Sommer, Sonne, Sonnenschutz: brennende Fragen zum Thema Sonne

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Sonnenschutz für die Haut

Nach wie vor steht gebräunte Haut für Gesundheit, Fitness und Attraktivität. Und immer noch nehmen viele auf dem Weg dahin einen Sonnenbrand in Kauf. Und das obwohl häufige Sonnenbrände nachweislich das Hautkrebsrisiko erhöhen.


Damit Sie sich keinen unnötigen Gefahren aussetzen, haben wir für Sie die wichtigsten Grundregeln zum Thema Sonnenschutz in einem übersichtlichen Frage-/Antwort-Katalog zusammengestellt.

Was haben Sonnenstrahlen mit Hautkrebs zu tun?

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen UVA und UVB-Bestrahlung und Hautkrebs.

Auch wenn wir es kaum oder garnicht wahrnehmen, wir sind ständig UV-Strahlen ausgesetzt. Die natürliche UV-Strahlung des Sonnenlichts besteht aus den langwelligen UV-A-Strahlen und den kurzwelligen UV-B-Strahlen, wobei die energiereichen UV-B-Strahlen als Mitursache für Hautkrebs gelten. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die übermässige Strahleneinwirkung einen schädigenden Einfluss auf die Hautzellen hat.

Erkennbare Schäden werden durch Bräunungen bzw. Rötungen, welche vom Hauttyp abhängig sind, hervorgerufen – diese können mit der Zeit zu Falten, Altersflecken und manchmal zu Hautkrebs führen. Hautkrebs kann natürlich auch auch durch künstliche UV-Strahlen, wie etwa Solarien oder UV-Lampen verursacht werden.

Warum bewirkt das Ozonloch ein erhöhtes Hautkrebsrisiko?

Durch die dünner werdende Ozonschicht und kleine Ozonlöcher über Europa steigt das Sonnenbrandrisiko. In der Stratosphäre bildet Ozon durch seine hohe UV-Absorption eine natürliche Schutzschicht, die das Leben auf der Erdoberfläche vor der ultravioletten Strahlung der Sonne schützt.

Die Löcher im Ozon lassen immer mehr Sonne und UV-Strahlen herunter und führen zu vermehrten akuten und chronischen Lichtschäden der Haut.

Woher weiß ich, wie lange meine Haut die Sonneneinstrahlung heil übersteht?

Wie empfindlich die Haut auf Sonne reagiert, hängt vom Hauttyp ab. Grundsätzlich werden vier Grundtypen unterschieden, deren Eigenschutzzeit (die ungefährliche Verweildauer in der Sonne) sehr unterschiedlich ist.

Menschen mit heller Haut, mit roten oder hellblonden Haaren (Hauttyp 1) bekommen schon nach fünf bis zehn Minuten einen Sonnenbrand, während Menschen mit Hauttyp 4 (dunkelhaarig, braunhäutig) sich sehr lange gefahrlos in der direkten Sonne aufhalten können.

Die akute Folge von zu viel Sonne ist gerötete, verbrannte Haut oder sogar Blasen. Die Strahlen schädigen auch die darunter liegenden Zellen. Mittelfristig lässt das die Haut vorzeitig altern, mit erhöhter Faltenbildung und unschönen Pigmentflecken, eine mögliche Langzeitfolge ist Hautkrebs.

Wer über zahlreiche, atypische oder unregelmäßige Muttermale verfügt, sollte sich jährlich zumindest ein Mal einem Check beim Facharzt für Dermatologie unterziehen.

Was versteht man unter dem “Lichtschutzfaktor”?

Der Lichtschutzfaktor (LSF/ engl. SPF) ist eine numerische Bewertung, die auf Sonneschutz-Cremebehältern angezeigt wird. Für alle normalen Zwecke stellt SPF15 ein angemessenes Maß an Schutz vor Sonnenbrand und vor der schädlichen ultravioletten Strahlung zur Verfügung, die durch das Tageslicht ausgestrahlt wird.

Wenn Sie ungeschützt 10 Minuten in der Sonne verbleiben können, bevor Sie eine leichte Rötung der Haut verspüren, dann sind Sie mit einer guten Sonnencreme des Lichtschutzfaktors 15 in der Lage 150 Minuten in der Sonne zu bleiben. Aber Vorsicht, die Sonnencreme muss überall aufgeragen werden (Ohren, Haaransatz und Genick nicht vergessen). Sie sollte 15 Minuten vor dem Sonnenbaden aufgetragen werden, damit die Haut die Creme auch aufnehmen kann.

Schweissbildung, Schwimmen und natürlich das Abtrocknen können den Schutz beeinträchtigen. SPF 15+ ist für die gemässigten Zonen ausreichend, für höhere Sonneneinstrahlungsgebiete sollte man auf einen SPF 30 ausweichen, da er besser schützt. Sonnencreme sollte man nicht nur im Sommer benutzten, gerade die Reflexionswirkung von Schnee darf nicht unterschätz werden.

Je höher der Lichtschutz, desto sonnensicherer die Haut?

Prinzipiell ja – ein Lichtschutzfaktor von 15 hält etwa bereits 93 Prozent der UVB-Strahlen ab. Aber Vorsicht, LSF 45 bietet jedoch nicht den dreifachen Schutz, sondern nur rund 5 Prozent mehr (98 Prozent). Der höhere Wert weist bloß auf die mögliche längere Verweildauer (wie oben beschrieben) in der Sonne.

Achtung: Je mehr Filtersubstanzen ein Sonnenprodukt enthält, desto klebriger und schwerer verteilbar wird es, was wiederum den Schutz beeinträchtigen kann.

Schützt ein Sonnenspray so gut wie eine Sonnencreme?

Über den Schutz entscheidet nicht die Konsistenz (Creme, Milch, Gel, Spray), sondern die aufgetragene Menge. Nur wer großzügig cremt, erreicht maximalen Sonnenschutz. Pro Quadratzentimeter Haut sollte man zwei Milligramm Creme verbrauchen, fürs Gesicht entspricht das etwa einem haselnussgroßen Klecks. Ideal bei fettiger oder stärker behaarter Haut ist ein leichtes Fluid oder Spray, bei trockener Haut eher eine Creme nehmen.

Sonnenschutz-Produkte mit der Aufschrift “UVA/UVB-Schutzbalance” sind neu auf dem Markt. Sie gewährleisten, dass – je nach Höhe des Lichtschutzfaktors – die Haut gleich gut vor UVA- und UVB-Strahlen geschützt wird. Diese neue Messmethode ist als DIN-Norm bereits anerkannt.

Die Bezeichnung “Australischer Standard” besagt wiederum, dass 90 Prozent der UVA-Strahlen herausgefiltert werden, unabhängig von der Höhe des UVB-Lichtschutzfaktors. Im Gegensatz dazu steigt bei Produkten mit der Bezeichnung “UVA/UVB-Schutzbalance” die Höhe des UVA-Schutzes mit zunehmendem LSF an.

Wie wichtig ist der Schutz speziell vor UVA-Strahlen?

Sehr wichtig, denn bereits geringe Dosen schädigen die Haut, das Risiko für Hautkrebs steigt. Außerdem ist UVA-Licht die Hauptursache für die Hautalterung. Die langwelligen Strahlen dringen tief in die Haut ein und zerstören dort die elastischen Fasern.

Sichtbare Folge: Das Bindegewebe erschlafft, die Haut wird früher faltig. Weil der Anteil an UVA-Licht im Solarium viel größer ist als in der Sonne, sind Sonnenbanknutzer extrem gefährdet. Hinzu kommt, dass einmal entstandene Schäden nicht reparabel sind, sondern sich ständig summieren.

Warum soll ich mich nach dem Baden wieder einreiben?

Beim Schwimmen und anschließenden Abtrocknen vermindert sich der Sonnenschutz, auch bei einer wasserbeständigen Creme. Als “wasserbeständig” gilt ein Produkt übrigens dann, wenn der gemessene Schutzfaktor nach zweimal 20-minütigem Bad noch die Hälfte des ursprünglichen Wertes erreicht.

Vorbräunen im Solarium?

Nein, nein und nochmals nein! Als Schutzmaßnahme ist Vorbräunen im Solarium völlig wirkungslos, denn die UVB-Strahlen aus der künstlichen Sonne sind zu schwach, um eine schützende Hornschicht aufzubauen.

Allerdings führen auch sie zu früher Hautalterung mit Falten, Pigmentflecken und Muttermalen. Vorsicht bei Turbobräunern, sie sind bis zu sechsmal stärker als die Äquatorsonne und können die Haut schon nach drei bis fünf Minuten verbrennen.

Wenn man sich unbedingt im Solarium auf den Sonnen-Urlaub vorbereiten will, sollte man unbedingt eine Sonnenbank benutzen, die neben dem sofort bräunenden UV-A-Licht auch einen moderaten Anteil an UV-B-Licht enthält. Da das Personal in Sonnenstudios oftmals leider keine kompetente Auskunft geben kann, sollte man im Zweifel besser den Hautarzt fragen.

Sonnenschutz für Kinder

Kinder brauchen einen besonderen Schutz vor der Sonne. Denn ihre Haut muss die schützende Pigmentierung erst noch lernen. Außerdem ist Kinderhaut viel dünner und empfindlicher als die von Erwachsenen. Deshalb empfehlen Hautärzte für Kinder Sonnenschutzmittel mit mineralischen statt mit chemischen Lichtschutzfaktoren.

Mikropigmente reflektieren das Licht und lassen es so erst gar nicht in die Haut eindringen. Und sie werden gerade von empfindlicher Haut gut vertragen.

Grundsätzlich muss ein Sonnenbrand bei Kindern unbedingt vermieden werden. Deshalb dürfen Babys und Kleinkinder niemals der prallen Sonne ausgesetzt sein! Achten Sie auf Schatten, und sonnengerechte Kleidung – wichtig: Hut oder Mütze, die auch den Nacken bedecken, T-Shirt, die Fußsohlen bedeckende Schuhe und für die Augen auch bei Kindern eine Sonnenbrille.

Es gibt auch spezielle Sonnenschutzbekleidung, die vor allem für Kinder und in sensiblen bereichen (Australien) sehr sinnvoll sein kann.

Wie viel Sonne braucht der Körper zum Vitamin-D-Bilden?

In vernünftigen “Mengen” besitzt die UV-Strahlung eine Reihe notwendiger und positiver Effekte. So ist UV-Strahlung für die Bildung von Vitamin D in der Haut erforderlich. In unseren Breiten genügen für die Produktion von Vitamin D täglich 15 Minuten Tageslicht auf Gesicht, Armen und Händen – auch bei völlig bedecktem Himmel. Vitamin D ist unverzichtbar für die Kalziumaufnahme in den Knochen.

Außerdem stimuliert das Sonnenlicht das Immunsystem und fördert das allgemeine Wohlbefinden. In der medizinischen Therapie wird UV-Strahlung u.a. zur Behandlung von Psoriasis (Schuppenflechte) und Neurodermitis sowie zum Abbau bestimmter Empfindlichkeitsstörungen verwendet. Lichttherapie wird bei Depressionen und gestörtem Schlaf-Wach-Rhythmus angewandt.

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Linktipps

– Sonne & Haut – auf den richtigen Schutz kommt es an
– Die richtige Hautpflege im Sommer
– Sonnenallergie | Medizinlexikon
– Die besten Pflegetipps für anspruchsvolle Haut
– Hautkrebs vorbeugen
– Sonne & Medikamente
– Weißer Hautkrebs im Vormarsch
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– Blutschwämmchen und Feuermale
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