder Tinkturen genutzt werden. Auch zur Erzeugung von Gurgelwasser oder von Badezusätzen findet die Ulmenrinde Verwendung.

Tee:
2 TL Rinde mit ¼ Liter kaltem Wasser übergießen, zum Kochen bringen und abseihen. Davon bei Darmentzündungen täglich 2 Tassen trinken.

Der Tee kann auch als Gurgelwasser oder als Badezusatz genutzt werden.

Tinktur:
Ein paar Stück Ulmenrinde in ein Schraubdeckel-Glas geben und mit Doppelkorn übergießen, bis die Rindenstücke komplett bedeckt sind. Im verschlossenen Glas an einem warmen Ort vier Wochen lang ziehen lassen. Danach abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.

Warnhinweise

Zubereitungen aus Ulmenrinde sollten nicht gleichzeitig mit Medikamenten eingenommen werden, da sie eventuell die Aufnahme dieser hemmen könnten. Immer einen zeitlichen Abstand von einer Stunde zur Einnahme von Medikamenten einhalten!

Da die Ulme vom Aussterben bedroht ist, sollte man die Rinde nicht von wilden Ulmen entfernen. Ulmenrinde ist im Handel erhältlich.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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