Schlüsselblume | Heilpflanzenlexikon

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Schlüsselblume, Apothekerprimel, Hausmittel

Als Heilpflanze wird die Schlüsselblume aufgrund ihrer entkrampfenden und schleimlösenden Wirkung vorwiegend bei verschleimtem Husten eingesetzt. Darüber hinaus wird sie in der Volksheilkunde bei Nervosität, Neuralgien und bei Migräne verwendet.


In Österreich und der Schweiz dienen die Blüten der Schlüsselblume außerdem zum Färben von Ostereiern.

Die (Echte) Schlüsselblume ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 cm erreicht. Ihre gelben Blüten erscheinen von März bis Juni und haben einen honigartigen, lieblichen Duft. Ihre Bezeichnung hat die Schlüsselblume von der Ähnlichkeit des Blütenstandes mit einem Schlüsselbund.

Leider ist die Schlüsselblume – vermutlich wegen der Umweltverschmutzung und der modernen Landwirtschaft – sehr selten geworden. Sie steht daher in vielen Regionen unter Naturschutz.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Primula veris
  • Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 30 cm
  • Farbe der Blüten: Gelb
  • Sammelzeit: März – Juni
  • Vorkommen: Europa und Vorderasien
  • Standorte: anspruchslos; lockere und kalkhaltige Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Wurzel, Blüten

Synonyme

Allelujableaml, Apothekerprimel, Arzneiprimel, Arznei-Schlüsselblume, Aurikel, Auritzel, Bärenohr, Batenge, Batengelein, Ehrezeicheli, Eieräuglein, Eierkraut, Eierkuchen, Erdprimel, Fastenbleaml, Fastenblume, Frauenschlüssel, Frühlingsschlüsselblume, Fünfwundenblume, Gichtblume, Handschuhblume, Heiratsschlüssel, Himmelschlüssel, Kirchenschlüssel, Kraftblume, Kuckucksblume, Madäneli, Märzenblümli, Mundfäulkraut, Osterblume, Peterschlüssel, Petriblume, Primel, Schmalzschüsseli, Trubechnöpfli, Waldschlüsselblume, Wiesen-Primel, Wiesen-Schlüsselblume

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Kieselsäure, Phenolglykoside, Primaverin, Primulaverin, Primulaverosid, Saponine

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Schlüsselblume gilt als beruhigend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerzlindernd, schweißtreibend und stoffwechselanregend. Sie wird daher auf folgenden Gebieten eingesetzt:

  • Bronchitis
  • Erkältungskrankheiten
  • Gicht
  • Gliederschmerzen
  • Halsentzündung
  • Herzmuskelentzündung
  • Herzschwäche
  • Husten
  • Kehlkopfentzündung
  • Keuchhusten
  • Kopfschmerzen
  • Lungenentzündung
  • Migräne
  • Mundfäule
  • Mundschleimhautentzündung
  • nervöse Kopfschmerzen
  • nervöse Schlaflosigkeit
  • Nervosität
  • Neuralgien
  • Ödeme
  • Prellungen
  • Rheuma
  • Schlafstörungen
  • Schnupfen
  • Schwindel
  • Verstopfung
  • Vitamin C-Mangel
  • Wassersucht
  • Zahnfleischentzündung


Dosierung und Anwendung

Die Schlüsselblume kann zur Zubereitung von Tees oder Sirups, vorwiegend bei verschleimtem Husten, sowie für Umschläge bei Gliederschmerzen verwendet werden.

Tee:
4 g Blüten mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Davon täglich mehrere Tassen mit Honig gesüßt trinken.

Sirup:
4 g Wurzeln in ¼ Liter Wasser kochen, nach 10 Minuten abseihen und 3 EL Honig hinzugeben. Davon mehrmals täglich 1 EL einnehmen.

Umschlag:
10 g Wurzeln in ¼ Liter Wasser kochen und nach 10 Minuten abseihen. Ein Leinen- oder Baumwolltuch damit tränken und auf die zu behandelnde Stelle legen.

Warnhinweise

  • Nicht anwenden während der Schwangerschaft.
  • Bei empfindlichen Personen kann die Berührung mit der Schlüsselblume Ausschläge auslösen.
  • In seltenen Fällen treten nach der Einnahme – aufgrund der reizenden Wirkung der Saponine – Magenbeschwerden und Übelkeit auf.
  • Ein Dauergebrauch ist zu vermeiden. Nach sechs Wochen Anwendung ist eine Pause von zwei Wochen ratsam.
  • Die Schlüsselblume steht in vielen Regionen unter Naturschutz.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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