Sellerie | Heilpflanzenlexikon

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Sellerie, Zeller, Heilkraut

Als Heilpflanze ist die (oder der) Sellerie bereits seit dem Altertum bekannt. Schriftlichen Überlieferungen zufolge nutzten sie bereits die alten Ägypter vor 3000 Jahren. Auch bei den Römern und den Griechen der Antike wurde die Sellerie erwähnt, zum Beispiel bei Horaz und Plinius bzw. bei Dioskurides oder Theoprast, der die Sellerie für ihre harntreibende Wirkung lobte.


Im Mittelalter und während der Renaissance wurde die Sellerie noch hauptsächlich als Heilpflanze genutzt, heute hat sie in der Naturheilkunde kaum noch Bedeutung und wird vorwiegend in der Küche verwendet.

Sellerie – Artikelübersicht:

  • Synonyme
  • Heilwirkung und Anwendungsgebiete
  • Dosierung
  • Warnhinweise
  • Linktipps zur Sellerie als Heilpflanze

Die (Echte) Sellerie ist eine einjährige oder zweijährige krautige Pflanze. Man unterscheidet bei der Sellerie zwischen der Wildform, der Sumpfsellerie und den Kulturformen. Von den Kulturformen wiederum gibt es drei Varietäten: die Knollensellerie, die Bleichsellerie und die Schnitt- oder Würzsellerie. Letztere ist der Wildform am ähnlichsten, dient als Gewürzkraut und zur Herstellung von Selleriesalz, einer Mischung aus getrockneten Blättern und Kochsalz.

Die Knollensellerie hat eine fleischige, rundliche, rübenartige Wurzel. Die Wurzelknolle wird in der Küche vielseitig eingesetzt, unter anderem als Bestandteil von Suppengrün, als Gemüsebeilage oder – in Scheiben geschnitten – als Sellerieschnitzel.

Die Bleichsellerie, oder auch Stangensellerie genannt, hat lange, fleischige Blattstiele und eine kleine Wurzelknolle. Verwendet werden bei der Bleichsellerie die Blattstiele, beispielsweise für Gemüseschmorgerichte oder Salate.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Apium graveolens
  • Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 100 cm
  • Farbe der Blüten: Reinweiß, gelblich bis grünlich
  • Sammelzeit: Mai bis November
  • Vorkommen: Europa
  • Standorte: hell und sonnig; bevorzugt feuchte bis nasse nährstoffreiche, salzhaltige Schlammböden
  • verwendete Pflanzenteile: Knolle, Stängel, Blätter

Synonyme

Echter Sellerie, Epf, Eppich, Eppichsamen, Gailwurz, Geilwurz, Sällerli, Schoppenkraut, Schoppenkrud, Stehsalat, Suppenkraut, Zelderie, Zeller, Zellerer, Zellerich, Zellerie, Zellerlin, Zoppenkrud

Wirksame Inhaltsstoffe

Furocumarine (Bergapten), Limonen, Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Kalium), Sesquiterpenen (β-Selinen, Humulen), Vitamin B1, B2, B12, C und E

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Sellerie wirkt blutreinigend, harntreibend, kreislaufstärkend, menstruationsfördernd sowie nervenstärkend und findet daher auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Bluthochdruck
  • Bronchitis
  • Brustentzündung
  • Brustkrämpfe
  • Diabetes (unterstützend)
  • Fettsucht
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Gicht
  • Hauterkrankungen
  • Husten
  • Lungenkatarrh
  • Magenschwäche
  • Milchstau
  • Ödeme
  • Rheuma
  • Wassersucht


Dosierung und Anwendung

Die Sellerieknolle eignet sich zur Herstellung eines Tees, der harntreibend wirkt und Blähungen lindert. Dafür die Sellerieknolle in kleine Stücke schneiden, mit kaltem Wasser übergießen und kurz aufkochen lassen. Anschließend abseihen.

Warnhinweise

  • Nicht anwenden bei Nierenerkrankungen.
  • Das in der Sellerie enthaltene Furocumarin Bergapten kann bei Lichteinwirkung Hautreizungen auslösen (Photo- oder Wiesengräserdermatitis).
  • Selten löst die Einnahme von Sellerie allergische Reaktionen aus.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipps

– Sellerie als Aphrodisiakum
– Rezept: Ofensellerie orientalisch
– Rezept: Apfel-Sellerie-Salat mit Sojabohnen
– Senfsprossen | Keime und Sprossen
– Heilpflanzenlexikon – Index

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