Pfefferminze | Heilpflanzenlexikon

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Pfefferminze, Englische Minze, Naturheilkunde

Die Pfefferminze ist eine sogenannte Bastardpflanze, die durch eine Kreuzung zwischen der Wasserminze (Mentha aquatica) und der Krauseminze (Mentha spicata) entstanden ist. Sie wurde erstmals 1696 in England beschrieben. Andere Minzearten schätzte man allerdings schon in der Antike. So empfahl etwa Aristoteles die Minze als Aphrodisiakum.


Zur Namensgebung der Minze ist folgende Sage überliefert: Hades, der Gott der Unterwelt, verliebte sich in die Nymphe Minthe. Seine verärgerte Frau Persephone verwandelte diese daraufhin in eine Pflanze, die man heute als Minze kennt.

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, deren Blätter einen scharfen, erfrischenden Geruch und Geschmack haben und anfangs wärmend, dann kühlend wirken.

Pfefferminztee ist in den arabischen und nordafrikanischen Ländern ein Nationalgetränk, erfreut sich aber auch in Europa großer Beliebtheit.

Die Pfefferminze wirkt unter anderem anregend, desinfizierend, entzündungshemmend und verdauungsfördernd. Sie wurde in Deutschland am Institut für Geschichte der Medizin (Universität Würzburg) zur Arzneipflanze des Jahres 2004 gewählt.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Mentha piperita
  • Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 30 cm
  • Farbe der Blüten: Rosa bis Lila
  • Sammelzeit: im Frühsommer vor der Blüte
  • Vorkommen: in Europa und Nordamerika kultiviert
  • Standorte: sonnig; nährstoffarme, humusreiche Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter

Synonyme

Aderminze, Balsam, Edelminze, Englische Minze, Gartenminze, Katzenkraut, Krause Minze, Mutterkraut, Peperminte, Prominzen, Schmecker, Schmeckerts, Ackerminze, Teeminze

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle (u. a. Menthol), Bitterstoffe, B-Vitamine, Enzyme (Katalase, Peroxydase), Flavonoide, Gerbstoffe (Labiatengerbstoffe), Kalium, Kalzium, Valeriansäure

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Pfefferminze wirkt antibakteriell, beruhigend, galletreibend, keimtötend, krampflösend, schmerzstillend und tonisierend. Sie findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Brechreiz
  • Darmatonie (Verminderung der Darmbeweglichkeit)
  • Darmkoliken
  • Durchfall
  • Entzündungen der Magenschleimhaut
  • Erkältungskrankheiten
  • Gallensteine
  • Gastritis
  • Gicht
  • Grippe
  • Herzschwäche
  • Hexenschuss
  • Ischias
  • Konzentrationsschwäche
  • Kopfflechte
  • Kopfschmerzen
  • Leber- und Gallebeschwerden
  • Magen-Darmbeschwerden
  • Magenkrämpfe
  • Magenschmerzen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Migräne
  • Mundgeruch
  • Muskel- und Weichteilrheuma
  • Nervenschmerzen
  • Nierenschwäche
  • Obstipation (Verstopfung)
  • Rheuma
  • Schlaflosigkeit
  • schlecht heilende Wunden
  • Schnupfen
  • Spannungskopfschmerz
  • Übelkeit
  • Verbrennungen
  • Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie)
  • Wechseljahrsbeschwerden


Dosierung und Anwendung

Aus der Pfefferminze werden vorwiegend Tees zubereitet, sie dient aber auch zur Herstellung von Pfefferminzöl, Sirup oder Badezusätzen.

Tee:
1 EL getrocknete Blätter mit ¼ Liter heißem Wasser aufgießen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Es können auch 4 – 5 frische Pfefferminzblätter verwendet werden.

Sud:
10 EL Pfefferminzblätter mit 1 Liter Wasser aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen. Bei Erkältungen den Sud als Badezusatz oder zum Gurgeln verwenden.

Pfefferminzöl:
2 Handvoll frische Pfefferminze in eine farblose Flasche geben und mit ½ Liter Pflanzenöl auffüllen. 6 Wochen an einen sonnigen Platz stellen. Anschließend abseihen und die Blätter gut auspressen. Das Öl in eine dunkle Flasche füllen und kühl aufbewahren. Bei Kopfschmerzen in die Schläfenhaut einmassieren.

Sirup:
2 Handvoll frische Blätter mit ¾ Liter heißem Wasser übergießen und nach 20 Minuten abseihen. 2 kg Zucker gut einrühren. Bei Konzentrationsschwäche oder Erschöpfung 2 x täglich 1 EL einnehmen.

Warnhinweise

  • Pfefferminzöl nicht bei Kindern unter 3 Jahren anwenden, da es Atembeschwerden und Krämpfe auslösen kann.
  • Eine Überdosierung kann Entzündungen im Verdauungstrakt auslösen.
  • Pfefferminzöl kann Hautreizungen auslösen, in seltenen Fällen können auch allergische Reaktionen auftreten.
  • Personen mit Gallenstein- oder Lebererkrankungen sollten Pfefferminzpräparate nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden.
  • Vorsicht mit Pfefferminzöl im Augenbereich!
  • Nicht bei gastroösophagaler Refluxkrankheit oder Sodbrennen anwenden!

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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