Medizinische Ölbäder gegen trockene Haut

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Medizinische Ölbäder gegen trockene Haut

Trockene Haut ist ein weit verbreitetes Problem. Je trockener die Haut, desto häufiger und stärker juckt sie und neigt zu Entzündungen. Der Grund: Bei trockener und chronisch entzündeter Haut ist die Juckreizschwelle vermindert.


Milde mechanische Reize, etwa das Reiben von Kleidung oder Bettwäsche, können bereits intensiven Juckreiz auslösen. Zur Hautpflege bei trockener Haut bewähren sich medizinische Ölbäder seit Jahren”, empfiehlt Allgemeinmediziner Dr. Gerald Geihseder (OÖ), “sowohl zur laufenden Behandlung als auch zur vorbeugenden Pflege.” Ölbäder dienen der optimalen Rückfettung der Haut und führen somit zu einer deutlichen Verbesserung des Hautzustandes.

Die von HERMAL durchgeführte Patientenbefragung (24.300 Patienten wurden zu ihrem Hautzustand befragt) zeigt: Drei von vier ÖsterreicherInnen leiden unter unterschiedlicher Ausprägung an Dermatosen, die mit trockener Haut, teilweise begleitet von Juckreiz, einhergehen.

Dazu zählen Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte, Pruritus senilis oder auch krankheitsbedingte (z.B. Diabetes) bzw. hormonelle Einflüsse, genetische Disposition, empfindliche Haut, Witterungseinflüsse, u.v.m.

Für die große Zahl der Neurodermitiker/Psoriatiker, ist die tägliche intensive Hauttherapie und -pflege ein Muss, da die Hautkrankheit unheilbar ist und oft ein Leben lang besteht. Aber – und das ist bewiesen – der Krankheitsverlauf kann durch tägliche Pflege mit rückfettenden und schonenden Therapeutika deutlich positiv beeinflusst werden. Für mehr als 90% der Neurodermitis- und Psoriasispatienten ist die adjuvante Basistherapie mit medizinischen Ölbädern daher ein fester Baustein der Behandlung.

Neben krankheitsbedingten Formen steht trockene Haut auch mit zunehmendem Alter in Beziehung. Die Haut verliert mit den Jahren ihre Fähigkeit Wasser zu speichern, und die Talgdrüsen vermindern ihre Aktivität. Der Haut fehlen Feuchtigkeit und Lipide, die Hautbarrierefunktion kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Alte Haut ist daher dünn, feinrunzlig, trocken und leicht verletzlich und bedarf besonderer Reinigung und Pflege.

Und nicht zuletzt gibt es Menschen mit empfindlicher Haut, die aufgrund der Witterungs-/Umwelteinflüsse zu trockener Haut neigen. Trockene Haut macht sich besonders im Winter bemerkbar. Im Winter kann die Luft wegen der tiefen Temperatur nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen und ist daher sehr trocken. In geheizten Räumen ist sie besonders trocken. Für die unbedeckte Haut, etwa im Gesicht und an den Händen, stellen auch die großen Temperaturunterschiede zwischen beheizten Räumen und im Freien eine große Belastung belastend. Kälte, Wind und Heizungsluft setzen der Haut zu. Ein Mangel an Feuchtigkeit und Fett führt zu Austrocknung, Rötung und Fältchenbildung, die Haut spannt und juckt, es können Risse und Ekzeme entstehen.

Empfehlung: Balneotherapie

“Konsequente Hautreinigung und -pflege kann die Ausprägungen und Begleiterscheinungen trockener Haut deutlich mindern und reduzieren”, so Dr. Gerald Geihseder. Dazu gehören das schonende Waschen und der sinnvolle Umgang mit Duschgels und Ölbädern (rückfettenden Präparaten), die der Haut das Fett erhalten. Grundsätzlich empfiehlt Geihseder bei trockener Haut die Verwendung von pH-neutralen Pflegeprodukten ohne Parfüm-, Farb-, und Konservierungsstoffe, denn diese können Allergien auslösen.

Unter Balneotherapie versteht man übrigens eine Kur über mehrere Wochen, bei der verschiedene Anwendungen mit Heilwasser, Kälte, Wärme, Moor oder Schlamm u.a. zur Regeneration der Haut eingesetzt werden. Der Mediziner rät Konsumenten genau auf die Zusammensetzung zu achten und Darreichungen mit hohem Fett- oder Ölanteil den Vorzug gegenüber jenen mit hohem Wasseranteil zu geben. Wenn das zu wenig ist?

Auf Bewährtes zurückgreifen – Ölbäder

Zur Reinigung, Pflege und Therapie juckender, trockener Haut empfehlen Mediziner schon seit Jahren rückfettende Präparate/Balneotherapeutika (medizinische Ölbäder aus der Apotheke, mit umfassend dokumentiertem Wirkungserfolg). Durch ein warmes rückfettendes Ölbad wird die Haut gut durchblutet, die Poren öffnen sich, die Feuchtigkeit kann optimal einziehen und das enthaltene Sojaöl (Ölanteil von über 84 Prozent) führt zur Hautrückfettung und führt somit zu einer deutlichen Verbesserung des Hautzustandes.

Wichtig ist eine regelmäßige Anwendung – Ölbäder sind sowohl als Vollbad aber auch für das Duschen einsetzbar. Und – hinsichtlich der Kosten – für Betroffene nicht uninteressant: Ab März 2006 ist der 400 ml Monatsbedarf (medizinisches Ölbad) in Österreich kassenfrei über jeden Arzt erhältlich.

Der Haut Gutes tun – Pflegetipps für trockene Haut:

Die Haut ist, mit ihren ungefähr zwei Quadratmetern Fläche, je nach Körpergröße und Körperumfang, das größte Organ des Menschen und bedarf auch entsprechender Umsicht und Pflege – in jedem Lebensalter.

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  • Schonende Hautreinigung mit milden, alkalifreien Reinigungspräparaten
  • Nicht zu häufiges Duschen oder Baden
  • Da heiße Vollbäder die Haut zusätzlich austrocknen, sollten Menschen mit trockener, juckender Haut Duschbäder (nicht über 34°C) bevorzugen
  • Am besten rückfettende Präparate (medizinische Ölbäder) verwenden. Danach die Haut nur abtupfen
  • Empfindliche Haut braucht regelmäßige Feuchtigkeitspflege. Möglichst unparfümierte, milde Präparate verwenden.
  • Die Haut gegen Kälte, UV-Strahlung und aggressive Substanzen mittels fetthaltiger Cremen schützen

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