Beauty-Tipps für die Haut: Peeling macht müde Haut wieder munter

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Beim Peeling wird die oberste Hornschicht der Haut entfernt

Für die meisten Menschen ist es eine unliebsame Erfahrung, doch vermeiden lässt es sich einfach nicht: Die Haut verändert sich, wird mit zunehmendem Alter trockener und unelastischer.


Die Haut entwickelt ständig neue Zellen, die nach außen wachsen und dort austrocknen und verhornen. Beim Peeling werden diese Hornschüppchen gelöst und der Teint wirkt wieder frisch und klar.

Peeling – Artikelübersicht:

Das englische Wort “peeling” bedeutet schälen. Und genau das passiert auch, wenn in der Hautpflege ein Peeling angewendet wird: Peeling ist eine kosmetische Behandlung, bei der oberflächliche Schichten der Haut flächig entfernt werden. Peeling hat eine lange Tradition: Im alten Ägypten sollen Behandlungen üblich gewesen sein, die dem heutigen oberflächlichen Peeling entsprechen.

Im türkischen Bad (Hamam) wird traditionell eine Ganzkörperbehandlung mit einem Handschuh aus Ziegenhaar durchgeführt. Königin Kleopatra – ohnehin eine Pionierin der Schönheitspflege wenn man den vielen Berichten glauben darf – soll ihre Haut mit Nilsand eingerieben haben, um sie porentief zu reinigen. Später wurden Mixturen aus Schwefel, Senf und Sand benützt, um dem Traumziel eines makellosen Teints näher zu kommen.

Die Haut

Die Haut eines erwachsenen Menschen bedeckt, je nach Körpergröße, eine Fläche von 1,5 bis 2 Quadratmetern. Ihr Gewicht macht etwa ein Sechstel des Körpergewichts aus, im Durchschnitt 10 bis 12 kg – im wahrsten Sinne des Wortes ein schwerer Brocken! Damit ist unsere Haut das umfangreichste Organ des Menschen und gleichzeitig wohl eines der am wenigsten bekannten.

Leider merken wir erst, wie wichtig unsere Haut ist, wenn wir ein Problem damit haben: Pickel, kleine Verletzungen oder Falten führen uns immer wieder vor Augen, dass die Haut lebt und nichts vergißt.

Vor allem Sonne, Stress und das Alter hinterlassen Spuren auf unserem Körper, und mit aller Kraft und viel Geld versuchen wir, unsere Haut auf jung zu trimmen. Allein in Deutschland wurden 2005 gut 12 Milliarden Euro für Kosmetik und Körperpflege-Produkte ausgegeben.

Arten von Peelings

Im wesentlichen werden drei Arten unterschieden:

  • Mechanische Peelings: Dabei lösen feine Schleifpartikel in einer Creme oder Paste die Hornschüppchen ab. Diese Art von Peelings werden nicht nur von Kosmetikfirmen hergestellt, man kann es auch relativ leicht in der Küche herstellen. Ein einfaches Rezept dafür ist zum Beispiel, Honig mit Topfen und Zucker zu vermischen, diese Mischung dann sanft in die Haut zu massieren und dann abzuwaschen. Je mehr Zucker Sie verwenden, desto stärker wird der Peelingeffekt. Sanfte mechanische Peelings können ein Mal pro Woche angewandt werden, empfehlen Hautärzte.
  • Chemische Peelings: Dabei lockern Säuren die Zellverbände der Hornschüppchen auf, so dass diese abgestoßen werden. Säuren aus Zitronen, Äpfeln, Papayas etc. werden
    Cremes oder Gelen zugesetzt und als chemische “Peelings” (Schälkuren) angeboten. Dank ihres natürlichen Images lassen sie sich auch bestens vermarkten. Fruchtsäurepeelings verwenden Glykol-, Apfel-, Wein-, Zitronen-, Pyruvin und Salizylsäure bis zu 40 Prozent, in ärztlicher Hand kommen sogar bis zu 70 Prozent zur Anwendung.

    Schattenseite: Damit die säurehaltigen Kosmetika wirklich einen sichtbaren Effekt haben, müßten sie mehr als die erlaubten 10 % Fruchtäure beinhalten. In einem solchen Falle handelt es sich aber nicht mehr um Kosmetika sondern um ein Medikament, das der Rezeptpflicht unterliegt und nur unter Aufsicht eines Hautarztes angewendet werden darf. In der dermatologischen Praxis werden nach einem Standardbehandlungsschema über 10 Wochen bis zu 70%ige Peelings durchgeführt – Hautirritationen sind dabei nicht ausgeschlossen.

    Und ganz billig ist die Angelegenheit auch nicht! Je höher die Konzentration, desto tiefer, aber auch aggressiver die Wirkung. Das Hantieren mit höher dosierten Fruchtsäuren sollte man also wirklich unbedingt Dermatologen überlassen.

  • Biologische Peelings: Dabei lösen Fett und Eiweiß spaltende Enzyme die Kittsubstanz zwischen den Hornschüppchen auf und diese lösen sich dann leichter. Sie machen die Haut aufnahmefähiger für Pflegesubstanzen.

Die richtige Anwendung

Peelings verhelfen allgemein zu einem frischeren Aussehen. Für reifere Haut ist die sogenannte Exfoliation noch wichtiger, denn mit zunehmendem Alter verdickt sich die Haut, wird grober und großporig.

Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, denn wenn man zu oft peelt, könnte es sein, dass die Produktion neuer Zellen stärker angeregt wird als beabsichtigt. Dann wird die Hornschicht dicker und nicht feiner.

Peeling wird angewendet gegen:

  • schlechten Teint,
  • Pigmentflecken,
  • Pigmentstörungen,
  • Fältchen und Falten,
  • Hautunreinheiten,
  • bestimmte Arten von Akne,
  • vergrösserte Poren,
  • erschlaffte Haut,
  • Verhornungsstörungen der Haut
  • Hautnarben (z.B. Dehnungs- und Schwangerschaftsstreifen)

Wichtige Richtlinien:

1. Es ist entscheidend, den eigenen Hauttyp zu kennen, bevor man ein Peeling verwendet. Die Bedürfnisse der Haut variieren je nach Typ (trockene, fettige, empfindliche, Mischhaut usw.), daher sollte ein Peeling ausgewählt werden, das zu deinem Hauttyp passt.

2. Nicht zu oft verwenden: Peelings sollten nicht übermäßig verwendet werden. Ein- bis zweimal pro Woche reicht normalerweise aus. Häufiges Peelen kann die Haut reizen und austrocknen.

3. Verwenden Sie sanfte, kreisende Bewegungen, um das Peeling aufzutragen. Drücken Sie nicht zu fest, um die Haut nicht zu reizen.

4. Sparen Sie die Augenpartie und andere empfindliche Bereiche aus, da Peelings zu grob für diese Bereiche sein können.

5. Nach der Anwendung das Peeling gründlich mit warmem Wasser abspülen, um alle Peelingpartikel zu entfernen.

6. Verwenden Sie Feuchtigkeitsspender: Nach dem Peeling ist die Haut besonders aufnahmefähig für Feuchtigkeit. Verwenden Sie eine reichhaltige Feuchtigkeitscreme oder Lotion, um sicherzustellen, dass die Haut ausreichend hydratisiert wird.

7. Im Sommer unbedingt Sonnencreme verwenden: Nach einem Peeling ist die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlen. Tragen Sie deshalb immer Sonnenschutzmittel auf, um die Haut vor Schäden durch die Sonne zu schützen.

8. Auf Hautreizungen achten: Wenn du Anzeichen von Hautreizungen wie Rötungen, Schwellungen oder Juckreiz bemerkst, solltest du die Verwendung des Peelings vorübergehend einstellen.

9. Vermeiden Sie die gleichzeitige Verwendung mehrerer peelender Produkte, da dies die Haut überbeanspruchen kann.

10. Wenn Sie an Hauterkrankungen leiden, empfindliche Haut haben oder unsicher über die Verwendung von Peelings sind, ist es ratsam, den Hautarzt Ihres Vertrauens zu konsultieren, um Empfehlungen zu erhalten.

Die richtige Anwendung von Peelings kann dazu beitragen, die Hautstruktur zu verbessern, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Haut gesund und strahlend aussehen zu lassen. Es ist jedoch wichtig, die oben genannten Richtlinien zu befolgen, um Hautirritationen zu vermeiden und die besten Ergebnisse zu erzielen.

Risiken

Grundsätzlich gilt, je stärker ein Peeling, desto tiefere Hautschichten werden dadurch abgetragen. Chemische Peelings (Säuren) lassen das Eiweiß der Haut gerinnen (denaturieren es).

So kommt es beispielsweise dazu, dass bei einem Trichloressigsäure-Peeling ein “Frosting” auftritt, d.h. eine weiße Schicht von zerstörtem Protein sichtbar wird. Die Stärke eines Säurepeelings (chemischen Peelings) ist abhängig von der verwendeten Konzentration, der Einwirkdauer und wie stark es in die Haut eingebracht wird.

Ein oberflächliches Peeling bringt kaum Risiken mit sich, intensive mechanische Behandlung der Haut fördert allerdings die Verhornung. Halten Sie sich bei gekauften Peelings an die Anwendungshinweise. Bei unsachgemäßen und zu häufigen Anwendungen sind folgende Risiken gegeben:

  • Schädigung tieferer Hautschichten,
  • bei unsachgemäßer Anwendung der Säuren (chem. Peeling) unbeabsichtigte Verätzungen,
  • Narbenbildung: bei Befolgung aller Ratschläge des Arztes unwahrscheinlich
  • dauerhafte Pigmentstörungen, begünstigt durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel und durch UV-Strahlung
  • Empfindlichkeit gegen UV-Strahlen: Sonne muss einige Monate nach einem medizinischen Peeling unbedingt gemieden werden. Wenn man aus dem Haus geht, muss man Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 40 auftragen. UV-Strahlen können das eigentlich schöne Ergebnis, das man sich erhofft, völlig zerstören und großen Schaden anrichten.

Selbstgemachte Peelings

Hornschüppchen lassen die Haut farblos und stumpf aussehen. Ein auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmtes Peeling entfernt diese Hautschüppchen ohne die Haut zu reizen und regt die Durchblutung an.

Winzige Synthetik-Kügelchen oder natürliche Granulate aus zermahlenen Aprikosenkernen, Kleie oder Meersand wirken wie ultrafeines Sandpapier. Weitere Stoffe, die für mechanische Peelings verwendet werden: Salzkristalle, Zuckerkristalle, Scheuerschwämme und harte Bürsten, sowie Schleifpartikel aller Art (z.B. Tonerde, Sand, Kunststoffpartikel).

Ananas-Peeling selbst gemacht

Zutaten:

  • 500g Ananasfruchtfleisch
  • 100 ml Wasser
  • 2 EL Maismehl oder Sand
  • 1 EL Duschgel
  • 1/2 TL Olivenöl

Anwendung:

  • Für das Ananas-Peeling pürieren Sie 500g gewürfelte, frische Ananas-Stücke zusammen mit 100ml Wasser in einem Mixer, gut durchrühren und dann in eine Schüssel umfüllen.
  • Dazu geben Sie etwa 2 EL Maismehl, 1 EL Duschgel und 1/2 TL Olivenöl.
  • Rühren Sie die Peeling-Masse nochmals ordentlich durch, um das Maismehl gleichmässig zu verteilen.
  • Massieren Sie Ihren Körper mit kreisenden Bewegungen von Kopf bis Fuß.
  • Schenken Sie vorallem rauhen Knien und Ellenbogen besondere Aufmerksamkeit.

Haben Sie Ihren Körper ordentlich abgerubbelt, waschen Sie das Ananas-Peeling mit viel warmem Wasser wieder ab.

Wirkung:

Das Peeling ist sehr sanft und vor allem bei trockener Haut (Olivenöl) hervorragend geeignet.

Kaffee-Peeling

Ein Kaffee-Peeling ist eine großartige Möglichkeit, Kaffeesatz sinnvoll weiterzuverwenden und gleichzeitig die Haut zu pflegen.

Dieses Kaffee-Körperpeeling entfernt abgestorbene Hautzellen, fördert die Durchblutung und hinterlässt deine Haut samtig weich. Beachte jedoch, dass es nach der Anwendung im Badezimmer etwas chaotisch werden kann, also sei darauf vorbereitet, die Dusche oder die Badewanne gründlich zu reinigen.

Hier unser einfaches Rezept für ein selbstgemachtes Kaffee-Körperpeeling:

Zutaten:

  • 1/2 Tasse Kaffeesatz (getrocknet)
  • 1/4 Tasse Kokosöl (geschmolzen, alternativ ist auch Olivenöl möglich)*
  • 1/4 Tasse Zucker oder Meersalz
  • Ein paar Tropfen ätherisches Öl (optional, z.B. Lavendel, Zitrus oder Vanille, für einen angenehmen Duft)

Anwendung:

  • Stellen Sie sicher, dass der Kaffeesatz trocken ist. Wenn er noch feucht ist, lassen Sie ihn vor der Verwendung gut trocknen.
  • In einer Schüssel vermische den trockenen Kaffeesatz, das geschmolzene Kokosöl* und den Zucker oder das Meersalz. Alles gut durchmischen, bis Sie eine gleichmäßige Paste erhalten.
  • Wenn Sie möchten, fügen Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzu, um dem Peeling einen angenehmen Duft zu verleihen.
  • Tragen Sie das Peeling unter der Dusche oder in der Badewanne auf die feuchte Haut auf. Massieren es sanft mit kreisenden Bewegungen ein, konzentrieren Sie sich auf die Bereiche, die eine Extraportion Pflege benötigen, wie Ellenbogen, Knie und Fersen.
  • Lassen Sie das Peeling einige Minuten einwirken, um die Haut etwas aufzuweichen und zu beleben.
  • Spüle Sie das Peeling gründlich mit warmem Wasser ab.
  • Trocknen Sie abschließend ihre Haut sanft ab und Sie werden feststellen, wie weich und geschmeidig sie sich nun anfühlt.

* Anstelle von Kokosöl kann auch Olivenöl für dein Kaffee-Körperpeeling verwendet werden. Olivenöl ist eine ausgezeichnete Alternative, da es viele hautpflegende Vorteile bietet.

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Ölen ist die Konsistenz bei Raumtemperatur und der jeweilige natürliche Duft. Beide Öle sind jedoch wirksame Feuchtigkeitsspender und eignen sich gut für die Herstellung von Kaffee-Körperpeelings.

Kokosöl ist fest bei Raumtemperatur, aber es schmilzt leicht bei Körperwärme. Es hat feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und kann dazu beitragen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und zu beruhigen. Außerdem hat es einen angenehmen natürlichen Duft nach Kokos.

Olivenöl ist flüssig bei Raumtemperatur und wird oft als ausgezeichnetes Hautpflegeöl angesehen. Es ist reich an Antioxidantien und ungesättigten Fettsäuren, die die Haut mit Nährstoffen versorgen und sie weich und geschmeidig machen können.

Viel Spaß beim Verwöhnen ihrer Haut!

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