Stressfaktor Lärm

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Stressfaktor Lärm

In der Arbeit: Telefone, Kollegen und Maschinen. Zu Hause: Radio, Fernsehen und CD-Player. In der Freizeit: Straßenlärm, Diskotheken und Konzerte – schon ein äußerst grober Überblick zeigt die Vielzahl von Lärmquellen, denen man Tag für Tag ausgesetzt ist. Und die Zahl der Lärmerreger wird nicht weniger.


Lärm, die “meist laute und unerwünschte Summe von Geräuschen”, sorgt nicht nur für Unruhe, indem er “auf die Nerven geht”, er kann auch das Gehör selbst sowie Herz und Kreislauf schädigen. “Durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit zählt zu den am meisten verbreiteten Berufskrankheiten.

Doch Lärm kann sich auf den ganzen Körper negativ auswirken”, sagt Dr. Heinz Peter Slatin vom Österreichischen Roten Kreuz. So lässt sich etwa am Ende eines lärmerfüllten Tages eine gesteigerte Müdigkeit feststellen.

Wer ständig Lärm ausgesetzt ist, setzt seinen Körper ständigem Stress aus. Stress ist ein uralter Mechanismus: Adrenalin wird ausgeschüttet, der Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt, ist bereit zu Kampf oder Flucht. Wenn das über längere Zeiträume hinweg geschieht, sind Folgen von Schwindel und Kopfschmerzen über Allergien und hohem Blutdruck bis hin zu einem erhöhten Infarktrisiko möglich.

Ständiger Lärm wirkt sich aber auch auf den Fett-, Kohlenhydrat- und Cholesterinstoffwechsel negativ aus.

Lärm verursacht Stress und beeinträchtigt Gesundheit und Wohlbefinden

Slatin: “Wenn Nacht für Nacht vor dem Schlafzimmerfenster Autos vorbeifahren und der Lärm dabei etwa 60 bis 65 Dezibel erreicht, steigt auf lange Sicht das Infarktrisiko an. 60 Dezibel entsprechen etwa einem auf Zimmerlautstärke laufenden Radio.”

Außerdem verkürzt Lärm die Dauer des Tiefschlafs, der aber für die Erholung besonders wichtig ist. Die Zahl und Länge der Traumphasen nimmt ab. Erlebtes wird schlechter verarbeitet. Die Folgen: Schlafstörungen, Gereiztheit, Depression.

Dem Lärm zu entkommen ist nicht einfach. Doch lässt sich der tägliche Geräuschpegel eindämmen, indem etwa Kopfhörer nicht laut aufgedreht werden oder Gehörschutz in der Maschinenhalle getragen wird. Wichtig wäre es auch, ab und zu bewusst auf Lärm jeder Art zu verzichten und sich einfach Ruhe zu gönnen. Denn, so Slatin: “Innere Ruhe zu finden ist nur dann möglich, wenn man auch äußere Ruhe genießen kann.”

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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Linktipps

– Lärm macht krank
– Ohren-Corner: Infos von A bis Z
– Hörtests für Kinder
– Tag gegen den Lärm: Aktiver Lärmschutz
– Sick-Building-Syndrom

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