Malve | Heilpflanzenlexikon

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Malve, Große Käsepappel, Naturheilkraut

Die Malve ist eine aufwärts wachsende, ein- bis zweijährige Pflanze. Es gibt sehr viele verschiedene Arten, die sich nur schwer voneinander unterscheiden lassen. Sie alle besitzen ähnliche Heilwirkungen. Zwei der gängigsten Arten sind die Wilde Malve und die Weg-Malve.


Bei den Chinesen war die Malve bereits vor 5000 Jahren geschätzt. Ihren Namen erhielt sie von Dioskurides, der sie „malakos“, nannte, was soviel wie „weich“ bedeutet. Auch Plinius empfahl bereits vor 2000 Jahren täglich einen Schluck Malvensaft.

Der Malvensamen galt bei Frauen als Aphrodisiakum. Die Malve wurde auch für Schwangerschaftstests verwendet.

Heutzutage ist die Malve als Heilpflanze etwas in Vergessenheit geraten, die in der Pflanze enthaltenen Schleimstoffe können aber sehr hilfreich bei der Linderung von Entzündungen im Rachenraum sein.

In der Küche eignen sich die jungen Blätter der Weg-Malve als Salatersatz oder gekocht als Gemüse.

Weiters findet die Malve Verwendung bei der Herstellung natürlicher Farbstoffe. Die Blüten geben einen gelben Farbton. Aus den Samen werden cremefarbene, gelbe und grüne Farbstoffe extrahiert. In der Lebensmittelindustrie nutzt man die Blüten zum Färben.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name der Gattung: Malva
  • Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 100 cm
  • Farbe der Blüten: Rosa, Rot, Violett
  • Sammelzeit: Wurzeln: März bis April und Oktober, Blüten und Blätter: Juni bis August, Samen: August bis September
  • Vorkommen: Europa und Asien
  • Standorte: sonnig; nährstoffreiche, trockene bis feuchte Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Wurzeln, Blüten, Blätter, Samen

Synonyme

Feldmalve, Gänsepappel, Große Käsepappel, Hasenpappel, Hibiskus, Johannispappel, Käseköpfe, Käsepappel, Kasköpfe, Käskraut, Käslein, Käslikraut, Käspappel, Katzenkäse, Katzenkrallen, Krallenblume, Mauretanische Malve, Mohrenmalve, Nubiablüte, Nüsserli, Päppel, Pappelblume, Pappeln, Poppel, Roßmalve, Roßpappel, Schafkas, Schwellkraut, Stockrose, Stoppelkraut, Übersehende Malve, Waldmalve, Wesing, Wessig, Zigbli, Zigerli, Zuckerplätzchenkraut

Wirksame Inhaltsstoffe

Alkaloid, Anthocyane (Malvin), Antioxidantien, Flavonoide, Gerbstoffe (Tannin), Saponine, Schleimstoffe, Vitamin C, Zuckermoleküle (Galactose, Glucose und Glucuronsäure)

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Die Malve findet auf folgenden Gebieten Anwendung:

  • Blasenentzündung
  • Bronchitis
  • Drüsenschwellungen
  • Durchfall
  • Ekzeme
  • Entzündungen im Magen-Darmbereich
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum
  • Erkältungen
  • Fieber
  • Halsschmerzen
  • Hautentzündungen
  • Heiserkeit
  • Husten
  • Kehlkopf- und Stimmbänderentzündungen
  • Lungenbeschwerden
  • Magen- und Darmschleimhautentzündungen
  • Weißfluss


Dosierung und Anwendung

Die Malve wird hauptsächlich zur Zubereitung von Tees verwendet. Doch auch einen Kaltansatz oder Blütenwein kann man herstellen.

Tee:
3 TL Blätter mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, ziehen lassen und nach maximal 15 Minuten abseihen.

Kaltansatz:
3 TL Blätter mit ¼ Liter kaltem Wasser (Zimmertemperatur) ansetzen und nach 3 Stunden abseihen. Zwischendurch gelegentlich aufrühren. Davon täglich mehrere Tassen schluckweise trinken.

Blütenwein:
Ca. 50 g Blüten in 1 Liter kaltem Weißwein (Zimmertemperatur) ansetzen, 10 Tage ziehen lassen und abseihen. Davon täglich 2 – 3 EL einnehmen.

Warnhinweise

  • Durch die Einnahme von Malvenpräparaten kann die Aufnahme anderer Medikamente herabgesetzt werden. Zwischen der Einnahme von Malve und Arzneimitteln sollte mindestens eine Stunde Abstand liegen.
  • Nicht bei Verschleimung der Atemwege anwenden, da das erwünschte Abhusten des Schleims durch die hustenstillende Wirkung des Malventees verhindert wird.

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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