Mammographie: Früherkennung von Brustkrebs

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Mammographie, Brustuntersuchung

Selbstuntersuchung: Das regelmäßige Abtasten der Brüste nach etwaigen Knötchen ist die wichtigste Maßnahme zur Früherkennung von Brusterkrankungen.


Was ist eine Mammographie?

Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust die vor mehr als 20 Jahren zur Früherkennung von Brustkrebs entwickelt worden ist. Früher wurde die Mammographie nur beschränkt angewandt, weil befürchtet wurde, dass die Röntgenstrahlen Krebs verursachen könnten. Dank der modernen Technik, die mit einer minimalen Strahlendosis (weniger als 0,2 rad) auskommt, ist die Befürchtung heute unberechtigt, denn die Untersuchung muss mit einem eigens dafür entwickelten Röntgenapparat durchgeführt werden, der mit einer besonders niedrigen Strahlendosis arbeitet. Normalerweise werden mindestens zwei Aufnahmen jeder Brust angefertigt (eine von oben und eine von der Seite).

Warum soll eine Mammographie gemacht werden ?

Die Mammographie ist das einzige Verfahren, mit dem Brustkrebs in einem Stadium erkannt werden kann, in dem er weder tastbar ist noch irgendwelche Symptome hervorruft. Sind die Veränderungen bereits tastbar, so lassen sich mit der Mammographie mit großer Treffsicherheit gutartige von bösartigen Tumoren unterscheiden. Nicht jeder Knoten, den Sie oder Ihr Arzt entdecken, muss bösartig sein. Meist handelt es sich um flüssigkeitsgefüllte Knoten (Zysten) oder Drüsengewebsknoten (Fibroadenome). Keinesfalls wird ein Knoten – wie es gelegentlich von Laien vermutet wird – erst durch eine Mammographie bösartig oder gar durch sie hervorgerufen. Bei Früherkennung sind die meisten Fälle von Brustkrebs bei den heutigen Behandlungsmethoden heilbar.

Wie wird eine Mammographie durchgeführt ?

Im allgemeinen wird von jeder Brust ein Bild von vorne und von der Seite aufgenommen. Eine korrekt durchgeführte Mammographie ist unangenehm, aber fast nie schmerzhaft! Bei der Mammographie muss die Brust vorsichtig zwischen zwei Platten so fest wie erträglich komprimiert werden. Je besser die Kompression, desto dünner ist die Gewebeschicht. Dadurch wird mit weniger Strahlung ein besseres Bild erzeugt. Von verdächtigen Stellen werden vergrösserte Negative angefertigt. In gewissen Fällen wird die Mammographie von einer Ultraschalluntersuchung der Brust begleitet. Bei der Ultraschalluntersuchung der Brust wird das Bild durch die Analyse der reflektierten Schallwellen erzeugt, die von einer auf die Brust aufgesetzten Sonde gesendet werden. Der Vorteil der Ultraschalluntersuchung liegt in der Präzision, mit welcher Zysten von soliden Tumoren unterschieden werden können. Die Ultraschalluntersuchung ist aber nicht geeignet, kleine Erkrankungen von weniger als 1 cm Durchmesser zu entdecken.

Wann sollte eine Mammographie durchgeführt werden ?

Dazu gibt es eigendlich zwei Antworten! Wenn Sie Brustbeschwerden haben, z.B. eine Verhärtung oder Knoten spüren, Flüssigkeit von der Brustwarze austritt, oder dauernde Schmerzen verspüren, sollten Sie sofort Ihren Hausarzt oder Frauenarzt aufsuchen, der Sie wahrscheinlich zur “Diagnostischen Mammographie” zum Radiologen schicken wird. Er/sie wird die üblichen Bilder machen und eventuell zusätzliche Zielaufnahmen und Brustultraschall durchführen. Wenn Sie unter 30 Jahre alt sind, wird wahrscheinlich der Brustultraschall zuerst vorgenommen und, wenn die Beschwerden erklärt werden können, keine Mammographie gemacht.

Wenn Sie keine Brustbeschwerden haben, wird ihr Arzt Sie als Vorsorge zur routinemäßigen Screening Mammographie schicken. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung, die bei anscheinend gesunden Personen durchgeführt wird, um frühzeitig abnormale Befunde aufzudecken. Bei Vorliegen eines Brustkarzinoms in der Familie (z. B. Mutter, Großmutter) sollte bei der Tochter diese Untersuchung in einem Alter durchgeführt werden, das fünf Jahre vor Auftreten der Erkrankung bei der Mutter liegt. Der jährliche Krebsabstrich des Cervix, der seit vielen Jahren universell durchgeführt wird, hat diese Krebsart zur Seltenheit werden lassen. Ein gutes screening Programm wird auch dem Brustkrebs Einhalt gewähren.

Faustregel:

  • 30. – 35. Lebensjahr: Ausgangsmammographie
  • danach ab dem 40. – 70. Lebensjahr: jährliche Mammographie
  • ab dem 70. Lebensjahr: Mammographie alle zwei Jahre

Wie gefährlich ist eine Mammographie ?

Die gängige medizinische Meinung ist, dass die Gefahr durch Strahlenbelastung bei der modernen Mammographie extrem gering ist. Der ganze Körper bekommt mehr Bestrahlung, wenn man mit dem Flugzeug in die USA fliegt, als die Brust bei einer Mammographie abbekommt. Man hat errechnet, dass bei 1,000,000 Untersuchungen eventuell ein bis zwei Brustkrebserkrankungen hervorgerufen werden könnten. Demgegenüber besteht das Risiko, dass jede zehnte Frau während ihres Lebens Brustkrebs bekommen wird. Dennoch ist die Mammographie als Reihenuntersuchung (Screening-Untersuchung) zur Vorsorge nicht gänzlich unumstritten – wir möchten dafür auf eine wichtige deutschsprachige Website zur Mammographie-Debatte verweisen: Mammographie-Screening-Online

Im Unterschied zur Mammographie als Reihenuntersuchung an gesunden Frauen steht die Mammographie als diagnostisches Verfahren, wenn Frauen einen Knoten entdecken. In diesem Fall ist eine klinische Untersuchung durch eine/n Ärztin/Arzt in jedem Fall notwendig, sinnvoll und medizinisch völlig unumstritten.

Wie kann man sich am besten vor Brustkrebs schützen ?

1. Jede Frau sollte ab der Pubertät monatlich kurz nach der Periode die Brüste selbst untersuchen. Dabei sollte man sich erst stehend vor dem Spiegel betrachten, dann abtasten, am besten stehend in der Dusche mit eingeseiften Körper, und anschließend liegend im Bett. Falls Sie nicht wissen, wie, sind die meisten Haus- und Frauenärzte gerne bereit, Sie darin zu unterrichten. Wenn Sie bei der Untersuchung etwas abnormales spüren, sofort ihren Arzt aufsuchen.

2. Jede Frau sollte ab der Pubertät jährlich ihren Frauenarzt aufsuchen, der im Rahmen der Routineuntersuchung auch die Brüste auf Knoten abtasten sollte.

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Linktipps

– Früherkennung von Brustkrebs ist erlernbar
– Brustrekonstruktion – neue Technik erleichtert den Brustwiederaufbau
– Neuer Bluttest ermöglicht frühzeitigen Krebs-Nachweis
– der erste Besuch beim Frauenarzt
– Österreichische Krebshilfe

Dieser Beitrag ist älter als vier Jahre, möglicherweise hat sich die Informationslage inzwischen geändert.
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