Schneeblindheit

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Schneeblindheit

Mediziner sprechen bei der Schädigung der Augen durch UV-Strahlung von “Aktinischer Keratopathie”, Skifahrer oder Bergsteiger von “Schneeblindheit”. Denn bei intensiver Sonnenstrahlung reflektiert der Schnee die ultraviolette Strahlung zusätzlich, so dass ungeschützte Augen zeitweilig “erblinden” können. Wer also ohne Sonnenbrille unterwegs ist, riskiert Schneeblindheit mit Spätfolgen. Allerdings kann dieses Leiden nicht nur durch Sonnenstrahlen, sondern auch durch künstliche Quellen wie UV-Lampen oder Lichtbogenschweißgeräte ausgelöst werden.


Was passiert hier in meinem Auge?

Bei der so genannten Schneeblindheit wird die äußere Hornhautschicht der Augen durch starkes ultraviolettes Licht geschädigt. Um das Innere des Auges zu schützen, absorbiert die Oberfläche der Hornhaut die schädliche Strahlung weitgehend. Sind die UV-Strahlen aber zu stark, verbrennt sie wie normale Haut – ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. Die äußere Hornhautschicht kann sich dabei ablösen, wodurch die Nervenenden freigelegt werden. Typische Symptome sind neben starken Schmerzen auch Tränenfluss und eine extreme Lichtempfindlichkeit.

Behandlung

Bei Verbrennungen der Augen helfen Tropfen, die schmerzstillend und abschwellend auf die Schleimhäute wirken. Auch kalte Umschläge wirken beruhigend. Betroffene sollten aber auf jeden Fall einen Augenarzt aufsuchen. Denn Hornhautentzündungen können Vernarbungen zur Folge haben, die das Sehvermögen beeinträchtigen.

Wird die Schneeblindheit rechtzeitig behandelt – die Patienten sollten sich im Dunkeln aufhalten und bekommen oft antibiotische Salben – heilt sie nach zwei bis drei Tagen ab. Es können aber auch bleibende Schäden entstehen.

Vorbeugung

Besser als jede Behandlung ist naturgemäß eine adequate Vorsorge. Beim Skifahren bedeutet dies eine hochqualitative Sonnen- bzw. Skibrille mit UV-Schutz. Dies gilt übrigens auch für Träger weicher Kontaktlinsen, auch wenn moderne Produkte mittlerweile meist einen UV-Blocker integriert haben, so bieten sie dennoch keinen Schutz für die Bindehaut.

Die Höhenlage spielt eine entscheidende Rolle: pro 1000 Metern Seehöhe nimmt die UVB-Strahlung um circa 20 Prozent zu. Und im schneebedeckten Gelände ist die Strahlung bis zu 16-mal höher als im aperen Zustand. Ein unverschmutzter, trockener Neuschnee reflektiert das Sonnenlicht fast vollständig. Dies gilt übrigens keineswegs nur für wolkenlosen blauen Himmel, selbst bei Nebelsonne ist die Strahlungsstärke nur unwesentlich geringer, weshalb auch in diesem Fall – selbst bei subjektiv gering empfundener Lichtintensität – nicht auf eine gute Brille verzichtet werden sollte.

Das Gefährdungspotenzial für Keratitis solaris wie die Schneeblindheit auch genannt wird, ist übrigens in den Monaten Februar, März und April am höchsten, denn dann steht die Sonne wieder höher und kann besonders starke Reflexionen am Schnee verursachen.

Augenkrankheiten

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