Mönchspfeffer | Heilpflanzenlexikon

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Mönchspfeffer

Fotocredit: FB-moenchspfeffer-public-domain

Der Mönchspfeffer wird vor allem in der Frauenheilkunde eingesetzt. Er wirkt unterstützend bei Zyklus- und Wechselbeschwerden. Weil Mönchspfeffer die Bildung von Gelbkörperhormonen fördert, ist er möglicherweise auch bei Kinderwunsch bzw. Unfruchtbarkeit hilfreich. Dies ist aber wissenschaftlich (noch) nicht erwiesen.


Der Mönchspfeffer ist ein bis zu fünf Meter hoher Strauch, der im Spätsommer zartblau bis violett blüht. Seine Früchte sind 0,5 cm große Steinbeeren, die pfeffrig scharf schmecken. Seinen Namen verdankt er dem pfeffrigen Geschmack, sowie dem Umstand, dass er früher in Klöstern verabreicht wurde, um den “Liebestrieb” zu dämpfen.

Der Mönchspfeffer ist bereits seit der Antike bekannt und wurde schon von Hippokrates, Plinius, Dioskurides und Galenus beschrieben.

Durch seinen pfeffrige Geschmack findet der Mönchspfeffer auch in der Küche als Pfefferersatz Verwendung.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Viten agnus castus
  • Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 5 m
  • Farbe der Blüten: Zartblau bis violett, selten rosa oder weiß
  • Sammelzeit: Herbst
  • Vorkommen: Mittelmeergebiet, Vorderasien
  • Standorte: sonnig, warm und windgeschützt, feuchte, nährstoffreiche Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Blätter, Früchte

Synonyme

Abrahamstrauch, Keuschbaum, Keuschlamm, Keuschstrauch, Müllen, Schafmülle, Tanis

Wirksame Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide (Casticin), Iridoide (Agnusid, Aucubin)

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

  • Akne
  • Blutungsstörungen
  • Depressionen
  • Follikelreifungsstörungen
  • Gelbkörperschwäche
  • Hodenentzündung
  • Hyperprolaktinämie
  • Mastodynie
  • Migräne
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Prostataentzündung
  • Regulierend bei erhöhter Östrogenproduktion
  • Reizbarkeit
  • Schmerzen in der Brust
  • Unregelmäßiger Zyklus
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Zyklusregulierung bei unerfülltem Kinderwunsch

Dosierung und Anwendung

Der Mönchspfeffer kann zur Herstellung von Tees oder Tinkturen genutzt werden.

Tee:
Hierfür übergießt man 100 g Früchte mit ¼ Liter kochendem Wasser und seiht dies nach 5 Minuten ab. Davon trinkt man täglich morgens 1 Tasse.

Tinktur:
Hierfür setzt man 100 g Früchte mit 70% igem Alkohol an, lagert dies zwei Wochen kühl und dunkel (währenddessen gelegentlich aufschütteln) und seiht es danach ab. Davon morgens 15 Tropfen unverdünnt einnehmen.

Warnhinweise

  • Überdosierung kann Hautausschläge und Juckreiz verursachen
  • Während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht anwenden
  • Nicht ohne ärztlichen Rat bei erstmaliger Zyklusanomalie oder Mastodynie anwenden
  • Nicht einnehmen bei hormonabhängigen Krankheiten

Bei gleichzeitiger Einnahme von Dopamin-Rezeptor-Antagonisten könnte eine wechselseitige Wirkungsabschwächung auftreten. Bei Einnahme von Medikamenten dieser Art ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Linktipps

– Die Apotheke im Garten
– Ganzheitsmedizin/Naturheilkunde
– Heilpflanzenlexikon
– Frauengesundheit
– Heilpflanzenlexikon Stevia

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