Mittel und Methoden gegen Haarausfall

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Haarausfall

Verliert ein Mensch durchschnittlich – vor allem beim Kämmen oder Haare Waschen – zwischen 20 und 100 Haare pro Tag, gilt dies als normaler Schnitt. Fallen die Haare jedoch nicht gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt aus und handelt es sich dabei um mehr als 100 Haare, spricht man von Haarausfall.


Grundsätzlich können sowohl Frauen als auch Männer jeder Altersgruppe betroffen sein. Jedoch ist Haarausfall bei Männern wesentlich häufiger, wobei zwei Drittel unter genetisch bedingtem Haarausfall leiden.

Die unterschiedlichen Ursachen von Haarausfall

Neben zu viel Stress und falscher Ernährung sind vor allem die Gene für einen unerwünschten Haarausfall verantwortlich. Die genetische Struktur der Haarfollikel wird an die nächste Generation weiter vererbt.

Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)

Die Ursache für androgenetische Alopezie liegt hauptsächlich in der Überaktivität des Enzyms 5-alpha-Reduktase, welches zu einer Umwandlung von Testosteron in das aggressive Dihydrotestosteron (DHT) führt.

Dies wiederrum greift die Zellen der Haarpapille an. Die Haarbälge, aus denen jeweils ein Haar herauswächst, schrumpfen. Nach anfänglichen Entzündungsprozessen wird durch eine Kollagenverhärtung des Haarschafts die Verankerung des Haares reduziert. Die unterversorgte Haarpapille verkümmert, das Haar wird kraftloser, dünner und fällt vorzeitig aus.

Kreisrunder Haarausfall
(alopecia areata):

Die genauen Ursachen dieses runden, krankhaften Haarausfalls sind derzeit noch unklar. Eine Störung des Immunsystems könnte die Ursache begründen.

Diffuser Haarausfall
(diffuse Alopezie):

Hierbei fallen die Haare am gesamten Kopf aus. Die Ursachen liegen in Hormonschwankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, Stress oder Infektionen..

Methoden gegen Haarausfall

Neben grundlegenden Methoden wie Perücken oder Toupets besteht die Möglichkeit zu medikamentösen oder chirurgischen Gegenmaßnahmen gegen Haarausfall.

Medikamente

Hauptsächlich werden Minoxidile und Finasteride eingesetzt. Minoxidile werden lokal zur Durchblutungsförderung eingesetzt. Finasteride haben die Funktion, Hormone anzuregen, weniger für die Haare schädigendes DHT auszuschütten. Sie müssen allerdings in hohen Dosen und langfristig eingesetzt werden.

Chirurgische Methoden

Haarmultiplikation: Dabei werden dem Patienten entnommene Stammzellen geklont (multipliziert) und wieder eingesetzt.

Eigenhaartransplantation

Das Vorgehen besteht in der Entnahme von gesunden Haarwurzeln von Körperstellen, an denen der Betroffene nicht von genetisch bedingtem Haarausfall betroffen ist. Diese Haarwurzeln werden daraufhin an den kahlen Stellen in feine, vorbereitete Schnitte in der Kopfhaut wieder eingesetzt. Die Operation dauert ca. 5 Stunden. Bei Bedarf an weiteren Behandlungen ist zur Regeneration und zum Wachstum der neu eingesetzten Haare eine Pause von 9 Monaten notwendig.

Kosten einer Haartransplantation

“Die Kosten für eine Haartransplantation liegen je nach Arzt und Aufwand des Eingriffes bei ungefähr 2.500 Euro aufwärts. Realistischerweise müssen Patienten mit Kosten zwischen 4.000.- und 5.000.- EUR rechnen. Die Wahl des geeigneten Facharztes sollten unbedingt mehrere Erfahrungsberichte vorausgehen und Ärztemeinungen eingeholt werden. Von Auslandsoperationen raten viele Patienten und auch Ärzte ab.”¹

Nachbehandlung nach Haartransplantation

Nach der Operation fallen die Haare in eine 3-5 monatige Ruhepause, die Rötungen es Eingriffes sind weiterhin sichtbar. Danach stabilisiert sich das Gesamterscheinungsbild und die Haare beginnen zu wachsen.

Moser Medical Group – die Moser-Methode

Die genannte Institution war wesentlich in die Entwicklung der “incisional slit grafting – Methode” involviert. Hierbei werden einzelne Haarwurzeleinheiten vom Haarkranzbereich auf kahle Stellen mikrochirurgisch verpflanzt. Sogenannte Follicular Units (FUs), hierbei handelt es sich um Haarwurzeln die einzeln aber auch in 2er, 3er oder 4er Gruppen vorkommen, werden von der Entnahme bis zur tatsächlichen Verpflanzung in einer Storage Solution zur Immunsierung gegen Wachstumsstörungen gelegt.

Bei der Verpflanzung sind die kahlen Stellen durch winzige Öffnungen, sogenannte Slits vorbereitet. Nach Übertragung der FUs auf die vorbereiteten Stellen am Kopf wird abschließend noch zur Stärkung und Kräftigung der Haarwurzeln eine Bioregenerationslösung aufgesprüht. (vgl. Moser Medical Group). Das Ergebnis ist ganz wesentlich von der Erfahrung und der Routine der behandelnden Ärzte geprägt. Die Operation unter dem Mikroskop erfordert höchste Konzentration und präzise Vorgangsweise bei der Verpflanzung, damit unerwünschte “Büscheleffekte” beim Patienten ausbleiben und der Haarwuchs regelmäßig und natürlich bleibt.

Nachteile, Nebenwirkungen und Risiken einer Haartransplantation

Da Haarausfall nicht als Krankheit, sondern als ein natürlicher Prozess bewertet wird, müssen Patienten für die kostenintensive und zeitaufwändige Behandlung meist selbst aufkommen, die Sozialversicherungen übernehmen zumeist keine diesbezüglichen Kosten.

Nach der Haartransplantation spüren die Patienten einen Druckschmerz an den behandelten Stellen, der mit Medikamenten gelindert wird. Dieser Druckschmerz sollte nach etwa einem Tag abgeklungen sein. In den ersten Tagen kann eine unschöne Schwellung entstehen, die je nach Ausmaß auch im Gesicht zu erkennen ist. Solch eine Schwellung hält in der Regel in etwa eine Woche.

Zu den Risiken zählen mögliche Infekte oder Entzündungen, die nach der Eigenhaartransplantation entstehen können, sowie das Absterben von angesetztem Gewebe. Zusätzlich sind nach der Operation Schmerzen sowie auch bereits erwähnte Schwellungen sowie Krustenbildung zu erwarten.

In Teil 2 geben wir wichtige Patienteninformationen zur optimalen Auswahl des richtigen Instituts und wie Sie verhindern unseriösen Anbietern auf den Leim zu gehen. Fragenkatalog Eigenhaartransplantation

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Quellen:

¹ www.metawissen.at: Schönheitsoperationen – die Infoseite

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

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Linktipps

– Haarausfall – androgenetische Alopezie
– Haarausfall und körperliche Veränderungen während der Krebstherapie
– Methoden moderner Haartransplantation im Vergleich
– Fragenkatalog Eigenhaartransplantation
– Pflegetipps für feine Haare
– Eisenmangel | Medizinlexikon
– Private Krankenversicherung – Infos & Tarife

Stand: 06/2014

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