Petersilie | Heilpflanzenlexikon

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Petersilie, Petersil, Naturheilmittel

Die Petersilie ist wahrscheinlich das bekannteste und am weitesten verbreitete Küchenkraut Europas sowie des gesamten Mittelmeerraums. Ihre Wurzel, aber auch ihre Blätter sind unverzichtbarer Bestandteil von Suppengrün.


Die Petersilie ist eine zweijährige Pflanze. Aus ihrer rübenartigen Wurzel treibt im Frühjahr ein Strauß von Stängeln aus, an denen krause oder glatte Blätter wachsen. Die Petersilie blüht im zweiten Jahr, dann können auch ihre eiförmigen, 2,5 mm hohen Samen (Früchte) geerntet werden.

Im alten Griechenland flocht man Kränze aus der Petersilie und trug diese bei festlichen Anlässen auf dem Kopf, um Trunkenheit vorzubeugen. Im Mittelalter wurde sie angeblich erfolgreich für Abtreibungen verwendet. Hildegard von Bingen empfahl die Petersilie bei Herz- oder Milzschmerzen.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Petroselinum crispum
  • Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 1 m
  • Farbe der Blüten: Gelbgrün
  • Sammelzeit: Wurzeln: März oder Oktober bisNovember, Kraut: Juni bis November, Früchte (Samen): August bis September
  • Vorkommen: ursprünglich vermutlich aus Südeuropa, inzwischen in ganz Europa, Westasien und in Teilen Nordeuropas
  • Standorte: sonnig bis halbschattig; nährstoffreiche, humose, feuchte Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter, Früchte (Samen), Wurzel

Synonyme

Bittersilche, Bockskraut, Bockskraut, Gartenpetersilie, Gartenteppich, Geilwurz, Gemeine Petersilie, Grönte, Kräutel, Peterchen, Peterlasbuben, Peterle, Peterlein, Peterling, Petersihjlien, Petersillig, Silk, Stehsalat

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle und deren Bestandteile (Apiol, Myristicin, Salicylate, Thymol), Cumarine (Bergapten, Isoimperatorin, Umbelliferon), Flavonoide, Folsäure, Gerbsäure, Glykoside (Apiin), Mineralstoffe (Eisen, Kalium, Kalzium, Mangan, Zink), Niacin, Violaxanthin, Vitamin C, Vitamin E

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Petersilie wirkt appetitfördernd, harntreibend, krampflösend, menstruationsfördernd, schleimlösend, tonisierend und wehenfördernd. Außerdem soll sie helfen, die Nachgeburt auszutreiben. Sie wird auf folgenden Gebieten eingesetzt:

  • Arteriosklerose
  • Blähungen
  • Blasen- und Nierensteine
  • Blasenentzündungen
  • Blasenschwäche
  • Bluthochdruck
  • Darmkoliken
  • Depression
  • Diabetes
  • Eisenmangel
  • Entzündungen
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Geschwüre
  • Gicht
  • Grieß -und Steinbildung
  • Harnwegsentzündungen
  • Herpes
  • Insektenstiche
  • Kater
  • Kopfläuse
  • Krätze
  • Krebs (vorbeugend und therapieunterstützend)
  • Kreislaufstörungen
  • Leberleiden
  • Menstruationsbeschwerden
  • Mückenstiche
  • Müdigkeit
  • Mundgeruch
  • Ohrenschmerzen
  • Rheuma
  • Schuppen
  • Verdauungsstörungen
  • Wassersucht
  • Wechseljahrsbeschwerden


Dosierung und Anwendung

Die Petersilie kann man für die Zubereitung von Tees, Säften und Tinkturen verwenden. Auch kann das Kraut zur Behandlung von Insektenstichen genutzt werden.

Tee:
1 – 2 TL fein geschnittene, getrocknete Petersilienwurzeln mit Kraut mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen und nach ca. 15 Minuten abseihen. Davon 2 – 3 Mal täglich je 1 Tasse trinken.

Presssaft:
Frische Petersilienwurzeln entsaften und 3 Mal täglich 3 – 4 TL Presssaft nach dem Essen einnehmen.

Tinktur:
Petersilien-Samen, -Wurzeln oder -Blätter mit Weingeist übergießen, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. In einem verschließbaren Glas für 2 bis 6 Wochen ziehen lassen. Danach abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. Von dieser Tinktur 1 – 3 Mal täglich 10 – 50 Tropfen einnehmen.

Zur Behandlung von Insektenstichen:
Ein paar gründlich gewaschene Petersilienblätter klein hacken, auf ein Tuch geben und direkt auf die zu behandelnde Stelle drücken.

Warnhinweise

  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit keine großen Mengen von Petersilie einnehmen.
  • Die Samen sind bei Überdosierung giftig.
  • Bei Herz- oder Nierenerkrankungen nur nach ärztlicher Beratung anwenden.
  • Achtung! Verwechslungsgefahr mit der giftigen Hundspetersilie und dem giftigen Fleckenschierling!

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipps

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