Medizinlexikon: Irrigoskopie

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Irrigoskopie

Bei der Irrigoskopie (Dickdarmröntgen) handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung des Dickarmes, bei welcher ein Kontrastmitteleinlauf verwendet wird.


Dabei wird in Seitlage ein Darmrohr in den Enddarm plaziert. Sodann erfolgt ein Röntgenkontrastmitteleinlauf von ca. 300 ml. Nach Benetzung der Dickdarmschleimhaut wird überschüssiges Kontrastmittel wieder in den Beutel ausgelassen.

Anwendung:
Die Irrigoskopie wird z.B. bei folgenden Indikationen eingesetzt:

  • unregelmäßiger Stuhlgang
  • unklarer Durchfall
  • Polypen, Entzündungen oder Geschwülste am Dickdarm
  • zusätzlich zur Darmspiegelung
  • Divertikel u.a.

Ablauf:

Die Untersuchung erfolgt größtenteils im Liegen. Zuerst wird ein Darmrohr in den Enddarm geschoben, über welches Luft in den Darm gepumpt wird und dann ein Einlauf mit Kontrastmittel erfolgt.
Dies fühlt sich etwas unangenehm an – die Beschwerden vergehen aber dann sehr rasch.
Danach gilt es, das Kontrastmittel im Dickdarm gut zu verteilen (durch oftmaligesVerändern der Position).
Nunmehr kann der Darm gut mit Luft aufgebläht werden, was sich in etwa wie Blähungen anfühlt und es können
Aufnahmen des Dickdarms in verschiedenen Positionen erfolgen.
Die Untersuchung dauert ca. 15 Minuten, ist zwar unangenehm sollte aber schmerzfrei verlaufen – falls dem nicht so ist, unbedingt dem Untersuchenden mitteilen.

Schon ein wenig zeitaufwändiger ist die Vorbereitung auf die Irrigoskopie – Sie sollten diese unbedingt mit der behandelnden Praxis im Vorfeld abstimmen.

Vorbereitung:

Es dürfen bei einem Darmröntgen keine Stuhlreste mehr im Dickdarm vorhanden sein – desshalb ist leider eine etwas mühsame Vorbereitung notwendig:

1.) 2 Tage vor der Irrigoskopie sollten nur noch leichte Kost zu sich nehmen!
Zum Beispiel: Zwieback, Weißbrot, Zwieback, Fisch, Huhn, Eier, klare Suppen, Reis, Teigwaren (Nudeln), Kartoffelpürree.
Getränke: Tee, Fruchtsäfte, Wasser, äußerst mildes Mineralwasser.
Nicht geeignet sind jedenfalls z.B.: Langfasriges und fettes Fleisch, frisches Obst und Gemüse, Getränke mit (viel) Kohlensäure, Milchprodukte (Joghurt, Käse, Milch, etc.), Müsli, Vollkorn, Hülsenfrüchte etc.
Bitte beide Tage unbedingt darauf achten, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen: 2-4 Liter werden jedenfalls empfohlen.

2.) Am Tag vor der Untersuchung am späteren Nachmittag (die genauen Uhrzeiten stimmen Sie bitte mit der Untersuchungspraxis ab – normalerweise erfolgen die Irrigoskopien am Vormittag) ein Fläschchen Abführmittel (Rezept vorher abholen!) einnehmen.
Dazu viel Flüssigkeit einnehmen – 2 bis 3 Liter Wasser oder Tee werden empfohlen.
Danach bitte keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen.
Das häufig verschriebene (Krankenkassa) Abführmittel X-Prep wirkt übrigens erst nach ca. 5 bis 8 Stunden.

3) Am Untersuchungstag sollte man keine Mahlzeiten mehr zu sich nehmen. 1 Tasse Tee oder Wasser wird empfohlen. Nehmen Sie zur Untersuchung auch ein eigenes Handtuch mit.

Nach der Untersuchung werden Sie höchstwahrscheinlich Stuhldrang verspüren – also gleich nach der Untersuchung das WC aufsuchen. Ein WC sollte auch in den nächsten Stunden in der Umgebung sein – das Kontrastmittel wird dann relativ rasch ausgeschieden.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Das Bauchgehirn – Erkenntnisse der Neurogastroenterologie
– Bodyscanner (Nacktscanner)
– Medizinlexikon Sonographie
– Medizinlexikon Rektoskopie
– Medizinlexikon Gastroskopie
– Medizinlexikon Coloskopie
– Medizinlexikon Endoskopie
– Medizinlexikon Kontrastmittel
– Medizinlexikon Magnetresonanztomographie
– Medizinlexikon Computertomographie

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Zur Information: Diese Informationen wurden – im Sinne mündiger Patienten – für interessierte Laien eingerichtet. Keinesfalls dürfen sie als Ersatz für medizinsche Beratung und Hilfe seitens qualifizierten Personals aus dem jeweiligen Fachbereich angesehen oder eingesetzt werden. Kontaktieren Sie bei Beschwerden jedenfalls den Arzt Ihres Vertrauens!

Dieser Beitrag ist älter als vier Jahre, möglicherweise hat sich die Informationslage inzwischen geändert.
Unsere Artikel werden laufend durch unsere Redaktion aktualisiert.

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